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Warum bei Readly keine Magazine verkauft werden / Drei wesentliche Unterschiede zwischen Print und Streaming

Geschrieben am 02-05-2018

Berlin (ots) - Apple plant nach der Texture-Übernahme einen
Abo-Dienst für Zeitschriften, der Spiegel startet ein neues digitales
Produkt mit einfachem Bezahlmodell und einer Art Flatrate für seine
Qualitätsinhalte. Wird sich in den Medien dasselbe durchsetzen wie in
Musik und Film mit Spotify und Netflix? Können die Verlage vielleicht
sogar - wie zuletzt die Musikindustrie - mithilfe von
Streaming-Modellen das Rad drehen und wieder wachsen? Wie auch bei
Film und Musik gibt es große Unterschiede zwischen dem Verkauf von
Medieninhalten, sei es physisch als CD, DVD oder Print oder aber
digital als MP3 oder ePaper, und dem Streaming dieser Inhalte. Die
Geschäftsmodelle und auch die Zielgruppen unterscheiden sich immens
und geben wenig Raum für Überschneidungen. Die Magazin-Flatrate
Readly fasst die drei wichtigsten Unterschiede zusammen.

1. Streaming-Dienste verkaufen keine Medieninhalte. Ein Kauf
bedeutet, dass jemand etwas besitzt. Bei Streaming-Diensten haben die
Nutzer jedoch lediglich zeitlich und lokal begrenzte Zugriffsrechte
über eine - meist bezahlte - App. Sie besitzen das Magazin nicht.
Endet bspw. das Netflix-Abo, hat der Nutzer auch keinen Zugriff mehr
auf die Serien oder Filme bei Netflix. Eventuelle Downloads wie bei
Spotify oder Readly stehen nach Ende des bezahlten Zeitraumes nicht
mehr zu Verfügung. Ein ePaper, das über einen Digitalkiosk gekauft
wurde, steht dem Käufer dagegen unbegrenzt zur Verfügung. Allerdings
verdient der Verlag nur einmal, wohingegen Nutzer von
Streaming-Diensten immer wieder Geld für dieselben Inhalte ausgeben
können. Liest ein Readly-Nutzer z. B. einen Artikel der Mai-Ausgabe
im Mai und erneut im Juni, fließt in beiden Monaten Geld an den
Verlag. Dieser bekommt Geld, sobald auf sein Magazin geklickt wird.

2. Digitale Inhalte sind für den Konsumenten meist günstiger, als
wenn sie physisch gekauft werden. Ein Album bei iTunes zu kaufen ist
preiswerter als es auf einer CD zu besitzen. Streaming wiederum hat
eine ganz andere Logik. Zwar geben bspw. Nutzer von Readly mit 120
Euro pro Jahr deutlich mehr Geld für Magazine aus als der
durchschnittliche Magazinkonsument, allerdings steht ihnen auch ein
anderes Angebot zu Verfügung.

Natürlich kostet die Produktion von Inhalten gleich viel Geld,
egal ob sie anschließend digital oder physisch verkauft oder über
Streaming-Dienste vertrieben werden. Andererseits steigen die Kosten
nicht immer weiter an, je mehr Nutzern der Inhalt zur Verfügung
gestellt wird. Das ist beim Bahnhofs-Kiosk anders, wo Verlage Geld
dafür bezahlen müssen, dass sie erstens präsent sind und zweitens
übrig gebliebene Exemplare anschließend "vernichten" müssen. Aber
auch das ist wichtig, denn die bunte Kiosk-Welt macht Lesen auf ihre
Art zu einem ganz besonderen Erlebnis.

3. Stichwort Kannibalisierung: Studien wie jene des Finanzen
Verlags und pv digest (07/2016) haben ergeben, dass die
Überschneidung von ehemaligen Abonnenten und Readly-Nutzern bei nur 5
Prozent liegt. Daneben stehen 95 Prozent neu gewonnene Leser - was
selbst den Verlag überraschte. Streaming-Plattformen ermöglichen
insbesondere hochpreisigen Nischen-Magazinen den Kontakt zu neuen
Lesern, die sich das Heft ansonsten nie kaufen könnten, es in der App
aber für sich entdecken und regelmäßig Artikel lesen. Das ist die
Zielgruppe von Readly: der Streaming-Dienst möchte die Millionen von
Menschen erreichen, die es gewohnt sind, hochwertige Inhalte im Netz
kostenlos zu lesen. Sie müssen davon überzeugt werden, dass für
Qualitätsjournalismus bezahlt werden muss.



Pressekontakt:
Dr. Susanne Ardisson
susanne.ardisson@readly.com

Original-Content von: Readly, übermittelt durch news aktuell


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