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neues deutschland: Kritik an Konzept der Entfristung von Arbeitsverträgen bei der Deutschen Post

Geschrieben am 06-05-2018

Berlin (ots) - Stellen Sie sich vor, Sie brechen sich ein Bein.
Das ist schmerzhaft und oftmals langwierig. Vielleicht verfolgt Sie
das Pech und Sie erwischen auch noch eine der Grippewellen? Sollten
Sie einen befristeten Arbeitsvertrag bei der Deutschen Post haben,
könnte zu der Sorge um Ihre Gesundheit noch die Sorge um Ihren
Arbeitsplatz kommen. Denn der Konzern macht laut einem vertraulichen
Konzept eine Entfristung abhängig davon, ob ihre Beschäftigten in
zwei Jahren mehr als 20 Tage krank waren. Oder zu langsam. Postboten
dürfen demnach in drei Monaten nicht mehr als 30 Stunden länger für
ihre Touren gebraucht haben als vorgesehen. Das ist ganz normale
kapitalistische Praxis? Informell gehört es längst zur Praxis in
Unternehmen, Beschäftigten, die während eines befristeten
Arbeitsvertrages häufig krank sind, keinen neuen Vertrag anzubieten.
Kein Grund zur Aufregung also, wie der Sprecher des Konzerns
kommentierte? Im Durchschnitt sind Beschäftigte in Deutschland knapp
15 Tagen krank gemeldet - in körperlich anstrengenden Jobs
entsprechend länger. Postboten haben einen solchen Job und
protestierten in der Vergangenheit häufig gegen Arbeitsüberlastung,
auch weil zu wenig Kolleginnen und Kollegen eingestellt werden. Statt
die Arbeitsbedingungen zu verbessern, setzt die Post in einer
offiziellen Vorgabe die Daumenschrauben an. Der Druck wird erhöht,
sich im Zweifelsfall lieber krank zur Arbeit zu schleppen oder besser
nicht zum Arzt zu gehen. Das ist nicht nur empörend, sondern
gefährdet konkret die Gesundheit der Beschäftigten.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


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