NOZ: Jahrestag des Kriegsendes in Europa: Linke fordert Mahnmal für Opfer der Sowjetunion
Geschrieben am 08-05-2018 |
Osnabrück (ots) - Jahrestag des Kriegsendes in Europa: Linke
fordert Mahnmal für Opfer der Sowjetunion
Jan Korte sieht für Deutschland "besondere Verantwortung" und
"Pflicht zum Miteinander mit Russland"
Osnabrück. Die Linksfraktion hat zum Jahrestag der deutschen
Kapitulation im Zweiten Weltkrieg eine faire Würdigung der
sowjetisch-russischen Opfer und Leistungen im Kampf gegen den
Nationalsozialismus gefordert. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte der Parlamentarische
Geschäftsführer der Linken im Bundestag, Jan Korte, aus dem
beispiellos blutigen Angriff auf die Sowjetunion "folgt eine Pflicht
der deutschen Politik, ein Miteinander mit Russland anzustreben".
Korte erinnerte daran, dass kein Land stärker unter den
Nationalsozialisten gelitten habe als Russland. "Im Zweiten Weltkrieg
sind 27 Millionen Sowjetbürger umgekommen. Es gibt keine Familie, die
ohne Opfer geblieben wäre. Es sind Millionen russische
Kriegsgefangene elendig verhungert in deutscher Gefangenschaft."
Diese Fakten gelte es jenseits der aktuellen Politik festzuhalten und
anzuerkennen und daraus eine besondere Verantwortung für das
Verhältnis zu Russland abzuleiten.
"Es weiß kaum noch einer, dass es die Russen waren und nicht die
Amerikaner, die Berlin befreit haben", sagte Korte. "Die
entscheidende Wende war Stalingrad im Osten, die erste große
Niederlage der Nazi-Wehrmacht. Der D-Day im Westen kam erst
anderthalb Jahre später." Die Menschen in der Sowjetunion, mit und
ohne Uniform, hätten den stärksten Widerstand gegen das Nazi-Regime
geleistet.
Korte stellte sich vor diesem Hintergrund hinter die Forderung
nach einem Mahnmal für die Millionen Opfer von Adolf Hitlers
Vernichtungsfeldzug im Osten. "Dass es sich dort um einen Krieg wie
jeden anderen, vielleicht sogar mit einer besonders ehrenvollen
Wehrmacht gehandelt hat, ist eine glatte Lüge", sagte der
Linken-Politiker. Das Deutsche Reich habe beim Feldzug gegen die
Sowjetunion die Normen der Kriegführung in einem bis dahin
unbekannten und seither nicht wiedergesehenen Maße verletzt.
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Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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