Kölner Stadt-Anzeiger: 35 deutsche Dschihadisten sitzen in kurdischen Gefängnissen - 100 radikalisierte Kinder im NRW-Aussteigerprogramm
Geschrieben am 18-05-2018 |
Köln (ots) - Nach den großen Gebietsverlusten der Terror-Miliz
"Islamischer Staat" (IS) sind mindestens deutsche 35 Islamisten in
kurdischen YPG-Lagern gefangen, 13 von ihnen stammen nach Recherchen
des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) aus
Nordrhein-Westfalen. Viele von ihnen drängen ihre Familien und
Anwälte in Deutschland bei ihrer Rückkehr zu helfen. "Der Druck der
Haft ist so groß, dass viele deutsche Dschihadisten zurückkehren
wollen", sagte Burkhard Freier, Chef des NRW-Verfassungsschutzes, der
Zeitung. "Auch hat der Mythos IS an Glanz verloren. Das heißt aber
noch lange nicht, dass sie ihren radikalen Idealen abgeschworen
haben, wenn sie zurückkommen." Dies gelte vor allem für die Frauen.
Sieben Mütter sind mit 13 Kindern im vergangenen halben Jahr nach NRW
heimgekehrt. "Die Hälfte von ihnen ist wieder in die salafistische
Szene eingetaucht", sagte Freier.
Die Verfassungsschützer rechnen mit einer großen Rückreisewelle
und erwarten bis zu 400 minderjährige Rückkehrer aus Syrien und dem
Irak, ein Drittel von ihnen soll nach NRW kommen. "Viele von ihnen
verroht, traumatisiert und vergiftet durch die Dschihad-Ideologie des
IS", so Verfassungsschützer Freier. Es werde Jahre dauern, diese
Kinder und Jugendliche sowie deren Mütter mit Hilfe der örtlichen
Jugendämter in ein normales Leben zu überführen. Zumal derzeit in NRW
die Zahl junger Radikaler sprunghaft ansteigt.
https://www.ksta.de/politik/is-kaempfer-aus-nrw-in-syrien-behoerde
n-fuerchten-rueckreisewelle-potenzieller-attentaeter-30419936
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