Heilbronner Stimme: Omid Nouripour zum geplatzten Nordkorea-Gipfel: Trump verkennt massiv die eigenen Grenzen. So kann man nicht verhandeln in der Weltpolitik
Geschrieben am 24-05-2018 |
Heilbronn (ots) - Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour wirft
der US-Regierung schwere Fehler im Umgang mit Nordkorea vor.
Nouripour sagte der "Heilbronner Stimme" (Freitag) zur Absage des
geplanten Treffens zwischen Donald Trump und Kim Jong Un: "Trump hat
zwei massive Fehler gemacht, dieselben wie beim Iran. Erstens: Trump
hat wiederholt und sehr laut öffentlich gesagt, dass Nordkorea nur
eingelenkt hat, weil er Druck gemacht hat. Das ist das Gegenteil von
gesichtswahrendem Handeln. Zweitens: Trump wollte das Ergebnis der
Gespräche vorwegnehmen und als Bedingung den Gespräche voranstellen.
So kann man aber nicht verhandeln in der Weltpolitik. Das ist eine
massive Verkennung der eigenen Grenzen und einfach nur
größenwahnsinnig."
Nouripour sagte weiter: "Der südkoreanische Präsident hat bisher
sehr geschickt agiert. Auch dessen Bemühungen sind durch Trump
bedroht. Die Trump-Regierung trampelt hier auf den Erfolgen anderer
Regierungen herum. Er muss nun erklären, warum er meint, dass
Nordkorea die Schuld trägt am Verpassen einer historischen Chance."
Der Grünen-Außenpolitiker fügte hinzu: "Die Absage lässt auch sehr
Schlimmes erahnen für den Konflikt mit dem Iran. Denn die Methode
Trump ist zum Scheitern verurteilt. Die Trump-Administration versteht
nur die Sprache des Drucks, sie kennt als diplomatisches Instrument
offenkundig derzeit nur die Sanktion. In dem Rückzug der USA steckt
aber auch eine Chance. Dann müssen eben andere die Probleme lösen:
Wir Europäer, aber auch China, Südkorea und Japan."
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