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Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten: ICOM Deutschland begrüßt die Veröffentlichung und bietet Mitarbeit an

Geschrieben am 25-05-2018

Berlin (ots) - ICOM Deutschland befürwortet alle Aktivitäten,
durch die Museen bestärkt werden, den kolonialen Kontext ihrer
Sammlungen aufzuarbeiten. Den vom Deutschen Museumsbund
veröffentlichten Leitfaden wertet ICOM Deutschland daher einen ersten
Ansatz, die Komplexität der Thematik zusammenzufassen und
Handlungsebenen vorzuschlagen.

Der Vorstand von ICOM Deutschland, dem nationalen Komitee des
Internationalen Museumsrates (ICOM), stimmt dem Anliegen des
Deutschen Museumsbundes (DMB) grundsätzlich zu, die hiesige
Museumslandschaft für die kolonialen Kontexte von Sammlungen zu
sensibilisieren und deren Aufarbeitung mittels eines Leitfadens zu
unterstützen.

"Die Museen sind dem Museumsbund, insbesondere Wiebke Ahrndt und
ihrer Arbeitsgruppe dankbar, dass sie für Deutschland den ersten
Schritt gewagt und wichtige Aspekte zu einem sehr komplexen Thema
zusammengetragen haben", würdigt Beate Reifenscheid, Präsidentin von
ICOM Deutschland, den vorgelegten Leitfaden. "Koloniales Erbe,
koloniale Kontexte werden bei ICOM seit vielen Jahren verhandelt, so
dass wir Eckart Köhne, dem Präsidenten des DMB, nur beipflichten
können, in einem zweiten Schritt unbedingt die internationale
Fachwelt einzubeziehen. In diesem Sinne stehen ICOM und damit ICOM
Deutschland für einen vertiefenden Dialog als Gesprächspartner
bereit."

Der Internationale Museumsrat ICOM bietet als internationales
Museumsnetzwerk eine angemessene Plattform für den vom DMB
angekündigten Erfahrungsaustausch. Seine Ethischen Richtlinien für
Museen (ICOM Code of Ethics for Museums), verabschiedet 1986 auf der
15. Generalkonferenz in Buenos Aires, sind weltweit anerkannt und
dienen als Richtlinie in der Museumsarbeit. Insbesondere der sechste
Grundsatz "Museen arbeiten sowohl mit den Gemeinschaften, aus denen
ihre Sammlungen stammen, als auch mit denen, welchen sie dienen, eng
zusammen" betont die Funktion von Museen als Treuhänder und
gesellschaftliche Mittler - damit auch in Bezug auf Sammlungen in
kolonialem Kontext.

Vor allem die themenzentrierten ICOM-Komitees International
Committee for Museums of Ethnography (ICME), International Committee
for Collecting (COMCOL) und International Committee for Exhibition
Exchange (ICEE) haben in den zurückliegenden Jahren entsprechende
Schwerpunkte gesetzt. Im Internationalen Museumsrat stehen die Museen
des globalen Nordens in Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe mit den
Museen des globalen Südens, die sich in den nationalen Komitees der
Länder Afrikas, des Pazifiks und Lateinamerikas sowie in den
regionalen Verbünden West African Countries (CIMAO), Asia-Pacific
(ICOM ASPAC) und Latin America and Caribbean (ICOM LAC)
zusammengeschlossen haben.

Darüber hinaus bündelt ICOM in seinen Standing Committees Legal
Affairs (LEAC) und Ethics (ETHCOM) weitere internationale Expertise.
So hat ICOM zusammen mit der Koordinierungsstelle für
Kulturgutverluste in Magdeburg im Jahre 2011 eine Checkliste zu
ethischen Richtlinien kultureller Eigentumsrechte (Checklist on
Ethics of Cultural Property Ownership) erstellt und bereits im Jahre
2006 das Statement "Promoting the use of Mediation in Resolution of
disputes over the Ownership of objects in Museum Collections"
formuliert. Beate Reifenscheid: "Diese Erfahrungen der weltweiten
Zusammenarbeit bringt ICOM und damit ICOM Deutschland gern in die
weitere wissenschaftliche Auseinandersetzung des Leitfadens zum
Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten ein."



Pressekontakt:
ICOM Deutschland, Geschäftsstelle: In der Halde 1, 14195 Berlin,
Telefon: 030-69504525, Mail: icom@icom-deutschland.de

Original-Content von: ICOM-Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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