Biogasbranche behauptet sich in schwierigem Umfeld
Geschrieben am 05-06-2018 |
Berlin/Freising (ots) - Flexibilisierung der bestehenden
Stromproduktionskapazitäten schreitet voran ++++ Anpassungen am
Erneuerbare-Energien-Gesetz notwendig ++++ Potenzial für noch mehr
Klimaschutz durch Biogas noch nicht ausgeschöpft
In einem von energiepolitischer Unsicherheit geprägten Umfeld
behauptet sich die Biogasbranche mit ihren bewährten Stärken, könnte
für die Energiewende aber unter anderen Vorzeichen noch deutlich mehr
leisten. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Fachverbandes
Biogas (FvB) hervor, die Status Quo und Branchenentwicklung 2018
erfasst. Die für die tatsächliche Stromproduktion maßgebliche
arbeitsrelevante Leistung der Biogasanlagen in Deutschland steigt
demnach 2018 gegenüber dem Vorjahr nur marginal um 20 auf 3.789
Megawatt (MW). Beim Zubau an flexibler Leistung erwartet der
Fachverband ein deutliches Plus von fast 300 MW auf 4.843 MW. Die
Zahl der Biogasanlagen erhöht sich laut FvB-Prognose gegenüber dem
Vorjahr leicht um 1,7 Prozent auf knapp 9.500. "Viel Potenzial von
Biogas für die Energiewende liegt unter den aktuellen
Rahmenbedingungen noch weitgehend brach. Mit den überfälligen
Anpassungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind auch Änderungen
zugunsten von Biogas notwendig, damit die Anlagen ihre Stärken auf
den Energiemärkten ausspielen können", erklärt
FvB-Hauptgeschäftsführer Dr. Claudius da Costa Gomez.
Mit einer Brutto-Stromproduktion von rd. 33 Milliarden
Kilowattstunden (Mrd. kWh) versorgen Deutschlands Biogasanlagen laut
FvB-Prognose in diesem Jahr rund 9,5 Millionen Haushalte. Hinzu kommt
eine außerhalb der Anlagen genutzte Wärmemenge von mehr als 12 Mrd.
kWh, mit der sich rechnerisch der Heizbedarf von über einer Million
Haushalte decken lässt. Ohne sinnvolle Reformen im EEG ist diese
klimafreundliche Kopplung von Strom- und Wärmeproduktion, wie sie
Biogasanlagen mit ihrer flexibel verfügbaren Leistung bieten,
allerdings mittelfristig in Gefahr. "Nachdem die Bundesnetzagentur
2017 erstmals eine Ausschreibung für Bioenergie zur Stromproduktion
aufgelegt hatte, müssen für kommende Ausschreibungsrunden dringend
Reformen umgesetzt werden, um den einzelnen Anlagentypen - seien es
Abfallanlage oder Anlage mit nachwachsenden Rohstoffen - besser
gerecht zu werden", fordert da Costa Gomez. Andernfalls werde der
Anlagenbestand durch fehlende Investitionsanreize und zeitgleich
steigende technischen Anforderungen sukzessive zurückgebaut.
"Damit," so der Verbandsgeschäftsführer weiter, "würde zeitgleich
mit dem Abschalten der konventioneller Kraftwerke ab 2022 auch der
größte steuerbare erneuerbare Anlagenpark runtergefahren, dass kann
doch nicht im Sinn einer nachhaltigen Energiewende sein.
Richtigen Rahmen für Flexibilisierung setzen
In ihrem Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD das Ziel
gesetzt, den Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland
bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Um dieses langfristige Ziel zu
erreichen, werden schon heute Rahmenbedingungen benötigt, die das
Zusammenspiel Erneuerbarer Energien wie Wind-, Solar- und Biogasstrom
auf den Märkten fördern. Immer mehr Biogasanlagenbetreiber passen
ihre Anlagen an künftige Erfordernisse am Strommarkt durch
Investitionen u.a. in Blockheizkraftwerke (BHKW) an, mit denen die
Erzeugung von Biogas flexibel auf die schwankende Produktion von
Solar- und Windstrom ausgerichtet werden kann. Die Förderung solcher
BHKW-Investitionen durch die sogenannte Flexibilitätsprämie ist
momentan aber auf ein Niveau begrenzt, das den künftigen
Erfordernissen am Strommarkt nicht gerecht wird. "Die derzeitige
Deckelung der Flexibilitätsprämie sollte wegfallen", verlangt da
Costa Gomez und betont: "Eine Anlage sollte zudem Anspruch auf die
Prämie geltend machen können, wenn ihre Umrüstung als genehmigt gilt.
So würde Rechtssicherheit im Interesse von Anlagenbetreibern und für
das Gelingen der Energiewende geschaffen."
Reformen mit Augenmaß fordert der Fachverband Biogas auch mit
Blick auf Anlagen, die Gülle vergären und nicht unter das
EEG-Ausschreibungsverfahren fallen. Denn viele mögliche Anlagen, die
Gülle vergären könnten, sind noch nicht wirtschaftlich realisierbar.
Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sieht aber vor, die
Güllevergärung zu erhöhen. "Wenn wir Biogas sowohl in der
Landwirtschaft wie auch in der Siedlungswirtschaft weiter entwickeln
wollen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen stärker an den
wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Branche ausrichten. Dann kann
Biogas seine Stärken für Energiewende, Klima- und Umweltschutz voll
ausspielen", erklärt da Costa Gomez.
Die aktuellen Branchenzahlen des Fachverbandes Biogas mit weiteren
Informationen, u.a. zu Klimaschutzbeitrag, Versorgungsleistung am
Strom- und Wärmemarkt sowie den wirtschaftlichen Impulsen der Branche
sind hier abrufbar: http://ots.de/nB7vgU
Pressekontakt:
Fachverband Biogas e.V.
Andrea Horbelt
Pressesprecherin
Tel. 0 81 61/98 46 63
Mail: andrea.horbelt@biogas.org
Original-Content von: Fachverband Biogas e.V., übermittelt durch news aktuell
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