Österreichs Rechtspopulisten Strache und Hofer klagen: Crowdfunding-Aufruf für Meinungsfreiheit von Tiroler Wirt
Geschrieben am 12-06-2018 |
Der Gastronom ruft im Vorfeld der Verhandlung zur Teilnahme an
einer Crowdfunding-Aktion auf, um die Prozesskosten in Höhe
von bis zu 80.000 Euro abzufedern.
Sölden/Innsbruck, Österreich (ots) - Zahlreiche österreichische
Medien, darunter Kurier, Die Presse, Der Standard, Tiroler
Tageszeitung, Kleine Zeitung oder Salzburger Nachrichten, haben im
Vorfeld des Gerichtsverfahrens ausführlich über das juristische
Vorgehen der beiden FPÖ-Minister gegen den Betreiber eines Lokals mit
30 Sitzplätzen berichtet. Nicht nur das Medienecho war enorm, sondern
auch die Solidaritätsbekundungen gegenüber dem ins juristische
Fadenkreuz geratenen Barbetreiber Christoph Fiegl. Ihm drohen
aufgrund einer politikritischen Aktion eines Mitarbeiters drastische
wirtschaftliche Folgen. Vizekanzler Strache und Verkehrsminister
Hofer wollen neben der persönlichen Abgeltung von immateriellen
Schäden auch eine Veröffentlichung des Urteils in einer der größten
Tageszeitungen Österreichs durchsetzen. Gemeinsam mit den Anwalts-
und Gerichtskosten sowie den Forderungen des Fotografen beliefe sich
der für den Kleingastronomen resultierende maximale Schadensfall auf
bis zu 80.000 Euro. "Das ist für eine kleine Gastwirtschaft, wie die
unsere, eine enorme Bedrohung. Wir haben 30 Sitzplätze. Bei unseren
Live-Konzerten sind maximal 70 Gäste bei freiem Eintritt im Lokal.
Dem gegenüber stehen zwei Spitzenpolitiker, welche die vollen
finanziellen und juristischen Möglichkeiten ihrer Position gegen uns
auffahren", erklärt Fiegl.
Zwtl.: Crowdfunding-Aktion für juristischen Wahrheitsbeweis
Zahlreiche Unterstützungserklärungen haben Fiegl nun dazu bewogen,
eine Crowdfunding-Aktion zu starten. Denn für Fiegl steht fest, dass
er im Rahmen des am 12. Juni/13.30 am Landesgericht Innsbruck
anberaumten Gerichtsverfahrens den Wahrheitsbeweis antreten will. Er
will darlegen, weshalb es zulässig ist, die mangelnde Abgrenzung der
FPÖ-Spitze vom rechten gesellschaftlichen Rand zu kritisieren. "Die
zweideutigen Botschaften an das rechte Spektrum eines HC Strache sind
ausführlich dokumentiert. Es ist daher auch legitim, ihn und seine
engsten politischen Mitstreiter dafür zu kritisieren, dass sie sich
in der Vergangenheit zu wenig davon distanziert haben. Letztlich geht
es um die Freiheit der Meinungsäußerung und Kunst. Es wurden keine
Unwahrheiten verbreitet, sondern zulässige Kritik geübt", betont
Fiegl.??Der Wirt ruft nun dazu auf, Unterstützungsbeiträge auf das
bei der Sparkasse Imst eingerichtete Konto (IBAN: AT48 2050 2000 0219
8760, BIC:SPIMAT21XXX) anzuweisen. Die eingehenden Beträge werden
dort gesammelt und dienen zur Abdeckung der Prozesskosten und
Forderungen der beiden Bundesminister Heinz-Christian Strache und
Norbert Hofer. "Wir spenden alles, was nicht für die Prozesskosten
aufgewendet wird, an SOS Mitmensch, eine karitative Vereinigung, die
sich gegen Ausgrenzung, Fremdenhass und Rassismus engagiert. Sollten
wir den Prozess gewinnen, geht der gesamte Betrag an SOS Mitmensch.
Wir legen selbstverständlich alle Daten des Spendenkontos offen", so
Fiegl.
Zwtl.: Was zur Klage der FPÖ-Minister gegen Tiroler Wirt führte
Das Vorgehen von Strache und Hofer hat massive Kritik in sozialen
Netzwerken quer durch ganz Österreich geführt. Die beiden Politiker
wollen damit eine kritische Aktion eines Mitarbeiter von Fiegls Bar
geahndet wissen. Dieser bastelte in Eigeninitiative ein Plakat und
brachte dieses Anfang Februar 2018 am Eingang zu Fiegls Lokal in
Sölden an, wo es einen Abend lang hängen blieb. Für die Gestaltung
des Sujets schnitt der Bar-Mitarbeiter ein Bild der beiden Minister
aus. Dieses Foto war auf einem aktuellen Cover des
Nachrichten-Magazins "Profil" abgebildet und zeigte die beiden
Politiker in Burschenschafter-Couleur. Profil verwendete das
Bildmotiv im Zuge der Berichterstattung rund um den in die
NS-Liederbuchaffäre verwickelten FPÖ-Funktionär Udo Landbauer. Neben
die Darstellung der beiden Burschenschafter Strache und Hofer klebte
der Urheber des Plakats ein häufig verwendetes Verbotsschild mit
einem durchgestrichenen Hakenkreuz sowie ein Piktogramm, das ein
Strichmännchen beim Entsorgen eines Hakenkreuzes zeigt. Alles
gemeinsam war unterschrieben mit dem Hinweis "Wir müssen draußen
bleiben".
Zwtl.: Rechter Rand der Gesellschaft nicht willkommen
Fiegl ließ seinen Mitarbeiter das Plakat an der Eingangstür
anbringen, nahm es aber nach wenigen Stunden wieder ab. "Das Plakat
sollte zum Ausdruck bringen, dass wir in unserem Lokal keine Gäste
aus dem politisch rechten Rand wünschen. Natürlich wollten wir nie
sagen, dass Strache und Hofer selbst Nazis sind. Das Bild sollte
vielmehr zum Ausdruck bringen, dass sich solche Spitzenrepräsentanten
unserer Republik eindeutiger vom rechtsextremen Rand der Gesellschaft
abgrenzen müssen", erklärt Fiegl.
Rückfragehinweis:
Kanzlei Fink & Kolb
Dr. Christopher Fink
A-6460 Imst, Sirapuit 7
Tel.: +43 (0) 5412 64640
info@fink-kolb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/3949/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
Original-Content von: Polak Mediaservice, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
641801
weitere Artikel:
- neues deutschland: Europapolitiker Schirdewan fordert demokratische Kontrolle der Europäischen Zentralbank Berlin (ots) - Der Europaabgeordnete Martin Schirdewan hat sich
für eine demokratische Kontrolle der Europäischen Zentralbank (EZB)
ausgesprochen. "Die formelle Unabhängigkeit der EZB verhindert, dass
demokratisch über die Geldpolitik entschieden werden kann, zugleich
kann Geldpolitik nicht unpolitisch sein", erklärte der
LINKE-Politiker, der u.a. Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und
Währung des EU-Parlaments ist, in einem Beitrag für die von der
Tageszeitung "neues deutschland" und weiteren Partnern getragene
Onlineplattform mehr...
- rbb exklusiv - "Kontraste": Bundesinnenminister Seehofer sagt Teilnahme am Integrationsgipfel mit Merkel ab Berlin (ots) - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wird als
erster Bundesinnenminister nicht am Integrationsgipfel der
Bundeskanzlerin teilnehmen. Das bestätigte das Bundesinnenministerium
dem ARD-Magazin "Kontraste". "Der Integrationsgipfel steht nicht im
Terminkalender des Ministers. Er wird vom Parlamentarischen
Staatssekretär Wanderwitz vertreten", heißt es dazu aus der
Pressestelle des Ministeriums. Zu den Gründen hat sich das
Bundesinnenministerium trotz Nachfrage von Kontraste bislang nicht
geäußert. Offenbar war der mehr...
- Bundesverfassungsgericht entscheidet Lehrerstreik-Fälle
Beamtenstatus und Streikrecht nicht vereinbar Berlin (ots) - Der dbb beamtenbund und tarifunion hat die
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum beamtenrechtlichen
Streikverbot ausdrücklich begrüßt. Beamtenstatus und Streikrecht sind
grundsätzlich nicht miteinander vereinbar, urteilte der Zweite Senat
des Gerichts unter Vorsitz von Präsident Prof. Dr. Andreas Voßkuhle
am 12. Juni 2018 in Karlsruhe.
"Mit seiner Entscheidung hat das oberste deutsche Gericht unsere
Rechtsauffassung zum Beamtenstatus einhundertprozentig bestätigt",
sagte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich mehr...
- neues deutschland: Wissenschaftlicher Parlamentsdienst: Einsetzungsauftrag für neuen BER-Untersuchungsausschuss in Berlin teilweise unzulässig Berlin (ots) - Der Wissenschaftliche Parlamentsdienst (WPD) des
Berliner Abgeordnetenhauses kommt in einem Gutachten zu dem Schluss,
dass der von den Oppositionsfraktionen CDU und FDP vorgelegte
Einsetzungsauftrag für einen neuen Untersuchungsausschuss zum BER
nicht korrekt ist. Der neutrale Dienst des Berliner
Abgeordnetenhauses moniert, dass viele Fragen für einen
Untersuchungsausschuss nicht zulässig sind. Das geht aus dem
Gutachten des WPD hervor, das der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung »neues deutschland« (Mittwochausgabe) mehr...
- Patientenberatung löst Probleme individuell und zielführend / 2. Jahresbericht der Zahnärztlichen Patientenberatung Berlin (ots) - In neun von zehn Fällen (87 Prozent) können die
Beratungsstellen der Zahnärzteschaft Patienten individuelle Hilfe
bieten. Entweder durch eine unmittelbare Problemlösung in der
Beratungsstelle (75 Prozent) oder durch eine Vermittlung an die
zuständige (Landes-)Zahnärztekammer bzw. Kassenzahnärztliche
Vereinigung (KZV) (12 Prozent). Das geht aus dem heute
veröffentlichten 2. Jahresbericht der Zahnärztlichen
Patientenberatung hervor, der das Beratungsangebot wissenschaftlich
evaluiert. Herausgeber des Berichts sind Bundeszahnärztekammer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|