EU muss Palmöl in Biokraftstoffen verbieten
Geschrieben am 12-06-2018 |
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zur Kampagne
http://ots.de/A4dkkb
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Berlin (ots) - Trilog-Verhandlung zur
Erneuerbare-Energien-Richtlinie geht in die Endrunde - Deutsche
Umwelthilfe fordert Energieminister Altmaier auf, sich für das Ende
bindender Biokraftstoffquoten sowie ein Palmölverbot im Diesel
auszusprechen - Biosprit sollte ausschließlich aus Abfall- und
Reststoffen hergestellt werden
Am 13.6.2018 findet die fünfte Trilog-Verhandlung zur
Erneuerbare-Energien-Richtlinie (Renewable Energy Directive - RED)
zwischen EU-Rat, Parlament und Kommission statt. Zur Entscheidung
steht die Frage, ob Biokraftstoffe aus Pflanzenölen wie Palmöl,
weiterhin unter der RED als "Erneuerbare Energien" anerkannt werden
und ob die Beimischung von Palmöl aus umwelt-, klima- und
sozialpolitischen Gründen einem Verbot unterliegen sollte. Die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) spricht sich für ein Verbot von Palmöl im
Biodiesel aus, weil die dadurch ausgelösten Landnutzungsveränderungen
zur weiteren Rodung tropischer Regenwälder sowie zur Umwandlungen von
Moorflächen führen und die damit einhergehenden hohen
Treibhausgasfreisetzungen die Klimabilanz des Biodiesels stark
verschlechtern. Energieminister Peter Altmaier sollte sich als
EU-Ratsmitglied für ein solches Verbot aussprechen und damit die
Position des EU-Parlaments stützen. Dieses hatte sich bereits im
Januar 2018 für ein Verbot der Beimischung von Palmöl in
Biokraftstoffen ab 2021 ausgesprochen.
In den letzten neun Jahren haben sich Palmölimporte in die EU aus
tropischen Anbauländern wie Indonesien und Malaysia von 825.000
Tonnen auf 3,8 Millionen Tonnen erhöht. Mehr als die Hälfte des
Palmöls verbrennt als Kraftstoff in Diesel-Fahrzeugen. Damit ist die
EU in der energetischen Nutzung des wertvollen Pflanzenöls mit
Abstand internationaler Spitzenreiter.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert,
dass die Erneuerbare-Energien-Richtlinie seit 2009 die Verwendung von
Nahrungspflanzen wie der Ölpalme und Sojabohnen zur Herstellung von
Biokraftstoffen fördert: "Dieser Weg ist falsch und muss korrigiert
werden. Palmöl im Tank schützt unser Klima nicht. Im Gegenteil."
Der Verkehrssektor emittierte im Jahr 2017 circa 170 Millionen
Tonnen CO2 allein in Deutschland, über 95 Prozent davon sind dem
Straßenverkehr zuzuordnen. Wenn die klimatischen Auswirkungen der
Landnutzungsänderungen zum Anbau von Palmöl angemessen berücksichtigt
würden, wären die realen Emissionen im Straßenverkehr hierzulande
noch einmal um zehn Prozent höher. "Für die Trilog-Verhandlungen ist
es wichtig, dass stimmstarke Mitgliedsländer wie Deutschland nicht
auf ´Alibi´-Maßnahmen zum Klimaschutz setzen. Der Klimaschutz im
Verkehr kann nur durch CO2-arme Antriebssysteme und eine
Mobilitätswende vorangetrieben werden, nicht durch Palmöl im Tank",
so Müller-Kraenner.
Die Entscheidung des EU-Parlaments für ein Verbot von Palmöl im
Biodiesel löste in der ersten Jahreshälfte eine kapitalkräftige
Kampagne der Palmöl-Lobby in Malaysia und Indonesien aus, inklusive
der Drohung, deutsche Automobilimporte zu stoppen. Der Rat der
Europäischen Union schlug beim letzten Trilog Ende Mai 2018 einen
Kompromiss vor, bei dem das Parlament das Palmölverbot als
Gegenleistung für Zugeständnisse in anderen Fragen fallen lässt. Dazu
Sascha Müller-Kraenner: "Der Schutz der tropischen Regenwälder darf
nicht gegen die Freihandelsinteressen der deutschen
Automobilindustrie ausgespielt werden. Deutschland muss jetzt Pro
Klimaschutz stimmen."
Links: Kampagnenwebseite "Kein Palmöl in den Tank":
http://l.duh.de/p309s
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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