Rheinische Post: Kommentar /
Friedensnobelpreis für Kim und Trump!
= Von Michael Bröcker
Geschrieben am 12-06-2018 |
Düsseldorf (ots) - Es ist fast eine körperliche Anstrengung, den
Händedruck zwischen dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump
und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu loben. Ist das
nicht der Mann, der Zehntausende Menschen einsperren und verhungern
lässt, seine Gegner brutal ermordet und seinem Volk Freiheiten
verwehrt wie in kaum einem anderen Land der Welt? Wie kann man zu
diesem brutalen Diktator ernsthaft eine "großartige Beziehung"
aufbauen, wie es der angebliche Führer der freien Welt, US-Präsident
Donald Trump, nun gesagt hat? Und warum schafft es der Staatschef der
einflussreichsten Demokratie der Welt nicht, über die engsten
Verbündeten, etwa die Europäer, so positiv zu reden?
Ja, dieser Friedensgipfel in Singapur tut weh. Aber es ist ein
Friedensgipfel. Millionen Koreaner haben ihn mit Hoffnungen verfolgt.
Sie wollen ihre Familien auf der anderen Seite der Grenze
wiedersehen, sie wollen frei sein und reisen, und sie wollen vor
allem ohne Angst vor dem Nuklearkrieg leben. Und nur, weil es bei
Donald Trump wohl eher um seinen eigenen Eintrag in die
Geschichtsbücher als um Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel
geht, macht es das Ansinnen nicht schlechter. Es ist eine
historische, eine gute Tat.
Alleine das Treffen zwischen den Staatschefs der Länder, die
offiziell noch im Kriegszustand sind, ist ein Fortschritt. Wenn
Donald Trump und Kim Jong Un ernst machen und eine koreanische
Halbinsel ohne Atomwaffen Realität wird, dürfte dies die Diskussion
über die nukleare Abrüstung auch in anderen Ecken der Welt befördern.
Vielleicht ist das auch ein Grund für die scharfe Reaktion aus dem
Iran auf den Gipfel in Singapur.
US-Präsident Barack Obama hat 2009 den Friedensnobelpreis
bekommen, weil seine Ansprache an die Völker der Welt eine des
Friedens und des Miteinanders war. Am Ende seiner Amtszeit blieben
die Krisenherde im Iran, in Syrien und im Nahen Osten. Die EU hat die
Auszeichnung 2012 bekommen, heute ist sie in zentralen Feldern
zerstritten und Rechtspopulisten haben Auftrieb mit EU-kritischen
Positionen. Der Gründer einer Terror-Organisation,
Palästinenser-Präsident Jassir Arafat, bekam 1994 (mit Schimon Peres
und Jitzchak Rabin) den Preis in der Hoffnung auf dauerhaften Frieden
im Nahen Osten. Später unterstützte er die todbringende Zweite
Intifada. Heute ist die Region von Frieden sehr, sehr weit entfernt.
Warum sollten nicht auch Donald Trump und Kim Jong Un den
Friedensnobelpreis bekommen? Millionen Koreaner haben die Hoffnung
auf ein Ende des jahrzehntelangen Konflikts durch das Treffen dieser
beiden Männer wiedererlangt. Ist das nichts?
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
641982
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Korea-Gipfel Stuttgart (ots) - Es bleibt eine große Skepsis, ob von dem
allerersten Treffen zwischen einem US-Präsidenten und einem
nordkoreanischen Diktator in Singapur einmal mehr übrig bleibt
als die von beiden herbeigesehnten Fotos für die Geschichtsbücher.
Allenfalls kann es sich um den Anfang eines Friedensprozesses
handeln. Aber das ist immerhin besser, als sich, wie noch vor
Monaten, gegenseitig zu beleidigen, provozieren und mit
Kriegsdrohungen zu überziehen.
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst mehr...
- Badische Zeitung: Dealmaker Trump, Diktator Kim: Bizarre Show, wenig Substanz
Leitartikel von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Festzuhalten bleibt: Die vermeintliche Einigung
auf atomare Abrüstung Nordkoreas ist eine reine Absichtserklärung.
Der Vereinbarung fehlt es an Substanz. Genauso gut hätten Trump und
Kim symbolisch die Minibar-Rechnung abzeichnen können. Weder wurde
ein Zeitplan vereinbart noch konkrete Ziele. Es fehlen Hinweise
darauf, was beide Seiten konkret unter der Denuklearisierung
verstehen und wie die zu erreichen wäre. Überflüssig zu erwähnen,
dass auch vom Offenlegen des aktuellen Atomprogramms Nordkoreas keine
Rede mehr...
- Rheinische Post: Verbraucherschützer-Chef: Scheuer muss Autoindustrie zur Verantwortung zwingen Düsseldorf (ots) - Deutschlands oberster Verbraucherschützer,
Klaus Müller, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im
Dieselskandal aufgefordert, die Autohersteller jetzt konsequent zur
Verantwortung zu ziehen. "Der Verkehrsminister muss wissen, dass die
Schonfrist für die deutsche Autoindustrie vorbei ist", sagte Müller
der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Auch seine
Glaubwürdigkeit nimmt großen Schaden, wenn er es nicht schafft, die
Autohersteller zur Verantwortung zu ziehen und in die Pflicht zu
nehmen: mehr...
- Rheinische Post: Beim Baukindergeld bis zu zehn Millionen Anspruchsberechtigte Düsseldorf (ots) - Gut zehn Millionen Steuerpflichtige mit Kindern
können für das neue Baukindergeld infrage kommen - vorausgesetzt,
sie wollen ein Eigenheim erwerben und verfügen über das nötige
Eigenkapital. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine
kleine Anfrage der Grünen hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Mittwoch) vorliegt. Die Regierung rechnet dagegen bislang nur
mit 200.000 Familien, die die staatliche Förderung beanspruchen
werden. Dem Papier zufolge erfüllen aber bis zu 96 Prozent aller
Steuerpflichtigen mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: NRW überprüft 128 Messstellen für Luftschadstoffe
Umweltministerin Heinen-Esser (CDU): Standorte müssen repräsentativ sein Köln (ots) - Köln. NRW-Umweltministerin Ulla-Heinen Esser will
alle 128 Messstellen für Luftschadstoffe in NRW überprüfen lassen.
"Die Messstellen müssen in Bereichen mit hohen Belastungen an einem
repräsentativen Messpunkt aufgestellt werden", sagte die
CDU-Politikerin dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Es
gebe immer wieder Diskussionen über die Standorte. "Sollten wir
feststellen, dass einzelne Messstationen ein verzerrtes Bild ergeben,
werden wir dies ändern. Dabei muss man auch die jeweils aktuelle
Situation berücksichtigen: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|