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Weltblutspendetag: 10 Fakten zur Blutspende

Geschrieben am 13-06-2018

Berlin (ots) - Immer weniger Menschen in Deutschland spenden
regelmäßig Blut. Langjährige Spender kommen aufgrund ihres Alters
nicht mehr infrage. Und jüngere Freiwillige sind mitunter rar. Dabei
braucht es nicht viel, Spender zu werden. Anlässlich des
Weltblutspendetags hat die Stiftung Gesundheitswissen 10 Fakten zur
Blutspende zusammengestellt.

1. Es gibt immer weniger Blutspender in Deutschland

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) werden in Deutschland etwa 15.000 Blutspenden benötigt - und
das pro Tag. Doch die Zahl der Spender ist seit einigen Jahren
rückläufig. Daten des Paul-Ehrlich-Instituts belegen: 2011 wurden pro
1.000 Einwohner noch 95 Spenden registriert, 2017 waren es lediglich
83 - ein Rückgang um 12,7 Prozent. In diesem Zeitraum sank die
Gesamtzahl der Vollblutspenden von knapp 5 Millionen auf weniger als
vier Millionen. Eine Ursache des Negativtrends: die Altersentwicklung
der Bevölkerung. Immer mehr langjährige Spender erreichen die
Altersgrenze und kommen als Spender nicht mehr infrage.

2. Für Blut gibt es keinen künstlichen Ersatz

Von Krebspatienten bis zu Unfallopfern: Viele Menschen sind auf
Blutspenden angewiesen. Bislang gibt es - anders als beispielsweise
bei Kniegelenken - jedoch keinen künstlichen Ersatz. Um den Bedarf an
Blut zu decken, sind Empfänger weiterhin auf freiwillige Spender
angewiesen.

3. Für Spender gelten Altersgrenzen

Wer in Deutschland zur Blutspende zugelassen ist, geht aus den
Richtlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts
hervor. Demnach dürfen gesunde Menschen ab dem 18. Lebensjahr Blut
spenden. Nach oben gilt eine Altersgrenze von 68 Jahren. Sofern ein
Arzt keine gesundheitlichen Bedenken hat, dürfen Spender auch älter
sein. Erstspender dürfen maximal 60 Jahre alt sein. Doch auch hier
sind Ausnahmen möglich, falls ein Arzt oder eine Ärztin zustimmt.

4. Männer können häufiger spenden

Der Körper gleicht den Flüssigkeitsverlust einer Blutspende wenige
Stunden später aus. Innerhalb von zwei Wochen hat er auch die
entnommenen Blutzellen ersetzt. Deutlich länger - etwa acht Wochen -
braucht der Körper jedoch, um den Verlust von Eisen zu kompensieren.
Deshalb müssen Spender zwischen den Blutspenden eine Pause einlegen.
Männer dürfen höchstens sechs Mal pro Jahr Blut spenden. Frauen
dürfen - aufgrund der Menstruation - bis zu vier Mal Blut pro Jahr
spenden. Bei Bedarf empfehlen oder verabreichen Blutspendedienste
Eisentabletten.

5. Vor der Spende braucht man Stärkung

Vor der Blutspende sollten Sie ausreichend essen und trinken. Auf
anstrengende körperliche Aktivitäten wie Sport oder Alkoholkonsum
verzichten Sie an den Tagen vor und nach der Spende am besten.
Bringen Sie zu jedem Blutspendetermin Ihren Personalausweis mit. Wenn
Sie zum ersten Mal Blut spenden, erhalten Sie im Anschluss einen
Blutspendeausweis. Darauf ist unter anderem Ihre Blutgruppe vermerkt.
Bitte bringen Sie das Dokument zu allen Folgespenden mit. Insgesamt
sollten Sie für jede Spende etwa eine Stunde Zeit einplanen.

6. So läuft die Blutspende ab

Vor jeder Blutspende wird Ihre Spendentauglichkeit festgestellt.
Hierfür füllen Sie als potentieller Spender einen Fragebogen über
Ihren aktuellen Gesundheitszustand aus. Anschließend findet ein
persönliches Gespräch mit dem zuständigen Arzt statt. Die
Blutentnahme dauert dann nur rund 10 Minuten. Anschließend ist eine
20-30-minütige Erholungspause empfehlenswert.

7. Es muss nicht dieselbe Blutgruppe sein - aber die passende

Gemäß des "AB0-Systems" lässt sich Blut in vier Hauptgruppen
unterteilen. In Deutschland haben die meisten Menschen die Blutgruppe
A (43 Prozent) oder 0 (41 Prozent). Deutlich seltener sind die
Blutgruppen B (11 Prozent) und AB (5 Prozent). Darüber hinaus
entscheiden winzige Eiweißstrukturen auf den roten Blutkörperchen
über den Rhesusfaktor. Bei 85 Prozent der Menschen ist der
Rhesusfaktor positiv - bei 15 Prozent negativ. Bei einer Spende sind
diese Informationen zunächst unerheblich - bei einer Transfusion
hingegen lebenswichtig. Blutgruppe und Rhesusfaktor von Spender und
Empfänger müssen zwar nicht identisch, aber kompatibel sein.
Andernfalls wehrt der Körper des Empfängers die fremden Blutkörper
ab. Schlimmstenfalls verklumpt das Blut - was zum Tod führen kann.

8. Man kann auch Teile des Bluts spenden

Die sogenannte Vollblutspende wird am häufigsten vollzogen. Dabei
lässt der Körper zwischen 450 und 500 Milliliter Blut. Ein weiteres
Verfahren ist die "Apheresespende". In diesem Fall wird dem Spender
zwar das Blut ebenfalls entnommenen. Doch mit einer Zentrifuge werden
während des Vorgangs bestimmte Bestandteile wie Blutplättchen oder
Blutplasma entzogen. Das restliche Blut wird dem Spender unmittelbar
zurückgeführt.

9. Nach der Blutspende tickt die Uhr

Nach jeder Spende prüfen Labor-Mitarbeiter das entnommene Blut.
Sind bestimmte Werte problematisch oder stellen sie Krankheitserreger
fest, informieren sie den Spender - auf Wunsch auch dessen Hausarzt -
und schließen das gespendete Blut von der Verwendung aus. Entdecken
die Experten nichts, ist das Blut bereit für eine Transfusion. In der
Regel erhalten Empfänger heutzutage nur die Blutbestandteile, die sie
benötigen. Deshalb wird die Vollblutkonserve in rote Blutkörperchen,
Blutplasma und Blutplättchen aufgeteilt. Auf diese Weise können mit
einer Spende mehrere Patienten versorgt werden. Allerdings ist die
Haltbarkeit der Blutbestandteile begrenzt. Beispielsweise können
Blutplättchen bei einer Temperatur von 20° Celsius maximal für vier
Tage gelagert werden - ein weiterer Aspekt, der den Bedarf an
freiwilligen Spendern verdeutlicht.

10. Diese Kriterien schließen Spender aus

Die Gesundheit von Spendern und Empfängern hat oberste Priorität.
Deshalb gibt es Standards, die bestimmte Personen als Spender
ausschließen - entweder für einen begrenzten Zeitraum oder
grundsätzlich. Temporär dürfen etwa Schwangere kein Blut spenden,
weil sie nicht körperlich belastet werden sollen. Kriterien für einen
dauerhaften Ausschluss sind Herz- und Gefäßkrankheiten, schwere
Erkrankungen des Zentralnervensystems oder klinisch relevante
Blutgerinnungsstörungen. Homosexuelle Männer oder etwa Prostituierte
waren früher lebenslang ausgeschlossen. Seit dem 7. August 2017 sind
Personengruppen wie diese jedoch bedingt zugelassen - sofern ihr
Sexualverhalten über einen bestimmten Zeitraum kein "deutlich
erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere
Infektionskrankheiten" wie HIV birgt. Details der entsprechenden
"Richtlinie zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur
Anwendung von Blutprodukten (Richtlinie Hämotherapie)" sind auf den
Seiten der Bundesärztekammer zu finden.

Über die Stiftung Gesundheitswissen:

Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz
in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick
auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien
zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a.
laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller
wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie
Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im
Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung
e.V. Die Stiftung befindet sich noch im Aufbau.



Pressekontakt:
Una Grossmann
Leiterin Kommunikation
una.grossmann@stiftung-gesundheitswissen.de
Friedrichstr. 134 | 10117 Berlin
T +49 30 4195492-20
F +49 30 4195492-99

Original-Content von: Stiftung Gesundheitswissen, übermittelt durch news aktuell


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