Neue Westfälische (Bielefeld): Start der Weltmeisterschaft in Russland
Politik verdirbt Spaß am Fußball
Miriam Scharlibbe
Geschrieben am 13-06-2018 |
Bielefeld (ots) - Diese WM ist anders. Das ist schon an Tag 1 zu
spüren. Weltmeisterschaften sind immer politisch, mögen Kritiker noch
so sehr flehen, man solle dem Spiel und der Freude am Fußball einfach
seinen Lauf lassen. Aber selten hat die Weltpolitik den Gastgeber so
geschlossen in den Blick genommen. Menschenrechtler, Staatschefs und
die Opposition im eigenen Land warten mit Spannung, ob Wladimir Putin
mehr zustande bringt, als die teuerste WM aller Zeiten. Es gibt genug
Gründe, über den Spielfeldrand hinauszugucken. Die Krim-Annexion, der
russische Einfluss auf die US-Wahl, die Kriege im Donbass und Syrien
und der Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Skripal. Man
könnte auch über Oleh Senzow reden, den ukrainischen Regisseur, der
von Russen auf der Krim festgenommen, zu 20 Jahren Lagerhaft
verurteilt wurde und seit Wochen im Hungerstreik ist. Die WM kann
helfen, Menschen wie Senzow nicht zu vergessen. Aber die Diplomatie
hat in den vergangenen Monaten nicht gerade ihre Sternstunde gehabt.
Sanktionen, Diplomatenausweisungen, Drohgebärden - die Fronten
zwischen Ost und West sind verhärtet, die Beziehung zwischen Russland
und Deutschland von maximalem Misstrauen durchtränkt. Es ist schwer
vorstellbar, dass Fußball das zerrüttete Verhältnis wieder aufbauen
kann. Bisher ist unklar ob Bundeskanzlerin Angela Merkel überhaupt
neben Putin auf der Ehrentribüne Platz nehmen wird. Dem Mann, der
sich wichtiger nimmt als Recht und Gesetz. Was bleibt ist die
Hoffnung auf vier Wochen Begegnung mit der russischen Seele. Russen
sind grandiose Gastgeber. Das Land hat eine tolle Küche vorzuweisen,
abwechslungsreiche Landschaften und eine beeindruckende Geschichte.
Für Begegnungen dieser Art ist ein Mindestmaß an persönlicher
Bewegungsfreiheit der Gäste Voraussetzung. Eine Sonderregelung des
Innenministeriums verpflichtet aber alle Ausländer, sich innerhalb
von drei Tagen bei der Polizei oder der Migrationsbehörde zu melden.
Persönlich. Die vom Präsidenten so gelobten Visaerleichterungen
während der WM sind eher ein schlechter Witz. Eingeschränkter
Alkoholverkauf rund um die Stadien, präventive Hausbesuche der
Polizei bei Hooligans, herausgeputzte Innenstädte: Die Fans und die
Weltöffentlichkeit werden ein sauberes Russland zu sehen bekommen.
Mit der Realität hat das wenig zu tun. Doch während einer WM kann
bekanntlich alles passieren und das Unmögliche wahr werden. In vier
Wochen werden wir wissen, mit welchem Untertitel dieses Turnier in
die Geschichte eingehen wird. Favorisierter Vorschlag: Die WM, bei
der erstmals seit 56 Jahren ein Weltmeister seinen Titel verteidigte
und zwei Völker wieder zueinander fanden.
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