BERLINER MORGENPOST: Routine allein reicht nicht / Kommentar von Pit Gottschalk zur WM-Niederlage
Geschrieben am 17-06-2018 |
Berlin (ots) - Kurzform: Von den acht Weltmeistern, die
Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag in seine Startelf beorderte, mag
ein Anspruch an Qualität ausgehen. Wenn die aber dazu führt, dass aus
Erfahrung Nachlässigkeit, aus Status Halbherzigkeit resultiert, ist
höchste Alarmbereitschaft angebracht. Mannschaften wie Mexiko zeigen
keinen Respekt, nur weil die Gegenspieler mal einen Goldpokal in
Händen hatten. Und Löw hatte ja oft genug darauf hingewiesen, dass
man von allen gejagt werden würde. Löw hat immer das Leistungsprinzip
propagiert und sich am Ende fürs Establishment entschieden: Mesut
Özil statt Marco Reus, Khedira statt Goretzka, Jerome Boateng statt
Niklas Süle - zu einem vollständigen Generationswechsel fehlte
Entschlossenheit. Hoffentlich rächt sich nicht, dass Leroy Sané
aussortiert wurde. Einer, der den Unterschied ausmacht.
Der vollständige Kommentar: Wo sind nur die Frische und die
Freude geblieben, mit der Deutschland vor einem Jahr beim Confed-Cup
so einen begeisternden Fußball spielte? Die Blamage zum
Weltmeisterschafts-Auftakt gegen Mexiko (0:1) zwölf Monate später ist
dagegen eine Offenbarung an Schwerfälligkeit. So viel kann man nach
einem Spiel sicher sagen: Mit Reife und Routine allein wird dem
Weltmeister von 2014 die angestrebte Titelverteidigung in Russland
kaum gelingen. Man konnte es schon beim Gegentor sehen. Sami Khedira
hatte vorn seinen Zweikampf verloren und bettelte - mit beiden Armen
rudernd am Boden - um den Pfiff des Schiedsrichters, als Mexikos
Spieler längst im Gegenangriff zur Führung eilten. So passierte das
ständig: Die deutschen Spieler widersetzten sich dem Gesetz der
Gravitation nicht, sondern reklamierten Majestätsbeleidigung. Von den
acht Weltmeistern, die Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag in seine
Startelf beorderte, mag ein Anspruch an Qualität ausgehen. Wenn die
aber dazu führt, dass aus Erfahrung Nachlässigkeit, aus Status
Halbherzigkeit resultiert, ist höchste Alarmbereitschaft angebracht.
Mannschaften wie Mexiko zeigen keinen Respekt, nur weil die
Gegenspieler mal einen Goldpokal in Händen hatten. Und Löw hatte ja
oft genug darauf hingewiesen, dass man von allen gejagt werden würde.
Das junge DFB-Team um Leon Goretzka zeigte vorigen Sommer mehr
Hunger, schärferen Biss, als Chile ähnlich wie am Sonntag Mexiko die
deutsche Abwehr zu düpieren versuchte. Da wurde nicht auf Halten
gespielt, sondern auf Risiko. Eine solche Körpersprache beeindruckt
den Gegner. Nicht allein die Erfolge aus der Vergangenheit. Die sind
vergänglich. Löw hat immer das Leistungsprinzip propagiert und sich
am Ende fürs Establishment entschieden: Mesut Özil statt Marco Reus,
Khedira statt Goretzka, Jerome Boateng statt Niklas Süle - zu einem
vollständigen Generationswechsel fehlte Entschlossenheit. Hoffentlich
rächt sich nicht, dass Leroy Sané aussortiert wurde. Einer, der den
Unterschied ausmacht. Noch ist die WM nicht verloren. Aber die
nächsten Gegner Schweden und Südkorea haben auch Unkalkulierbares,
das Punkte kosten kann. Der damalige Weltmeister Spanien hat 2014
trotz Gewinn der Europameisterschaft erlebt, wie aus dem
Betriebsunfall zu WM-Beginn (1:5 gegen Niederlande) das Vorrunden-Aus
entstand.
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