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Französische Aktivisten aus der Anti-Atomkraft-Bewegung offenbar an mehreren Ausschreitungen beim G-20-Gipfel in Hamburg beteiligt

Geschrieben am 20-06-2018

Hamburg (ots) - Nach Erkenntnissen der Hamburger Sonderkommission
"Schwarzer Block" waren französische Aktivisten offenbar an mehreren
schweren Ausschreitungen während des G20 Gipfels im Juli 2017
beteiligt. Nach Recherchen des NDR konnten die Ermittler eine Gruppe
von mindestens drei Personen identifizieren, die aus der
französischen Anti-Atomkraft-Szene stammen sollen.

In diesem Zusammenhang wurden am Morgen (20. Juni) Durchsuchungen
in Commercy und Bure im ostfranzösischen Departement Meuse
durchgeführt. Sie richteten sich gegen zwei Tatverdächtige, eine
25-jährige Frau und einen 35-jährigen Mann. Die beiden Aktivisten
traten nach Recherchen des NDR während des G20-Gipfels im Hamburger
Schanzenviertel und bei der versuchten Erstürmung der Elbphilharmonie
am 7. Juli 2017 zusammen mit einem weiteren Franzosen, Loïc S., auf,
den die Ermittler seit Ende Mai mit europäischem Haftbefehl suchen.
Der 22-jährige Loïc S. war nach Erkenntnissen der Polizei auch an den
schweren Zerstörungen beteiligt, die ein Schwarzer Block am frühen
Morgen des 7. Juli bei einem Zug über die Hamburger Elbchaussee
angerichtet hat. Angesichts der erkennbaren Planung und
gemeinschaftlichen Durchführung dieses Zuges gehen Polizei und
Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich alle Teilnehmer dieses
Schwarzen Blocks des schweren Landfriedensbruchs und der
Brandstiftung in einem besonders schweren Fall schuldig gemacht
haben.

Beim Versuch der Festnahme in Frankreich am 29. Mai war Loïc S.
von der Polizei nicht angetroffen worden. In einem Schreiben hat der
mutmaßliche Tatverdächtige inzwischen seine Position erläutert.
Demnach stand er bereits mehrfach in Frankreich wegen verschiedener
Protestaktionen vor Gericht, unter anderem für gewaltsame
Auseinandersetzungen um das geplante Atomendlager in Bure. Loïc S.
schreibt in seinem Brief, die Vorwürfe der Behörden seien
konstruiert. Wörtlich schreibt er: "Propaganda, Kriminalisierung,
Öffentlichkeitsfahndung, der geringste Auflehnungsakt wird stark
unterdrückt. Die Rache der Mächtigen steht furchtbar bevor." Nach
Recherchen des NDR waren ausländische Linksextremisten bei den
G20-Gewalttaten in großer Zahl vertreten. Im Vorfeld des G20-Gipfels
hatten deutsche Aktivisten auch in der europäischen
linksextremistischen Szene gegen den G20-Gipfel mobilisiert.

Für Rückfragen stehen die Autoren Thomas Berbner (040/41566313)
und Jan Liebold (040/4154773) zur Verfügung.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Tel: 040-4156-2333



http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


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