(Registrieren)

Studie Smarte Produkte: Fertigungsbranche schöpft Potenzial von 685 Mrd. US-Dollar nicht aus

Geschrieben am 21-06-2018

Berlin (ots) -

- 93 Prozent der erfolgreichen Unternehmen nutzen Daten smarter
Produkte; branchenweit nur ein Viertel

- Zielkonflikte behindern Innovationen in 60 Prozent der
Unternehmen

- Mangel an Software-Kenntnissen, digitalen Strategien und
Kooperationen erschweren servicebasierte Geschäftsmodelle

- Befragt wurden 1.000 Führungskräfte der Branche in Deutschland
und acht weiteren Ländern

Die globale Fertigungsindustrie könnte mit der Einwicklung
smarter, vernetzter Geräte bis 2020 einen Umsatz von 519 bis 685
Milliarden US-Dollar erzielen. Doch trotz Investitionen ist es für
viele Unternehmen ein schwieriger Weg, ihre Produktion erfolgreich
auf Digital Engineering umzustellen. Dies zeigt die Studie "Digital
Engineering: Wachstumsmotor für die Fertigungsbranche" des Digital
Transformation Institute (DTI) von Capgemini.

Die Fertigungsbranche setzt auf neue Technologien: 50 Prozent der
befragten Unternehmen planen, in den nächsten zwei Jahren über 100
Millionen Euro in digitale Technologien zu investieren. Die 1.000
befragten Führungskräfte gehen davon aus, dass 50 Prozent ihrer
Produkte 2020 smart, vernetzt und somit fähig sind, Daten zu erfassen
und mit ihrer Umgebung auszutauschen. Damit werden auf den Service
ausgerichtete Geschäftsmodelle bedeutsamer, 18 Prozent der Anbieter
wollen bis 2020 sogar ohne klassische Produktfertigung auskommen. Der
Anteil des Betriebs bestehender Altsysteme am IT-Budget sinkt im
Vergleich zu 2014 von 76 auf 55 Prozent. Dennoch fällt es vielen
Unternehmen schwer, die Produktion smarter Produkte voranzutreiben.

"Unsere Studie zeigt, dass die erfolgreichsten Unternehmen einen
definierten digitalen Strategieplan und eine für Experimente und
agiles Handeln offene Unternehmenskultur haben und mit anderen
Unternehmen bei der Produktinnovation kooperieren", betont Dr. Markus
Rossmann, Leiter des internationalen Kernteams der Digital
Manufacturing Services bei Capgemini. "Vor allem aber nutzen 93
Prozent der erfolgreichen Unternehmen aus smarten Produkten
generierte Daten, um daraus umsetzbare Erkenntnisse abzuleiten.
Branchenweit macht davon heute nur rund ein Viertel aller Unternehmen
Gebrauch."

Servicebasierte Geschäftsmodelle: Spagat zwischen Anspruch und
Wirklichkeit

Aktuell profitieren Unternehmen nur bedingt von den seit 2014
zunehmend in die Digitalisierung investierten Beträge. Zwei Drittel
der Befragten sehen einen Grund dafür in widersprüchlichen Zielen:
Sie sollen Markteinführungen beschleunigen, indem bestehende Produkte
weiterentwickelt werden, jedoch auch vermehrt in neue, vernetzte
Produkte investieren. Zudem ist es 60 Prozent der Unternehmen noch
nicht gelungen, den gesamten Lebenszyklus eines Produkts von der
Entwicklung bis zur Fertigung vollständig zu digitalisieren. In die
Forbes-Liste der innovativsten Unternehmen schafft es aktuell nur
jedes fünfte Unternehmen der Branche, trotz einem Anteil von 58
Prozent an den weltweiten Forschungs- und Entwicklungsausgaben.

Jean-Pierre Petit, Head of Digital Manufacturing bei Capgemini
dazu: "Das für die nächsten zwei Jahren prognostizierte Potenzial
intelligenter, vernetzter Produkte und digitaler Kontinuität ist zu
groß, um den Investitionsbedarf zu ignorieren. Doch der Weg zum
Erfolg ist anspruchsvoll. Die Branche muss eine Balance zwischen dem
Erhalt ihres Kerngeschäfts und Investitionen in neue digitale
Technologien finden. Sie sollten in digitale Fähigkeiten, Ökosysteme,
Werkzeuge, Roadmaps und neue Arbeitsweisen investieren. Wer dies
richtig angeht, wird nachhaltig davon profitieren."

"Unser Ziel ist es, das Geschäftsmodell so weiterzuentwickeln,
dass es servicebasiert ist und Cloud-Architekturen beinhaltet. Dies
ist der entscheidende Weg, um sich in einem Markt reiner
Hardware-Anbieter über unser Leistungsversprechen zu unterscheiden",
sagt Antoine Destribats, Vice President - Industrial Operations bei
Schneider Electric.

Smarte Produktentwicklung benötigt Dateneinsatz und
Software-Skills

Die Studie verdeutlicht, dass moderne Konzepte wie Digital Twins,
eine auf dem Internet der Dinge aufbauende Technologie, selten
genutzt werden. Die virtuellen Abbilder physischer Objekte werden nur
von 16 Prozent umfassend genutzt, 45 Prozent sind noch nicht über die
Pilotphase hinaus. Insgesamt fließen zu wenig der generierten Daten
in den Design- und Entwicklungsprozess: Nur ein Viertel der
Hersteller nutzen Daten aus vernetzten Produkten zur
Produktinnovation. Künstliche Intelligenz zur Analyse von Kundendaten
kommen bei zwei von fünf Unternehmen zum Einsatz. 54 Prozent der
Unternehmen haben Programme zur Kooperation mit Start-Ups,
Drittanbietern und Zulieferern aufgesetzt, doch weniger als ein
Drittel nutzen die Ökosysteme zur gemeinschaftlichen
Produktentwicklung. Software-Kenntnisse für Digital Engineering
fehlen vor allem der Hälfte der Unternehmen, die bis dato am
wenigsten den Wechsel zur Produktion smarter Produkte vollzogen
haben. Dort fehlt es an Kenntnissen über Datenmanagement (bei 86
Prozent), App-Design (95 Prozent) und Künstlicher Intelligenz (94
Prozent).

"Da die Konnektivität von Produkten zunimmt, werden vermehrt
Software-Kenntnisse für den Herstellungsprozess benötigt. In der
Fertigungsindustrie werden die Produktzyklen kürzer, wie wir das aus
der Digitalbranche bereits kennen. Die Studie belegt, dass Hersteller
Software-Kenntnisse, eine durchgehend digitale Produktion und den
Übergang zu servicebasierten Geschäftsmodellen als wichtigste
Faktoren einer sich wandelnden Branche betrachten", so Rossmann.
"Unternehmen müssen sich mit Trainings, Tools und neuen Wegen
kollaborativen Arbeitens dafür wappnen. Nur mit Neueinstellungen wird
es nicht getan sein."

Der Report steht hier zum Download bereit: http://ots.de/fDceGX

Methodik

Für die Studie wurden 1.000 Führungskräfte globaler
Fertigungsunternehmen in neun Ländern befragt: Deutschland, Italien,
Indien, China, Schweden, Niederlande, Frankreich, Großbritannien und
die USA. Die Führungskräfte üben verschiedene Funktionen aus und
haben eine Director-Position oder höher inne. Jeder der Befragten ist
in die Digital Engineering Initiativen seines Unternehmens
involviert. Die Stichprobe umfasst eine Reihe von Branchensegmenten,
darunter Automobil- und Transportwesen, Luft- und Raumfahrt sowie
Verteidigung, industrielle Fertigung, industrielle und
landwirtschaftliche Geräte, Hochtechnologie und medizinische Geräte.
62 Prozent der befragten Unternehmen erzielen einen jährlichen Umsatz
von mindestens zwei Milliarden US-Dollar.

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler
Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das
Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund
um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren
Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft
Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür
steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung
bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt
davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie von und durch
Menschen entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen
mit 200.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern, das 2017 einen Umsatz
von 12,8 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Mehr unter www.capgemini.com/de. People matter, results count.

Über das Digital Transformation Institute

Das Digital Transformation Institute ist Capgeminis hauseigener
Think-Tank in digitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht
Forschungsarbeiten über den Einfluss digitaler Technologien auf große
Unternehmen. Das Team greift dabei auf das weltweite Netzwerk von
Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit akademischen und
technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat Forschungszentren
in Großbritannien, Indien und den USA.



Pressekontakt:
Daniel Hardt
Tel.: +49 89 38338-2873
E-Mail: daniel.hardt@capgemini.com
www.twitter.com/CapgeminiDE

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

643348

weitere Artikel:
  • Sanierungsstau in Deutschland: Mehr als 400 Euro Zuschuss für neue Heizungen / E.ON und Viessmann fördern innovative Heizungstechnologie (FOTO) München (ots) - E.ON und Viessmann fördern den Heizungsaustausch, um die energetische Sanierung von Altanlagen in Deutschland voranzubringen. Die beiden Unternehmen verlängern ihr gemeinsames Förderprogramm nun bis Ende 2018. Dabei werden verschiedene Viessmann-Heizsysteme auf Erdgas-Basis mit attraktiven Boni gefördert. Einen Bonus von 200 Euro gibt es beispielsweise für moderne Gas-Brennwert-Geräte, 300 Euro für Gas-Brennwertkessel in Kombination mit Solarthermie bis hin zu hocheffizienten Brennstoffzellen-Heizungen mit 400 mehr...

  • Der Tagesspiegel: Brandenburg will Anteil an VW-Milliardenstrafgeld Berlin (ots) - Brandenburg fordert einen Anteil des Milliardenbußgelds, das VW im Dieselskandal an Niedersachsen zahlen muss. "Es wäre fair, wenn die Strafzahlungen allen Landeshaushalten zufließen" sagte Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Die Linke) dem "Tagesspiegel". Zuerst hatte Schleswig-Holstein eine Beteiligung gefordert. Dies könne er sehr gut nachvollziehen, sagte Görke, denn der Dieselskandal betreffe ja nicht nur das Land Niedersachsen, sondern die gesamte Bevölkerung. "Mit den rund 30 Millionen Euro, die Brandenburg mehr...

  • Lufthansa, Linde, Daimler und Pro Sieben haben die besten Digital-Labore der deutschen Konzerne Berlin (ots) - 21. Juni 2018 - Die Innovations-Labore von Lufthansa, Linde, Daimler und Pro Sieben Sat 1 sind die besten der in Deutschland gegründeten digitalen Einheiten großer deutscher Konzerne. Dies zeigt eine Studie des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 07/2018) und der Managementberatung Infront Consulting & Management, die zum zweiten Mal nach 2017 systematisch untersucht, welche Ergebnisse solche Labore von Unternehmen bringen. Anhand mehrerer Faktoren wurden insgesamt fast 60 so genannte Innovation Labs, Acceleratoren mehr...

  • CenturyLink-Kampagne sagt Hunger den Kampf an und sammelt über 2,4 Millionen Dollar für Tafeln in den USA und dem Rest der Welt Die CenturyLink Clarke M. Williams Foundation vergibt Komplementärfinanzierungen in Höhe von einer Millionen Dollar an teilnehmende Organisationen Monroe, Louisiana (ots/PRNewswire) - CenturyLink, Inc. (https://c2 12.net/c/link/?t=0&l=de&o=2169234-1&h=2921479631&u=https%3A%2F%2Fc212 .net%2Fc%2Flink%2F%3Ft%3D0%26l%3Den%26o%3D2169234-1%26h%3D2187896394% 26u%3Dhttp%253A%252F%252Fnews.centurylink.com%252F%26a%3DCenturyLink% 252C%2BInc.&a=CenturyLink%2C+Inc.)(NYSE: CTL) gab bekannt, dass die 10. jährlich stattfindende mehr...

  • DSGVO entschärfen, E-Privacy-Verordnung stoppen / Kongress Zeitung Digital 2018: BDZV-Vizepräsident Thomas Düffert fordert faire Rahmenbedingungen für digitalen Journalismus Berlin (ots) - "Ohne Daten keine Werbung, ohne Werbung kein Journalismus und ohne Journalismus keine echte Demokratie. Wir müssen uns als Verlage gemeinsam und mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der Irrsinn namens DSGVO entschärft und dass der Wahnsinn namens E-Privacy-Verordnung gestoppt wird." Das sagte Thomas Düffert, Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Madsack Mediengruppe, zum Auftakt des von BDZV und Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht