Zwei Sekunden können Leben retten / DVR: Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand nicht unterschätzen (FOTO)
Geschrieben am 26-06-2018 |
Bonn (ots) -
Nicht angepasste Geschwindigkeit ist Ursache Nummer eins bei
Straßenverkehrsunfällen mit Todesfolge. Im Jahr 2016 sind 1.108
Menschen aus diesem Grund ums Leben gekommen. Das ist mehr als ein
Drittel aller Verkehrstoten. Viele Menschen unterschätzen die
gefahrene Geschwindigkeit. Oft fällt zudem der nötige
Sicherheitsabstand zu gering aus.
Viele Gründe für zu dichtes Auffahren
Die Gründe für zu dichtes Auffahren sind vielfältig: Neben
Fehleinschätzungen sind es nach Meinung von Unfallforschern vor allem
emotionale und belastende Faktoren, die zu dichtem Auffahren
verleiten: Ärger, Wut, Frustration, manchmal sogar Aggression und
Stress. Die Auffassung, beim Drängeln schon nicht erwischt zu werden,
kann ebenfalls dazu verleiten, den Sicherheitsabstand nicht
einzuhalten. Mangelnder Abstand ist gefährlich für den, der drängelt
und den, der voranfährt. Wer sich durch Drängler verunsichert fühlt,
macht schneller einen Fahrfehler. Der kann zu verheerenden Unfällen
führen.
Drei Sekunden können über das Leben entscheiden
"Viele Menschen haben es heute eilig, ob privat oder im
Berufsleben. Dennoch sollten sie auf ihren Wegen von A nach B runter
vom Gas gehen und einen ausreichenden Sicherheitsabstand von
mindestens zwei, besser noch drei Sekunden, einhalten. Es können die
wichtigsten Sekunden Ihres Lebens sein", appelliert der
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR)
Christian Kellner an alle Autofahrerinnen und Autofahrer. Mit
ausreichendem Sicherheitsabstand sei man entspannter unterwegs, könne
in Notsituationen rechtzeitig reagieren, bremsen oder ausweichen.
Den Sicherheitsabstand richtig berechnen
Wie groß muss der Abstand zum mit gleicher Geschwindigkeit
vorausfahrenden Fahrzeug sein? Als Faustregel für den passenden
Sicherheitsabstand bietet sich die Zwei-Sekunden-Regel an. Es geht
dabei um die Strecke, die in zwei Sekunden zurückgelegt wird. Hierzu
merkt man sich einen Punkt, zum Beispiel einen Leitpfosten oder ein
Verkehrsschild, den das vorausfahrende Fahrzeug passiert, und zählt
"einundzwanzig, zweiundzwanzig". Wird der Punkt früher erreicht, ist
der Abstand zu kurz. "Besonders außerorts bei höheren
Geschwindigkeiten und schlechten Wetterbedingungen ist es sicherer,
einen noch größeren Abstand einzuhalten. Mit einem Abstand von drei
Sekunden können Geschwindigkeitsänderungen der Vorausfahrenden
ausgeglichen werden, ohne selbst viel Schwung zu verlieren", sagt
Kellner. Im dichten Stadtverkehr sei es bei Tempo 50, trockener
Straße und guter Sicht zulässig, den Abstand auf etwa 15 Meter, also
rund drei Pkw-Längen, zu verkürzen.
Fahren auf Sicht als Regel für den richtigen Sicherheitsabstand
Eine weitere Regel, die häufig in Vergessenheit gerät, ist das
"Fahren auf Sicht". Es darf nur so schnell gefahren werden, dass
innerhalb der Sichtweite angehalten werden kann. "Wer zum Beispiel
auf einer Landstraße mit Tempo 80 unterwegs ist, hat nach einer
gängigen Faustformel einen Anhalteweg von rund 56 Metern", erläutert
Kellner.
Er fordert dazu auf, das eigene Verhalten mit Blick auf die Wahl
von Geschwindigkeit und Abstand zu überprüfen, damit riskantes
Verhalten vermieden wird.
Pressekontakt:
Julia Fohmann
Pressesprecherin
Referatsleiterin Presse
Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR)
German Road Safety Council
Jägerstraße 67 - 69
10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 2 26 67 71-30
Telefax: +49 (0)30 2 26 67 71-29
jfohmann@dvr.de
www.dvr.de
Original-Content von: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., übermittelt durch news aktuell
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