Jahresbericht des Medikamentenhilfswerks action medeor / "Die Hilfe von action medeor erreicht immer mehr Menschen"
Geschrieben am 29-06-2018 |
Tönisvorst (ots) - Vier große Schwerpunkte bestimmten im
vergangenen Jahr die Medikamentenhilfe von action medeor: die
Hungerkatastrophe in Ostafrika, die humanitäre Krise im Jemen und die
von Krieg und Gewalt betroffenen Regionen im Irak und Syrien. Trotz
logistischer Herausforderungen findet die Medikamentenhilfe von
action medeor ihre Bestimmungsorte. Insgesamt konnten 5,8 Millionen
Menschen erreicht werden.
"Mehr Menschen denn je waren im vergangenen Jahr von
Krisensituationen und Katastrophen betroffen und auf Hilfe
angewiesen", sagte Siegfried Thomaßen, Präsident von action medeor,
auf der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung des Hilfswerks.
Besonders im Fokus standen die humanitären Krisen in Syrien und im
Jemen mit mehr als 35 Millionen betroffener Menschen, sowie über 30
Millionen Menschen, die in Ostafrika und in der Demokratischen
Republik Kongo von Hunger und Konflikten bedroht sind.
Insgesamt konnte action medeor im vergangenen Jahr 24
Nothilfeprojekte und 31 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im
Wert von fast fünf Millionen Euro mit Unterstützung des
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung, der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und
des Auswärtigen Amtes umsetzen. Im Fokus der Nothilfe standen der
Südsudan, Jemen, Somalia, die DR Kongo, der Irak und Syrien, in der
Wiederaufbauhilfe Sierra Leone, Liberia, die Philippinen, Nepal und
Haiti. "Teilweise wickeln Mitarbeiter vor Ort die Soforthilfe
persönlich ab, und wir arbeiten eng mit Partnerorganisationen
zusammen, die sowohl mit den besonders betroffenen Personengruppen
vernetzt, als auch in die nationalen und internationalen Strukturen
eingebunden sind", führte Bernd Pastors, Vorstandssprecher von action
medeor aus, "insgesamt konnten wir 5,8 Millionen Menschen in Not
erreichen. Leider nehmen politische Krisen, verursacht durch Krieg,
Staatsauflösung, die zunehmende soziale Ungleichheit und den
Klimawandel, einen immer größeren Stellenwert im Vergleich zu
Naturkatastrophen ein." Dadurch verschärfe sich der Zugang zu einer
ausreichenden Gesundheitsversorgung für Menschen in Armutsregionen.
"Die Folge ist, dass Gesundheitsstrukturen vollkommen
zusammenbrechen, Verletzte und chronisch Kranke nicht versorgt werden
können und einfach zu behandelnde Erkrankungen lebensgefährlich
werden."
Neben der akuten und regelmäßigen Medikamentenversorgung von
Gesundheitseinrichtungen weltweit, war die Ausbildung von
pharmazeutischen Fachkräften im akademischen und nichtakademischen
Bereich ein weiterer Schwerpunkt. "Dort, wo die Qualität der
Ausbildung angehoben wird, wird der Gesundheitssektor insgesamt
gestärkt", erläutert Pastors, "und hier wird zukünftig der Fokus der
action medeor-Stiftung liegen." Auch die Verbesserung der
Arzneimittelproduktionen in den Ländern des Südens ist eine Aufgabe
im Rahmen der pharmazeutischen Fachberatung von action medeor. Bis zu
30 Prozent des ostafrikanischen Arzneimittelmarkts werden von
heimischen Herstellern bedient. Weil die Produktionsstandards sehr
unterschiedlich sind, wurde action medeor von der Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit damit beauftragt, alle
Arzneimittelhersteller zu besuchen, zu beraten und mit ihnen zusammen
konkrete Schritte zu entwickeln, um die Produktionsbedingungen zu
verbessern. "Unsere Pharmazeuten haben insgesamt 26 Betriebe in
Tansania, Uganda und in Ruanda gemeinsam mit international erfahren
Auditoren und den zuständigen Überwachungsbehörden des Landes
inspiziert", so Pastors, "dadurch wird die lokale Wirtschaft gestärkt
und gleichzeitig werden die Patienten besser versorgt."
Um ihren Bekanntheitsgrad weiter zu erhöhen, hat action medeor die
social media-Kampagne "Hilf den Helfern" im vergangenen Jahr
gestartet. Überall dort, wo lebenswichtige Arzneimittel und dringend
benötigte Verbrauchsmaterialien fehlen, sind den Helfern die Hände
gebunden. "Wir setzen uns mit allen Kräften dafür ein, dass sich dies
ändert. Dafür benötigen wir die Unterstützung von privaten Spendern,
von Unternehmen, von öffentlichen Geldgebern und von Stiftungen",
sagte Pastors. "Leider scheint im Moment die Bereitschaft sich für
Entwicklungshilfe zu engagieren immer stärker hinterfragt zu werden.
In der Vergangenheit konnten wir unser Anliegen gut erklären. Jetzt
hören wir, dass man sich besser den Problemen hier in Deutschland
zuwenden sollte. Ich glaube, man darf das eine nicht gegen das andere
ausspielen. Menschen, die in Deutschland in Not sind, müssen Hilfe
bekommen, genauso wie Menschen in Entwicklungsländern. Wir brauchen
beides, das Engagement hier in Deutschland und die weltweite Hilfe
durch action medeor." Siegfried Thomaßen bedankte sich für die gute
Arbeit des Vereins. "Wir sind sehr froh, dass unsere Arbeit durch
unsere treuen und großzügigen Spender sowie durch die Unterstützung
von staatlichen Institutionen weiterhin ermöglicht wird. Dafür möchte
ich mich bei allen Freunden von action medeor bedanken."
In Kürze:
Spenden: Die Spenden betrugen 8,62 Millionen Euro. Davon waren
1,65 Millionen Euro Sachspenden. 8,27 Prozent der Einnahmen gingen in
die Verwaltung, 13,23 Prozent wurden für Werbung und Bildung
ausgeben, d.h. von jedem gespendeten Euro bleiben 78,50 Cent für die
Projekte. Drittmittel: Die institutionelle Förderung der
Hilfsprojekte von action medeor betrug 4,15 Millionen Euro.
Drittmittelgeber waren vor allem das Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Auswärtige Amt und die
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.
Jahresbilanz: Insgesamt verschickte action medeor über 13.889
Pakete mit einem Gesamtgewicht von 321 Tonnen in 91 Länder. Die
Medikamentenhilfe hatte einen Umfang von 6,9 Millionen Euro. Von den
Projekten im Bereich der Not- und Wiederaufbauhilfe profitierten 2,5
Millionen Menschen. Der Zugang zu einer Basisgesundheitsversorgung
wurde rund 3,3 Millionen Menschen ermöglicht.
Die action medeor-Niederlassungen mit ihren Standorten in Dar es
Salaam und in Masasi in Tansania versorgten im vergangenen Jahr 414
Gesundheitseinrichtungen, in Lilongwe in Malawi 56. Für das Hilfswerk
arbeiten 78 hauptamtliche und 40 ehrenamtliche Mitarbeiter.
Foto zum Download unter www.medeor.de/presse
BU: Jahresbericht des Medikamentenhilfswerks: Damit Ärzte in
Armuts- und Krisenregionen arbeiten können, versorgt action medeor
Krankenhäuser und Gesundheitsstationen mit Medikamenten und
medizinischem Equipment. (Das Foto kann unter www.medeor.de/presse
heruntergeladen werden. Quelle: action medeor/B. Breuer)
Pressekontakt:
Susanne Haacker
E-Mail: Susanne.Haacker@medeor.de
mobil: 0177/6709010
Original-Content von: action medeor, übermittelt durch news aktuell
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