Messenger-Dienste, Podcasts und VR/AR: Deutsche glauben an Medieninnovationen, wollen aber nicht dafür zahlen (FOTO)
Geschrieben am 05-07-2018 |
Hamburg (ots) -
Studie zu New Storytelling:
- Verbraucher sehen größtes Potenzial in VR/AR und Livestreams
- 51 Prozent der Deutschen haben bereits einen Podcast gehört
- Messenger-Angebote von Medien werden kritisch gesehen
- Mehrheit möchte für neue Medienformate kein Geld ausgeben
Im Zuge der Digitalisierung erkennen immer mehr Verlage und
Medienschaffende die Bedeutung von Medieninnovationen. Damit sind zum
einen interne strukturelle Veränderungen gemeint, aber auch neue
journalistische Formate entlang technischer Erneuerungen. Podcasts,
VR-Angebote, Artificial Storytelling: In regelmäßigen Abständen
kämpfen neue Technologien um den Marktdurchbruch. Darüber entscheiden
aber letztendlich die Verbraucher und diese wurden nun gefragt. Eine
repräsentative Studie von Statista im Auftrag von nextMedia.Hamburg
im Vorfeld des scoopcamp 2018 zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen
grundsätzlich offen ist gegenüber Innovationen in den Medien. In
puncto Zahlungsbereitschaft sind die Befragten aber noch sehr
zurückhaltend.
Fragt man nach den neuen technologischen Trends im Journalismus,
so sind es Livestreaming (67 Prozent), VR/AR (49 Prozent) und
Messenger-Dienste (45 Prozent), die sich nach Meinung der Befragten
am ehesten im Medienmarkt etablieren werden. An einen langfristigen
Erfolg von Podcasts glauben nur 27 Prozent. Was in Sachen
Medieninnovationen zuversichtlich macht: Nur jeder Zehnte glaubt,
dass sich keines der genannten Formate durchsetzen wird. (Siehe
Grafik: "Technologische Trends").
Bedenklich für Medienmacher ist die Zahlungsbereitschaft der
Konsumenten bei neuen Formaten. Ähnlich wie bei Textinhalten scheint
sich eine "Online-Kostenlos-Kultur" zu etablieren: Bei keinem der
genannten Formate kann sich eine Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer
vorstellen, Geld auszugeben. Am besten schneiden hier Livestreaming
(29 Prozent) und VR (25 Prozent) ab. Nur vier Prozent der Befragten
sind beispielsweise bereit, für automatisiert erstellte Texte in die
eigene Geldbörse zu greifen.
Podcasts: Kostenlose Unterhaltung und Weiterbildung
Podcasts sind das Format der Stunde. Immer mehr Privatleute,
Verlage oder auch freie Redakteure setzen auf die Audiodateien, um
Inhalte zu verbreiten. Die Studie von nextMedia.Hamburg zeigt: 51
Prozent der Deutschen haben bereits einen Podcast gehört, elf Prozent
wollen dies noch machen. Auch in Zukunft wird Werbung aller
Voraussicht nach eines der wichtigsten Erlösmittel aus Podcasts sein,
denn nur sechs Prozent der Deutschen sind bereit, für Podcasts Geld
auszugeben. Beliebt bei Podcasts sind vor allem Reportagen (hören 62
Prozent gerne), Nachrichten (45 Prozent), Interviews und Talkrunden
(37 Prozent) sowie Erzählungen (34 Prozent).Neben dem Inhalt steht
dabei die Unterhaltung im Vordergrund. Auch Politik und Wirtschaft
sind beliebte Themen für das Format, weniger hingegen Inhalte aus dem
Bereich Technik. (Siehe Grafik: "Podcasts").
Messenger-Angebote:
Deutsche wollen auf WhatsApp unter Freunden bleiben
Ein weiteres neues Format, das Verlage zunehmend nutzen, um
Inhalte einzubinden und zu verbreiten, sind Messenger-Dienste wie
Facebook Messenger und WhatsApp. Hier sind Erfahrungswerte und
Erwartungshaltung der Deutschen deutlich niedriger als bei Podcasts.
Nur 32 Prozent nutzen solche Angebote, 14 Prozent wollen dies in
Zukunft tun. Die Mehrheit von 54 Prozent lehnt das Angebot ab und
möchte es auch zukünftig nicht nutzen. Die Gründe für eine ablehnende
Haltung gegenüber Messenger-Angeboten sind vielseitig:
Ausschlaggebend ist, dass eine Mehrheit von 55 Prozent nur
Nachrichten von Freunden erhalten möchte, aber auch der Datenschutz
und die Angst vor Spam spielen eine Rolle. (Siehe Grafik:
"Messenger-Angebote").
Wie bei allen neuen Formaten stehen auch bei Messenger-Diensten
die Verlage vor der Herausforderung einer wirtschaftlichen Umsetzung.
Denn zum einen können sich aktuell nur zwölf Prozent der Deutschen
vorstellen, Geld für solche Dienste auszugeben, zum anderen lehnen 76
Prozent Werbung Dritter im Rahmen von Messenger-Angeboten von Medien
ab.
Virtual Reality: Dokus und Sport
Eines der Formate, das im Vergleich als durchsetzungsfähig
angesehen wird, ist Virtual bzw. Augmented Reality. Fast die Hälfte
der Deutschen (49 Prozent) glaubt an die Zukunft dieser Technologien
in der Medienbranche und immerhin ein Viertel wäre bereit, dafür Geld
auszugeben. Vor allem Reportagen (62 Prozent) und Dokumentationen (72
Prozent) können nach Meinung der Deutschen in Zukunft über diese
Technologie verbreitet werden. Bei Nachrichten (34 Prozent) sind die
Befragten deutlich kritischer.(Siehe Grafik: "VR-Angebote").
Genutzt werden VR-Angebote vor allem bei den Themen Natur (67
Prozent), Sport (49 Prozent) und Wissenschaft (47 Prozent). Fragt man
die Deutschen nach dem Mehrwert von Inhalten in VR/AR, so sind es vor
allem die bessere Erlebbarkeit (47 Prozent) und die Chance, sich
selbst ein Bild einer Situation zu machen (40 Prozent).
Diese repräsentative Studie wurde im Vorfeld des scoopcamp
(www.scoopcamp.de) am 27. September 2018 von Statista im Auftrag von
nextMedia.Hamburg (www.nextmedia-hamburg.de) zwischen dem 17. und 24.
Mai 2018 durchgeführt. Das scoopcamp ist die Innovationskonferenz für
Onlinemedien. Unter den hochkarätigen Speakern sind in diesem Jahr
Nonny de la Peña (Emblematic Group) und Marius Thorkildsen
(Schibsted) sowie der Scoop Award Preisträger Jochen Wegener (ZEIT
ONLINE). Seit 2009 lädt Hamburg@work - und seit 2014
nextMedia.Hamburg - jährlich zusammen mit der dpa Deutsche
Presse-Agentur GmbH mehr als 250 Experten, Entscheider und
Innovatoren der IT- und Medienbranche zur Diskussion über Trends und
aktuelle Themen an der Schnittstelle zwischen Redaktion,
Programmierung und Produktentwicklung ein. Im Fokus stehen Themen wie
"Data Journalism", "Social Media" und "New Storytelling" in digitalen
Medien. www.scoopcamp.de
Über nextMedia.Hamburg
nextMedia.Hamburg ist die Hamburger Initiative für die Medien- und
Digitalwirtschaft. Sie wird getragen von der der Behörde für Kultur
und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, der Hamburg Kreativ
Gesellschaft, dem Verein Hamburg@work sowie engagierten Unternehmen
und Persönlichkeiten. Ziel der Initiative ist es, die Spitzenposition
der Medienmetropole Hamburg zu sichern und die Rahmenbedingungen für
die hiesigen Unternehmen zu verbessern. Die Initiative ist der
Ansprechpartner zu allen Fragen der digitalen Wirtschaft für
Unternehmen, Institutionen und die Öffentlichkeit in Hamburg.
Abonnieren Sie jetzt den Newsletter und erhalten Sie regelmäßig
aktuelle Informationen aus der Medien- und Digitalbranche. Weitere
Informationen unter www.nextmedia-hamburg.de
Über dpa
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört
zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa
beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen
Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken,
Hörfunkbeiträge und andere Formate. Als international tätige Agentur
berichtet dpa in den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und
Arabisch. Rund 1000 Journalisten arbeiten von mehr als 160 Standorten
im In- und Ausland aus. Gesellschafter der dpa sind 180 deutsche
Medienunternehmen. Die dpa-Redaktion arbeitet nach den im dpa-Statut
festgelegten Grundsätzen: unabhängig von Weltanschauungen,
Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen. Die Zentralredaktion unter
der Leitung von Chefredakteur Sven Gösmann befindet sich in Berlin.
Die Geschäftsführung um ihren Vorsitzenden Peter Kropsch ist am
Unternehmenssitz in Hamburg tätig. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist
David Brandstätter (Main-Post GmbH, Würzburg).
Internet: www.dpa.com (deutsch, englisch, spanisch, arabisch)
Social Web: www.dpa.com/de/social-media
Pressekontakt:
Kristin Splieth
FAKTOR 3 AG
nextMedia.Hamburg
+49 40-679446 6144
k.splieth@faktor3.de
Jens Petersen
dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Leiter Konzernkommunikation
Telefon: +49 40 4113 32843
E-Mail: pressestelle@dpa.com
Original-Content von: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, übermittelt durch news aktuell
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