Nordsee-Kabeljau in schlechtem Zustand - Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern nachhaltige Fangquoten für 2019
Geschrieben am 05-07-2018 |
Berlin (ots) - Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES)
veröffentlicht neue Fangempfehlung für die Nordsee -
ICES-Wissenschaftler empfehlen für 2019 eine Reduzierung der
Kabeljauquoten um 47 Prozent, damit sich der Bestand erholen kann -
DUH und Our Fish fordern Bundeslandwirtschaftsministerin Julia
Klöckner auf, die wissenschaftlichen Empfehlungen im EU-Ministerrat
durchzusetzen
Die Bestände des Nordsee-Kabeljaus erholen sich nicht ausreichend,
um nachhaltige Größen zu erreichen. Dies geht aus dem aktuellen
Bericht des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) hervor.
Die Empfehlung des ICES lautet, die Kabeljau-Fangquoten für 2019 um
47 Prozent im Vergleich zu 2018 zu senken, das heißt auf maximal 22
000 Tonnen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Initiative Our
Fish fordern Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, sich
im EU-Ministerrat für die empfohlene Fangmenge des ICES auszusprechen
und sich für Kontrollen des Rückwurfverbots einzusetzen. Die
Anlandeverpflichtung trägt dazu bei, das Ziel, die Überfischung in
den EU-Gewässern bis spätestens 2020 zu beenden, zu erreichen.
Die Kabeljaubestände haben sich seit dem historischen Tiefstand im
Jahr 2006 zwar leicht erholt, doch dieses Wachstum setzt sich nicht
fort, da der Nachwuchs in der Nordsee zu gering ist. Obwohl
Bewirtschaftungspläne für Fischarten wie Scholle und Seezunge in der
Nordsee existieren, stehen andere Fischarten, die ungewollt in den
Netzen der Fischer landen, sogenannte Beifangarten, zusätzlich unter
immensem Nutzungsdruck. Auch davon ist der Kabeljau betroffen.
Europäische Fischereibetreiber setzen immer noch nichtselektive
Fangmethoden wie Grundschleppnetze ein, die dem Ökosystem schaden.
Der ungewollte Beifang wird häufig wieder über Bord geworfen. Das
Rückwurfverbot soll die Beifangarten vor den verschwenderischen
Rückwürfen auf See bewahren, doch dafür müssen die gesetzlichen
Vorgaben ausreichend kontrolliert werden - was bisher nicht der Fall
ist.
Schätzungen des ICES ergeben, dass von den Kabeljaufängen in der
Nordsee über 20 Prozent unerwünschter untermaßiger Kabeljau ist. "Wir
können unsere kostbaren Meeresressourcen nicht weiter so
verschwenden. Das Rückwurfverbot sollte dem entgegenwirken - es ist
Zeit für eine effektive Überwachung und Umsetzung", sagt Rebecca
Hubbard, Direktorin der Our Fish-Kampagne. Deutschland müsse handeln,
um schnellstmöglich eine ferngesteuerte elektronische Überwachung zu
etablieren, die laut Experten am besten sicherstellt, dass die
geltenden Regeln eingehalten werden.
Mit der reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) haben sich
bereits 2014 alle Mitgliedstaaten der EU verpflichtet, die
Überfischung in den EU-Gewässern bis spätestens 2020 zu beenden. Um
dieses Ziel zu erreichen, sollen alle Fischbestände wieder auf ein
gesundes ökologisches Niveau gebracht werden, um den in der GFP
vorgeschriebenen höchstmöglichen Dauerertrag sicherzustellen. Dafür
müssen die wissenschaftlichen Empfehlungen bei den
Fangquotenfestlegungen berücksichtigt werden. Doch in den vergangenen
Jahren war das selten der Fall.
"Die EU-Fischereiminister müssen bei der Festlegung der
Fangbeschränkungen endlich den wissenschaftlichen Gutachten folgen
und einen schnellen Übergang zu selektiveren Fangmethoden schaffen.
Nur auf diese Weise können wir sicherstellen, dass sich alle
Fischbestände, einschließlich der durch Beifang gefährdeten Arten,
wieder erholen und Europa die Überfischung beendet", sagt Sascha
Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Der ICES-Bericht liefert die wissenschaftliche Grundlage für den
Vorschlag der EU-Kommission und die anschließenden Beratungen des
EU-Ministerrates (Agrifish Council) über die zulässigen
Gesamtfangmengen (Total Allowable Catches -TAC) in der Nordsee. Der
Ministerrat legt die Fangmöglichkeiten für die Nordsee auf seiner
jährlichen Tagung im Dezember fest.
Über Our Fish:
Die Initiative Our Fish will sicherstellen, dass die
EU-Mitgliedstaaten die GFP umsetzen und für nachhaltige Fischbestände
in den europäischen Gewässern sorgen. Die DUH koordiniert diese
Arbeit in Deutschland.
Links:
ICES Webseite: http://l.duh.de/ices
Bericht: http://l.duh.de/icesbericht
Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish
Dr. Katja Hockun, DUH-Projektmanagerin Meeresnaturschutz
030 2400867-895, hockun@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
645273
weitere Artikel:
- Geschichte hat tiefe Wurzeln - National Geographic beleuchtet mit der zweiten Eigenproduktion das "Eiserne Erbe" Deutschlands München (ots) -
Premiere der zweiten deutschen National Geographic-Eigenproduktion
"Eisernes Erbe - Bomben unter Deutschland" am 1. September um 21.00
Uhr auf National Geographic
- Ob unter Wasser, in der Stadt oder auf dem Land "Eisernes Erbe -
Bomben unter Deutschland" zeigt hautnah heikle
Bombenentschärfungen des letzten Jahres
- Im Schnitt bergen Kampfmittelräumdienste wöchentlich 100
Weltkriegsbomben in Deutschland
Über 5 Millionen Bomben warfen die Alliierten über
Nazi-Deutschland ab. Experten mehr...
- Das Kino-Highlight des Sommers: Das CinemaxX Sommer-Spar-Ticket / Extrem cool: Fünfmal Kino-Spaß für 27,90 Euro** Hamburg (ots) -
Das wird ein super Sommer: Mit dem CinemaxX Sommer-Spar-Ticket
wird bei Deutschlands bekanntester Kinokette vom 19. Juli bis 2.
September 2018 beste Unterhaltung zum coolen Preis geboten: Für
lässige 27,90 Euro** gibt es fünf Film-Highlights im
XXL-Leinwandformat relaxed im kühlen Kinosaal - egal ob Parkett oder
Loge. Das limitierte CinemaxX Sommer-Spar-Ticket kann ab dem 5. Juli
an den Kinokassen der teilnehmenden CinemaxX Kinos* und online unter
www.cinemaxx.de/Sommer erworben werden und ist für alle regulären mehr...
- Das Erste / "Quizduell-Olymp" mit Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross / am Freitag, 6. Juli 2018, um 18:50 Uhr im Ersten (FOTO) München (ots) -
Beide sind als Sänger erfolgreich und beide sind seit über einem
Jahr ein Paar: Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross. Ob das Duell
mit Quiz-Ass Thorsten Zirkel, Professor Quiz Eckhard Freise und
Quiz-Königin Marie-Louise Finck zu einer Belastungsprobe für ihre
Beziehung wird, sehen die Zuschauer im Ersten am Freitag, 6. Juli.
Wer mitspielen und mitgewinnen möchte, kann sich die ARD-Quiz-App
unter www.daserste.de/quiz-app kostenlos herunterladen.
Das "Quizduell-Olymp" ist eine Produktion von ITV Studios mehr...
- "Die Vorsehung" mit Anthony Hopkins und Colin Farrell im ZDF / Auftakt der Spielfilmreihe "Montagskino Fantasy" (FOTO) Mainz (ots) -
Nervenkitzel in Folge im ZDF: An fünf aufeinanderfolgenden
Montagen, jeweils 22.15 Uhr, präsentiert das ZDF die Spielfilmreihe
"Montagskino Fantasy". Den Auftakt bildet am 9. Juli 2018 der
Mystery-Thriller "Die Vorsehung", den das ZDF als Free-TV-Premiere
zeigt.
In dem Thriller des brasilianischen Regisseurs Afonso Poyart
tappen die FBI-Agenten Joe Merriwether (Jeffrey Dean Morgan) und
Katherine Cowles (Abbie Cornish) bei ihren Ermittlungen in einer
Serie mysteriöser Mordfälle völlig im Dunkeln. Es gibt weder mehr...
- Weniger depressive Symptome, mehr Lebensqualität: Studie belegt Wirksamkeit des Online-Programms moodgym Berlin (ots) - Die Wirksamkeit des Online-Selbsthilfeprogramms
www.moodgym.de für Menschen mit leichten und mittelschweren
Depressionen ist jetzt auch für den Einsatz in deutschen
Hausarztpraxen wissenschaftlich nachgewiesen worden. Eine
randomisierte und kontrollierte Studie der Universität Leipzig unter
Leitung von Professor Steffi G. Riedel-Heller zeigt, dass die
depressiven Symptome bei Patienten, die zusätzlich zur Behandlung
durch ihren Hausarzt das Programm nutzten, signifikant stärker
zurückgingen als in einer Kontrollgruppe. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|