RTL/n-tv Trendbarometer: Mit ihrer Flüchtlingspolitik schadet die CSU sich selbst und gefährdet die politische Stabilität - AfD steigt auf 16 Prozent
Geschrieben am 09-07-2018 |
Köln (ots) - Bayern stützen harte CSU-Politik nicht
Das Kalkül von Horst Seehofer und Markus Söder, durch ihre
Flüchtlingspolitik verloren gegangenes Vertrauen in Bayern wieder
zurückzugewinnen, geht weiterhin nicht auf. Im aktuellen RTL/n-tv
Trendbarometer würden derzeit bei einer Bundestagswahl in Bayern nur
noch 34 Prozent die CSU wählen. Bei einer Landtagswahl käme die
Partei auch nur auf 38 Prozent und wäre damit drei Monate vor der
Landtagswahl weit von der angestrebten absoluten Mehrheit entfernt.
Mit der Neuausrichtung ihrer Flüchtlingspolitik wollten Seehofer und
Söder AfD-Wähler für die CSU gewinnen. Doch das Gegenteil ist der
Fall: Die AfD gewinnt neue Anhänger und käme bei einer
Bundestagswahl in Bayern auf 16, bei einer Landtagswahl auf 14
Prozent.
Die aktuelle Wahlabsicht bei einer Landtagswahl in Bayern: CSU 38
(bei der Landtagswahl 2013 47,7%), SPD 12 Prozent (20,6%), FDP 6
Prozent (3,3%), Grüne 15 Prozent (8,6%), Linke 3 Prozent (2,1%),
Freie Wähler 8 Prozent (9,0%), AfD 14 Prozent (0%), sonstige Parteien
4 Prozent (8,7%).
AfD auch bundesweit auf neuem Höchststand
Das Vorgehen der CSU nützt aber auch der AfD bundesweit. Sie kann
sich im aktuellen RTL/n-tv Trendbarometer nochmals um einen
Prozentpunkt verbessern und erzielt jetzt mit 16 Prozent den höchsten
Wert, den forsa jemals für die Partei gemessen hat. Die Union
hingegen verliert gegenüber der Vorwoche wieder einen Prozentpunkt
und kommt nur noch auf 30 Prozent. Die SPD verharrt bei 17 Prozent.
Wenn der Deutsche Bundestag in dieser Woche neu gewählt würde,
wäre das Ergebnis: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 17
Prozent (20,5%), FDP 10 Prozent (10,7%), Grüne 13 Prozent (8,9%),
Linke 9 Prozent (9,2%), AfD 16 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich
für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 24 Prozent der
Wahlberechtigten sind unentschlossen oder würden nicht wählen
(Nichtwähler: 23,8%).
Seehofer und Co schaden aber nicht nur der CSU und der gesamten
Union, sondern untergraben auch das Vertrauen in das politische
System generell: 60 Prozent aller Deutschen (das sind noch einmal 4
Prozentpunkte mehr als in den Vorwochen) trauen im aktuellen RTL/n-tv
Trendbarometer keiner Partei zu, mit den Problemen in Deutschland
fertig werden zu können. Nur noch 20 Prozent trauen das der Union und
sogar nur sieben Prozent der SPD zu. Anderen Parteien trauen 13
Prozent politische Kompetenz zu.
Lediglich das Ansehen der Kanzlerin ist durch den Zwist in der
Union bisher nicht weiter beschädigt, sondern bleibt jetzt schon in
der vierten Woche stabil. Wenn in Deutschland die Kanzlerin/der
Kanzler direkt gewählt würde, würde Angela Merkel sowohl das Duell
gegen Andrea Nahles (mit einem Vorsprung von 32 Prozentpunkten) als
auch gegen Olaf Scholz (mit einem Vorsprung von 21 Prozentpunkten)
gewinnen.
Prof. Manfred Güllner: Seehofer schadet dem gesamten politischen
System
In einer Analyse für die Mediengruppe RTL beschreibt forsa-Chef
Prof. Manfred Güllner die Folgen des Streits zwischen CSU und CDU:
"Anders als von der CSU erhofft, gewinnt sie durch den von ihr
angezettelten Streit mit der CDU in der Flüchtlingsfrage keine neuen
Wähler, sondern schwächt ihre Wählersubstanz weiter. Die von der CSU
behauptete 'Glaubwürdigkeitslücke' (das nicht eingehaltene
Versprechen einer Wende in der Asylpolitik) erweist sich als
Trugbild. Das Gespür der bayerischen Wähler ist da offenbar besser
als das der CSU, denn über zwei Drittel der Bayern (69%) hatten zu
Recht vermutet, dass die harte Haltung in der Flüchtlingsfrage die
AfD-Wähler nicht dazu veranlasst, der CSU ihre Stimme zu geben. Und
in der Tat treibt die CSU der AfD neue Anhänger zu. Zudem schadet
CSU-Chef Horst Seehofer mit seinem permanenten Amoklauf dem gesamten
politischen System. Dabei haben ihm selbst die Bayern schon die gelbe
und inzwischen auch die rote Karte gezeigt: Seit drei Jahren war er
der unbeliebteste Ministerpräsident in der gesamten Republik und
derzeit wollen mehr als die Hälfte der Bayern (59%), dass Seehofer
als Innenminister in Berlin zurücktritt. Nur für die AfD-Anhänger
bleibt er der beliebteste Politiker. Letztlich gefährdet Seehofer die
mühsam errungene politische Stabilität und stärkt antidemokratische
Kräfte."
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.
Die Daten zur politischen Stimmung in Deutschland wurden vom 2.
bis 6. Juli 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im
Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.502 Befragte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Die Daten zur politischen Stimmung in Bayern wurden von forsa im
Auftrag der Mediengruppe RTL vom 4. bis 6. Juli erhoben (1.003
Befragte im Freistaat Bayern).
Pressekontakt:
Ansprechpartner bei RTL: Matthias Bolhöfer, Telefon: 0221 - 45674227
Ansprechpartner bei n-tv: Alessia Maier, Telefon 0221 - 45674103
Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030 -
62882442
Original-Content von: Mediengruppe RTL Deutschland, übermittelt durch news aktuell
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