Rheinische Post: Kommentar: Ein Pakt gegen Trump
Geschrieben am 17-07-2018 |
Düsseldorf (ots) - Mehr als vier Jahre haben die EU und Japan über
ein Freihandelsabkommen verhandelt, nun ist es endlich unterzeichnet
worden. Als die Verhandlungen 2013 begannen, konnten Japaner und
Europäer nicht ahnen, dass ihr Handelsvertrag auch ein politisches
Statement werden würde. Man darf das Abkommen jenseits seiner großen
ökonomischen Bedeutung auch als ein wichtiges Signal gegen die
Abschottungspolitik von US-Präsident Donald Trump verstehen. Der
hatte zuerst Amerikas Beteiligung am pazifischen Handelspakt TPP
aufgekündigt und dann auch die Gespräche über die geplante
transatlantische Freihandelszone TTIP storniert. Nun bleibt Europa
gar nichts anderes übrig, als Abkommen um die USA herum zu
konstruieren. Allerdings sollten wir uns vor dem Glauben hüten, neue
Partnerschaften könnten die transatlantischen Beziehungen vollständig
ersetzen. Es geht vielmehr darum, gemeinsam mit anderen Staaten so
viel wie möglich von der gegenwärtigen, regelbasierten Weltordnung zu
retten. Japan ist dafür ein idealer Partner; mit China wird das schon
sehr viel schwieriger.
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