(Registrieren)

NOZ: Jutta Speidel: Ein Zufall führte zum Engagement für obdachlose Frauen

Geschrieben am 21-07-2018

Osnabrück (ots) - Jutta Speidel: Ein Zufall führte zum Engagement
für obdachlose Frauen

Panne eines Schminkmobils hatte ungeahnte Folgen - Schauspielerin
denkt schon an ein drittes "Horizont-Haus" - Als Kind pflasterte sie
ihr Himmelbett mit Patenten

Osnabrück. Schauspielerin Jutta Speidel (64) ist durch puren
Zufall zu ihrem mittlerweile über zwei Jahrzehnte währenden
Engagement für obdachlose Frauen und deren Kinder gekommen. Dieser
habe sich vor etwa 25 Jahren in München zugetragen, berichtete
Speidel im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag):
"Wir haben damals in der Akademiestraße in Schwabing gedreht, und
unser Schminkmobil blieb frühmorgens irgendwo auf der Strecke
liegen." Der Aufnahmeleiter habe dann eine Pension ausfindig gemacht,
in der die Schauspieler geschminkt werden konnten.

Das Innere des Hauses schockierte Speidel: "Wir sind reingegangen,
und ich dachte gleich: Was ist das denn? Ist ja grauenhaft. Es war
eine Obdachlosenpension, in der obdachlose Kinder zwischen Pennern
und abgerissenen Personen hausten." In diesem Moment, so Speidel
weiter, habe sie gedacht: "Das geht überhaupt nicht." So etwas könne
man weder in Hamburg, Berlin, München oder einer anderen deutschen
Stadt akzeptieren. Mittlerweile engagiert sich die 64-Jährige seit
über 20 Jahren für obdachlose Mütter und Kinder, hat den Verein
"Horizont" und eine Stiftung gegründet sowie zwei Häuser gebaut, in
denen Hilfebedürftige eine Bleibe finden.

Erst im Juni eröffnete sie das zweite Haus im Münchner Norden,
doch Speidel denkt bereits vage über ein drittes Haus nach: "Wir
haben einen Grund geerbt und im Testament steht, die Erblasserin
erwartet, dass wir Wohnraum für Kinder und Mütter schaffen. Und wenn
man ein Erbe annimmt, hat man auch eine Verpflichtung. Auf dem Grund
steht ein Haus, darin wohnen jetzt Bedürftige, aber es ist in einem
Zustand, in dem wir es nicht stehen lassen können. Dafür werden wir
wiederum mindestens vier bis fünf Millionen Euro sammeln müssen,
deshalb ist daran im Moment nicht zu denken."

Auch an ihre Kindheit und an Ausflüge der besonderen Art mit ihrem
Vater, einem Patentanwalt, erinnerte sich Speidel in dem Gespräch:
"Als ich klein war, bin ich mit dem Papi ganz oft mit der Straßenbahn
ins Patentamt gefahren. Da gab's eine Frau, die ich Tante Inge
nannte, und die hatte mir immer schon in der sogenannten Auslegehalle
etwas Tolles rausgesucht. Ich saß dann auf so einem Tresen, umringt
von Patenten, und wenn mir eins besonders gefiel, dann hat sie es mir
kopiert, damit ich es mit nach Hause nehmen kann. Ich hatte damals
ein Himmelbett, und dessen Wände waren gepflastert mit Patenten."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

647301

weitere Artikel:
  • Hörbuch-Tipp: "Zukunftsmedizin" von Thomas Schulz - Ein Insider gibt Einblicke, wie das Silicon Valley die Medizin revolutioniert Berlin (ots) - Anmoderationsvorschlag: Das Silicon Valley ist der Inbegriff für Fortschritt. IT- Und Hightech-Riesen wie Apple und Microsoft, Google, Facebook, Amazon - um nur einige zu nennen - sind hier zu Hause. Und genau hier, in diesem gewaltigen Industriepark an der kalifornischen Küste, liegt auch die Zukunft unserer Medizin. Aber wie sieht diese Zukunft aus? Was bringen uns die neuen Möglichkeiten? Und: Welche Risiken gehen wir damit ein? Diesen Fragen geht der Spiegel-Reporter Thomas Schulz auf den Grund. Dabei mehr...

  • Rheinische Post: Deutschland fehlen Spezialisten und Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung Düsseldorf (ots) - Deutschland ist offenbar nur unzureichend auf große Waldbrände wie gerade in Schweden vorbereitet. "Es ist tatsächlich so, dass die Länder und der Bund über kein einziges Löschflugzeug verfügen", sagte Marianne Suntrup, Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). Der Verband der Feuerwehren (VdF) in NRW kritisierte, dass es bundesweit auch an Spezialisten sowie an entsprechender Ausrüstung zur Bekämpfung von Waldbränden mangeln mehr...

  • neues deutschland: Regisseur Yuval Sharon zum "Lohengrin" bei den Bayreuther Festspielen: "Ich liebe dieses Stück" Berlin (ots) - Am 25. Juli werden die diesjährigen Festspiele in Bayreuth mit der Wagner-Oper »Lohengrin« eröffnet. Inszeniert wird diese Sage vom Schwanenritter von Yuval Sharon (39). "Ich liebe dieses Stück", sagt der gebürtige Chicagoer im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe). Richard Wagner sei für ihn "eine richtige Vorliebe, er ist immer noch revolutionär für mich". Er sehe sich als Vertreter des "anderen Amerika", betont der Sohn israelischer Einwanderer weiter. "Es mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Waldbrandgefahr - Schlecht ausgestattet Straubing (ots) - Da ist es beunruhigend, dass Deutschland auf großflächige Waldbrände offenbar schlecht vorbereitet ist. Wir haben uns an einen hervorragend funktionierenden Katastrophenschutz gewöhnt. Wenn Wassermassen Flüsse über die Ufer treten lassen oder Stürme für Chaos sorgen, arbeiten die verschiedenen Not- und Rettungsdienste sowie die staatlichen Ebenen Hand in Hand. Was aber, wenn der nach 2003 zweite Jahrhundertsommer, den Meteorologen erwarten, die schlimmsten Befürchtungen der Experten wahr werden lässt? Wenn wirklich mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Hitzewelle in Europa Stuttgart (ots) - Der Sommer 2018 ist derzeit auf dem besten Weg, die Dimensionen des Jahrhundertsommers 2003 zu erreichen. Dabei lassen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes keinen Zweifel daran, dass das auf die Klimaerwärmung zurückzuführen ist. Dabei kommt die Bekämpfung des Klimawandels nur äußerst mühsam voran. Auch hierzulande werden viel zu wenige Häuser gedämmt, um den Energieverbrauch für Heizung und zunehmend auch Kühlung zu senken. Die Reiselust der Deutschen, oft verbunden mit besonders klimaschädlichen Flügen, mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht