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Erweiterte Rechteteilung zwischen ARD und Produzenten

Geschrieben am 25-07-2018

Leipzig (ots) - Mit Blick auf die von den Ländern vorgesehenen
Änderungen bei den Verweildauern von Inhalten in den Mediatheken hat
sich die ARD zu einer erweiterten Rechteteilung bei teilfinanzierten
Auftragsproduktionen verpflichtet. Dazu werden die bereits bisher in
den "ARD-Eckpunkten für ausgewogene Vertragsbedingungen und eine
faire Aufteilung der Verwertungsrechte bei Produktionen für die
Genres Fiktion, Unterhaltung und Dokumentation" (ARD-Eckpunkte 2.0)
festgelegten Regelungen weiterentwickelt.

"Bei teilfinanzierten Auftragsproduktionen können sich Produzenten
von Beginn an mit einem eigenen Finanzierungsanteil werthaltige
Rechte sichern", erläutert ARD-Filmintendantin Karola Wille. Die
MDR-Intendantin: "Mit der Weiterentwicklung des Schichtenmodells in
den ARD-Eckpunkten 2.0 wird ein fairer Interessenausgleich zwischen
den kommunikativen Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer und den
Verwertungsmöglichkeiten der für uns kreativ tätigen Produzenten
gesichert." Damit trägt die ARD bereits der Protokollerklärung der
Länder im Entwurf des 22. Rundfunkänderungsstaatsvertrags Rechnung.
Hier wird die Erwartungshaltung formuliert, dass der Film- und
Medienproduktionswirtschaft unter Berücksichtigung einer
Rechteverteilung eine auskömmliche Finanzierung der Produktionen zu
sichern ist.

Alexander Thies, Vorsitzender der Allianz Deutscher Produzenten -
Film & Fernsehen (Produzentenallianz) betont: "Produzentenallianz und
ARD ist es einmal mehr in konstruktivem Zusammenwirken gelungen,
Rahmenbedingungen für die Verweildauern bei teilfinanzierten
Produktionen in den Mediatheken zu entwickeln. Diese bieten beiden
Seiten, Sendern wie Produzenten, Verlässlichkeit.
Finanzierungsbeiträge der Produzenten erfahren eine transparente
Bewertung und flexible Kompensation."

Christoph Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz erklärt:
"Die seitens unseres Verbandes angeregte Protokollerklärung aller
Länder zu § 11d., Absatz 2 des Rundfunkstaatsvertrages, die die
Notwendigkeit fairer Vertragsbedingungen und Rechteteilung zwischen
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und der Film- und
Medienproduktionswirtschaft einfordert, ist nun hinsichtlich
teilfinanzierter Auftragsproduktionen mit der ARD umgesetzt. Das
Modell muss freilich in der Praxis auch mit Leben erfüllt werden.
Unsere Erwartung ist es, dass teilfinanzierte Auftragsproduktionen
mit dynamischem Rechtemodell eine weit größere Rolle erfahren als in
der Vergangenheit."

Für den Vorsitzenden der Kino-Sektion, Uli Aselmann ist es
wichtig, "dass es auch bei den noch laufenden Verhandlungen zur
zukünftigen Ausgestaltung der Kino-Co-Produktionen zu substantiellen
Ergebnissen kommt. Aselmann weiter: "Wichtig sind für die
Produktionswirtschaft insgesamt der Verbleib werthaltiger Rechte,
besonders auch als Rückdeckung eigener Investitionen."

Das von der ARD entwickelte Schichtenmodell dient der Aufteilung
der Rechte bei teilfinanzierten Auftragsproduktionen. Die an der
Herstellung mitwirkenden Partner beteiligen sich an der Finanzierung
und erwerben damit unterschiedliche Rechte an der Produktion. Das
Modell ermöglicht somit einen Handlungsrahmen, wenn das seitens des
Senders zur Verfügung stehende Budget nicht vollständig die Kosten
der beidseitig abgestimmten Kalkulation abdeckt bzw. der Produzent
von Beginn an einen eigenen Finanzierunganteil einbringt, um sich
bestimmte Rechte zur eigenen weiteren Verwertung zu sichern. Das
Schichtenmodell beziffert in Korridoren die Werthaltigkeit von
Rechten und entspricht durch seine Flexibilität sowohl den
Anforderungen unterschiedlicher Genres als auch der Dynamik des
Marktes.

Karola Wille: "Unsere Selbstverpflichtung für teilfinanzierte
Auftragsproduktionen trägt auch zu einer vielfältigen und
mittelständisch geprägten Produzentenlandschaft in Deutschland bei.
Deshalb finden mögliche längere Verweildauern auch in den derzeit
laufenden Verhandlungen zu Kino-Co-Produktionen Berücksichtigung."

Laut ARD-Produzentenbericht 2017 haben die Landesrundfunkanstalten
der ARD und die ARD Degeto im Jahr 2016 rund 718 Mio. Euro in die
Produzentenlandschaft mit rund 1.000 Vertragspartnern investiert.
Damit ist die ARD ein wichtiger Motor für die Kreativwirtschaft in
Deutschland.

"Anlässlich unserer jährlichen Herbstumfrage konnten wir im
Dezember 2017 feststellen", so Alexander Thies erläuternd, "dass die
teilnehmenden Unternehmen die Lage der Gesamtbranche für die Jahre
2017 und in der Prognose für 2018 insgesamt besser einschätzten als
in den Vorjahren 2015/16. Ein wichtiger Grund für diese positive
Entwicklung waren die Eckpunkte 2.0 mit der ARD und der in den
Eckpunkten verankerte größere Kalkulationsrealismus. Dieser sorgte
für deutliche Steigerungen bei den budgetierbaren Herstellungskosten.
Wir hoffen, dass sich diese Entwicklung in der nächsten Umfrage im
Herbst 2018 fortsetzt."

Die Konkretisierung des Schichtenmodells in den ARD-Eckpunkten 2.0
gilt als Selbstverpflichtung der ARD bereits ab dem 1.9.2018 im
Umgang mit allen Auftragsproduzentinnen und Produzenten unabhängig
von der Verbandszugehörigkeit. Eine mögliche Anpassung der
ARD-Eckpunkte 2.0 bei vollfinanzierten Auftragsproduktionen ist Teil
der turnusmäßigen Evaluierung der Selbstverpflichtung, die 2019
beginnen soll. Zeitnah wird die Produzentenallianz in Schulungen in
Berlin und München ihre Produktionsunternehmen mit dem neuen Modell
vertraut machen.

Die ARD-Eckpunkte 2.0 sind abrufbar unter: http://ots.de/dJ67rB



Pressekontakt:
Walter Kehr, MDR-Unternehmenssprecher,
Telefon: (0341) 3 00 64 00,
E-Mail: presse@mdr.de

Original-Content von: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


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