Neue Westfälische (Bielefeld): SPD und Grüne in NRW kritisieren Grindel:
"Schande für den Deutschen Fußball-Bund"
Geschrieben am 26-07-2018 |
Bielefeld (ots) - Bielefeld. Die NRW-SPD hat im Konflikt um den
früheren Nationalspieler Mesut Özil die Führung des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) kritisiert. In einem Gespräch mit der in
Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstag) sagte der
Chef des größten SPD-Landesverbandes, Sebastian Hartmann, für eine
erfolgreiche Europameisterschaftsbewerbung 2024 "braucht es
Begeisterung und Zusammenhalt". Als Führungsfigur wäre DFB-Präsident
Reinhard Grindel "schon am Anfang der Krisen gefragt gewesen".
Grindel habe sich jedoch "überhaupt nicht eingebracht - und ich
glaube nicht, dass er das plötzlich glaubwürdig vertreten könnte".
Hartmann verlangte eine ausgeruhte Integrationsdebatte. "Das Thema
ist zu wichtig für unser Land, um es allein Horst Seehofer zu
überlassen", sagte er mit Blick auf den CSU-Heimatminister, der im
März gesagt hatte, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Die
Emotionen im Fall Özil zeigten, dass es eine Menge Konflikte gebe,
sagte der Vorsitzende der NRW-SPD. "Wir sollten diese Debatte nicht
gestresst führen, sondern mit optimistischen Blick auf eine gute
Vereinbarung, wie wir miteinander leben wollen."
Die nordrhein-westfälischen Grünen rechneten mit Özil ab. Dessen
"Gepose mit dem Autokraten Erdogan war ein Fehler, der durch seine
fehlende Selbstreflexion noch schlimmer wurde", sagte die
Landesvorsitzende der Grünen, Mona Neubaur der Neuen Westfälischen.
Das rechtfertige aber nicht die "rassistischen Tiraden", denen sich
der Ex-Nationalspieler ausgesetzt gesehen habe. Zugleich übte Neubaur
heftige Kritik an der DFB-Führung. Es sei "eine absolute Schande für
den DFB, für die vielen tausend Fußballvereine, dass der amtierende
Präsident seinem Job nicht nachkam und sich vor Özil gestellt hat".
Im Gegenteil habe er ihn "öffentlich angezählt und damit einen herben
Rückschlag für die Integration mit zu verantworten". Der weltweit
größte Sportverband habe eine glaubwürdige Führung verdient -
"Reinhard Grindel sollte seinen Teil dazu beitragen und den Rücktritt
einreichen".
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
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