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Deutsche Banken im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung / BearingPoint-Studie zeigt aktuelle Entwicklungen auf und gibt Handlungsempfehlungen zur Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung (FOTO)

Geschrieben am 26-07-2018

Frankfurt am Main (ots) -

Die Bedeutung von Geldwäschebekämpfung für Finanzinstitute wächst
stetig, unter anderem forciert durch Terroranschläge oder auch
Enthüllungen wie den Panama-Papers. So wurde innerhalb kürzester Zeit
nach der Vierten EU-Geldwäscherichtlinie im April 2018 die Fünfte
EU-Geldwäscherichtlinie verabschiedet, die unter anderem die
Sorgfaltspflichten konkretisiert und erweitert. Binnen 18 Monaten
muss diese auf nationaler Ebene umgesetzt werden. Im Zuge dieser
Verabschiedungen wurde auch in Deutschland mit dem "GwG-Neu" ein
neues Geldwäschegesetz erlassen. Allerdings sind die erforderlichen
Aufwände für die Umsetzung des "GwG-Neu" für die beteiligten
Institute umfangreich und betreffen inzwischen auch neue
Geschäftsmodelle. Viele Banken befürchten zudem, dass sich das Risiko
für Geldwäsche und Betrug durch die Digitalisierung erhöhen wird. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Studie der Management- und
Technologieberatung BearingPoint, die den Status Quo und die
aktuellen Entwicklungen der Bekämpfung von Geldwäsche,
Terrorismusfinanzierung und sonstigen strafbaren Handlungen aufzeigt.

Vermeidung von Reputationsschäden und Verhinderung von
Sanktionszahlungen

Die Studie von BearingPoint, in der auch Trends in der angewandten
Marktpraxis analysiert und Handlungsempfehlungen abgegeben werden,
wird seit 2005 regelmäßig durchgeführt. An der aktuellen Studie waren
insgesamt mehr als 100 Banken aus dem privaten,
öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Bereich beteiligt,
was sie zu einer der umfangreichsten Untersuchungen in Deutschland
macht. Laut Studienergebnissen ist die Wertschätzung und Akzeptanz
für das Thema Geldwäschebekämpfung bei Geschäftsleitung und
Mitarbeitern der Banken seit 2012 deutlich gestiegen: Im Vergleich
zur Vorgängerstudie messen mehr als doppelt so viele Befragte den
Themen Terrorismusfinanzierung, Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung
Relevanz bei.

Als Hauptantriebsfaktoren zur Bekämpfung von Betrugsfällen und
Geldwäsche nennen die Finanzinstitute die Vermeidung von
Reputationsschäden sowie die Verhinderung von Bußgeldern und
Sanktionszahlungen. Diese können im Zuge des "GwG-Neu" mit bis zu 10
Prozent des Jahresumsatzes erheblich sein. Bei Kunden mit einem
erhöhten Geldwäscherisiko zeigen sich die Banken in Teilen jedoch
nachlässig: 25 Prozent beziehen den Bereich Geldwäschebekämpfung bei
der Votumsvergabe für Hochrisikokunden nur unzureichend oder
teilweise gar nicht ein. Ähnlich wie 2012 schätzt auch in der
aktuellen Untersuchung die Mehrheit (50-70 Prozent) der Teilnehmer
die erforderlichen Aufwände für die Umsetzung des "GwG-Neu" auf
mittel bis hoch ein. Mittlerweile sehen auch 25 Prozent der
Teilnehmer steigenden Mehraufwand bei neuen Geschäftsmodellen, sodass
regulatorische Anforderungen eine zunehmend strategische Rolle
spielen.

"Banken müssen die Geldwäschebekämpfung weiterhin ernsthaft
vorantreiben, damit sie sich selbst keinem erhöhten Risiko
aussetzen", kommentiert Oliver Engelbrecht, Partner bei BearingPoint.
"Dabei ist es entscheidend, dass sich Mitarbeiter mit neuen
Technologien wie Data Analytics auseinandersetzen und über ein
breites Wissen zu Produkten, Prozessen und IT-Systemen verfügen. Nur
so können sie die Auswirkungen rechtlicher Anforderungen umfassend
beurteilen und Prozesse zur Geldwäschebekämpfung effizient
implementieren. Zudem sollte der Bereich Geldwäschebekämpfung bei
Hochrisikokunden stärker eingebunden werden."

Begünstigt Digitalisierung Kapitalverbrechen?

Die Studie untersuchte ebenfalls, wie sich die Digitalisierung auf
Compliance-Prozesse in Unternehmen oder Banken auswirkt. Die digitale
Transformation wird sich in Zukunft insbesondere im Bereich der
Sorgfaltspflichten, Kundengewinnung oder auch bei automatisierten
Risikoanalysen zeigen. Weitere digitale Lösungen mit Potential zur
Verbesserung der Geschäftsanbahnungsprozesse und zur Minderung von
Betrugsfällen sind neue Legitimationstechnologien wie
Video-Ident-Verfahren oder der Personalausweis mit e-Signatur. Diese
werden von 35 bzw. 42 Prozent der Banken zwar eher als Chance statt
als Risiko wahrgenommen. Dennoch wird die Legitimation vor Ort
weiterhin bevorzugt und von rund drei Viertel der befragten
Teilnehmer als risikoärmer eingeschätzt. Gleichzeitig sehen sich die
meisten Banken durch die Digitalisierung neuen Risiken ausgesetzt: So
rechnen 60 Prozent der Teilnehmer mit einer künftigen Erhöhung des
Geldwäsche- und Betrugsrisikos. Beim digitalen Zahlungsverkehr im
Rahmen der EU-Zahlungsdienstrichtlinie (PSD 2) werden insbesondere
die Bereiche Datensicherheit und Betrugsbekämpfung als die größten
Risikobereiche eingeschätzt. Allerdings setzen sich nur knapp 35
Prozent mit entsprechenden Maßnahmen konkret auseinander.

"Die Zahlen zeigen, dass die Finanzinstitute in neuen Technologien
eine Gefahrenquelle für kriminelles Verhalten sehen. Man muss hierbei
aber auch in Betracht ziehen, dass Robotic-Technologien und
künstliche Intelligenz Banken enorm unterstützen können, potentielle
Risiken besser einzuschätzen und Prozesse effizienter aufzusetzen.
Durch die neuen Technologien können verdächtige Muster aufgedeckt und
der Aufwand für komplexe Analysen und Überprüfungen erheblich
reduziert werden. Kreditinstitute sollten sich also verstärkt mit
neuen digitalen Lösungen auseinandersetzen und lernen, wie
Technologien wie KI und Blockchain bei der Prozessoptimierung und
Risikoidentifizierung unterstützen können", so Oliver Engelbrecht.

Betrugsfälle häufig durch Mitarbeiterhinweise aufgedeckt

Laut Studie bringen die deutschen Banken den neuen
Gesetzesinitiativen zwar immer mehr Wertschätzung entgegen, jedoch
greifen Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung in weiten Teilen noch nicht.
Über die Hälfte der befragten Banken gibt an, dass nur maximal 10
Prozent der Verluste durch Systeme und Kontrollen durch
Präventionsmaßnahmen vermieden werden können. Bei fast 50 Prozent der
Betrugsfälle sind Mitarbeiter involviert, die Zahl ging jedoch im
Vergleich zu den vorangegangenen Studien um fast 20 Prozent zurück.
Ein Großteil der Vergehen wird jedoch weiterhin erst nach Auftreten
des Schadens identifiziert. In Fragen der Betrugsverhinderung hat
sich herausgestellt, dass spezielle IT-Systeme und auch Mitarbeiter
bei der Aufdeckung von Betrugsfälle am erfolgreichsten sind. Die
meisten Banken haben den nötigen Handlungsbedarf bereits erkannt: Im
Vergleich zu 2012 haben mittlerweile doppelt so viele Banken (72
Prozent) Notfallkonzepte entwickelt, damit sie im Falle von größeren
Betrugsfällen schnell reagieren können, um Reputationsrisiken zu
minimieren.

Über die Studie

Im Rahmen der repräsentativen Umfrage haben über 100
Kreditinstitute aus dem privaten, öffentlich-rechtlichen und
genossenschaftlichen Sektor teilgenommen, womit die aktuelle
BearingPoint-Studie eine der größten Studien Deutschlands ist. Die
Umfrage erfolgte auf Basis eines Online-Fragebogens zu aktuellen
Entwicklungen im Bereich Geldwäschebekämpfung,
Terrorismusfinanzierung, Betrugsbekämpfung und Digitalisierung in
Compliance.

Die Studie mit den Ergebnissen im Detail finden Sie hier:
http://ots.de/8Ifayl

Über BearingPoint

BearingPoint ist eine unabhängige Management- und
Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite.
Das Unternehmen agiert in drei Bereichen: Consulting, Solutions und
Ventures. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft,
Solutions fokussiert auf eigene technische Lösungen in den Bereichen
Digital Transformation, Regulatory Technology sowie Advanced
Analytics, und Ventures treibt die Finanzierung und Entwicklung von
Start-ups voran. Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit
führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale
Beratungs-Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000 Mitarbeitern
unterstützt Kunden in über 75 Ländern und engagiert sich gemeinsam
mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen:
Homepage: www.bearingpoint.com
Geschäftsbericht: http://ots.de/JrzTHS
LinkedIn: http://www.linkedin.com/company/bearingpoint
Twitter: https://www.twitter.com/BearingPoint_de



Pressekontakt:
Alexander Bock
Manager Communications
Telefon: +49 89 540338029
E-Mail: alexander.bock@bearingpoint.com

Original-Content von: BearingPoint GmbH, übermittelt durch news aktuell


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