DEBRIV kritisiert Studie des Öko-Instituts zur Beschäftigungsentwicklung in der Braunkohlenindustrie / Studie setzt falsche Annahmen und ignoriert volkswirtschaftliche Risiken
Geschrieben am 26-07-2018 |
Berlin (ots) - Der weitreichende Ausstieg aus der Stromerzeugung
mit Braunkohle könne in Deutschland beinahe ohne betriebsbedingte
Kündigungen erfolgen. Mit dieser Behauptung ist eine Analyse des
Öko-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes überschrieben und wird
entsprechend in den Medien zitiert. Hierzu bezieht der DEBRIV
Stellung:
"Diese Analyse legt willkürlich falsche Annahmen, beispielsweise
zur Personalentwicklung in den Energieunternehmen, zu Grunde. Vor
allem aber verkennt sie, indem sie ihre Betrachtung nur auf die
Beschäftigten in der Braunkohlenindustrie begrenzt, die Tragweite der
industriepolitischen und volkswirtschaftlichen Dimension eines
raschen Kohlenausstiegs", stellt Dr. Helmar Rendez,
Vorstandvorsitzender des DEBRIV, fest. "Hier wird ein Thema mit
großer gesellschaftlicher Relevanz bewusst kleingeredet. Mit dieser
Realitätsferne kann die Studie des Öko-Instituts keine belastbare
Grundlage für die Diskussion um die Zukunft der Reviere sein."
Die Bedeutung der Braunkohlenindustrie werde von den Autoren der
Studie systematisch unterschätzt: im Rheinland als Garant
wettbewerbsfähiger Industriestrompreise, im mitteldeutschen Revier
für den Verbund mit der Chemieindustrie und in der Lausitz als der
zentrale industrielle Anker für die gesamte Wirtschaft der Region.
Damit werden auch Auswirkungen eines vorzeitigen Kohlenausstiegs auf
andere Unternehmen und Wirtschaftszweige nach Ansicht des
DEBRIV-Vorsitzenden in der Analyse des Öko-Instituts nur unzureichend
berücksichtigt.
Tatsächlich würde die in der Analyse des Öko-Instituts geforderte
Stilllegung von Kohlenkapazitäten zu einem deutlichen
Strompreisanstieg führen. Die Auswirkungen gerade auf die energie-
und arbeitsplatzintensiven Industrien wären gravierend. Dabei geht es
um zehntausende Stellen bei Lieferanten und Partnerunternehmen sowie
bundesweit um hunderttausende bei der energieintensiven Industrie.
Beispiel Nordrhein-Westfalen: Eine aktuelle Studie der Industrie- und
Handelskammern Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein hat für das
größte deutsche Bundesland aufgezeigt, dass 93.000 Menschen im
gesamten Wirtschaftsraum in energieintensiv produzierenden
Unternehmen tätig sind. Und von jedem dieser Beschäftigten sind in
NRW fast zwei weitere Arbeitsplätze abhängig.
Die Unternehmen der Braunkohlenindustrie in Deutschland vergeben
im Zusammenhang mit der Instandhaltung und Modernisierung ihrer
Tagebaue und Kraftwerke und den damit verbundenen hohen
Umweltstandards jedes Jahr Aufträge mit einem Volumen von mehreren
Milliarden Euro an andere Unternehmen. Ohne diese Aufträge sind viele
Arbeitsplätze etwa bei Partnerfirmen und Zulieferern akut gefährdet.
Zu den fehlerhaften Annahmen des Öko-Instituts gehört zudem, dass
es einen Wegfall von Neueinstellungen für die kommenden Jahre
unterstellt. "Das hat mit betrieblicher Praxis nichts tun", stellt
Helmar Rendez klar. "Kontinuierliche Ausbildung und Wissenstransfer
an junge Beschäftigte sind für jedes Wirtschaftsunternehmen
unerlässlich. Das gilt natürlich auch für die Braunkohlenindustrie.
Zudem hätte ein Verzicht auf Neueinstellungen für die Region den
Wegfall von Hunderten Ausbildungsplätzen für qualifizierte Berufe zur
Folge. Das würde eine positive Strukturentwicklung in den Regionen
erheblich erschweren und junge Menschen dazu zwingen, die Region zu
verlassen."
Pressekontakt:
Uwe Maaßen
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Auenheimer Str. 27
50129 Bergheim
T +49 2271 99577 34
F +49 2271 99577 8 34
mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de
Original-Content von: DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
647921
weitere Artikel:
- Die WK Wertkontor GmbH aus Gütersloh: Experte in Sachen historischer Faksimiles und Bücher Gütersloh (ots) - Das Unternehmen WK Wertkontor GmbH aus der Stadt
Gütersloh hat sich auf den Verkauf von Luxusgütern aus dem Bereich
Geschichte und Kunst spezialisiert. Der Produktschwerpunkt des von
Zeit zu Zeit wechselnden Sortiments liegt nach Sammlermünzen und
Globen derzeit auf 14 exklusiven Faksimiles. Ein Faksimile, was ist
das überhaupt?
Das Wort Faksimile geht auf das Lateinische "Fac simile!" zurück,
was so viel heißt wie "Mach es ähnlich!". Bei Faksimiles handelt es
sich um detailgetreue Reproduktionen historischer mehr...
- Huawei würdigt Dr. Erdal Arikan, den Vater der Polarcodes, für sein Engagement im Bereich der Grundlagenforschung (FOTO) Shenzhen, China (ots) -
Huawei überreichte heute einen Sonderpreis an den türkischen
Professor Dr. Erdal Arikan, den Erfinder des Polarcodes für 5G, für
seinen herausragenden Beitrag zur Entwicklung der
Kommunikationstechnologie. Bei der Preisverleihung auf dem
Firmencampus von Huawei in Shenzhen ehrte das Unternehmen auch mehr
als 100 Wissenschaftler und Ingenieure von Huawei, die an Standards
und Grundlagenforschung arbeiten.
Grundlagenforschung ist der Schlüssel zur Entwicklung der
Industrie. Theoretische Durchbrüche, mehr...
- Straubinger Tagblatt: Handelskonflikt - Eisen schmieden, so lange es heiß ist Straubing (ots) - Dennoch muss die Europäische Union jetzt alles
daran setzen, das Eisen zu schmieden, so lange es heiß ist. Sie muss
vor allem auch mit eigenen Angeboten aufwarten, denn in mancher
Hinsicht hat Trump Recht. Die Zölle auf amerikanische Autos in Europa
sind rund viermal so hoch wie umgekehrt, auch Agrarprodukte
unterliegen in Europa einem viele stärkeren Schutz, als es in der
Gegenrichtung der Fall ist. Mit anderen Worten: Die EU darf Trump
keinen Vorwand liefern, diese letztlich von ihm gewiss nicht geliebte
Annäherung mehr...
- Ohoven: Erster Schritt zum Ziel Berlin (ots) - Zum Ergebnis des Treffens von
EU-Kommissionspräsident Juncker mit US-Präsident Trump erklärt
Mittelstandspräsident Prof. Dr. h.c. Mario Ohoven:
"Das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Juncker und Trump ist ein
erster Schritt zum Ziel. Ein drohender Krieg der Strafzölle, der den
deutschen Mittelstand massiv getroffen hätte, konnte vorerst
abgewendet worden. Niemand weiß jedoch, ob der US-Präsident nicht
doch noch von seinen Zusagen abrückt.
Der erzielte Kompromiss im transatlantischen Handel ist nicht mehr mehr...
- Europäischer Games-Markt: "Far Cry 5" und "FIFA 18" dominieren erstes Halbjahr 2018 Baden-Baden (ots) -
Im WM-Jahr 2018 macht König Fußball auch bei den europäischen
Videospieleverkäufen eine gute Figur. Wie eine plattformübergreifende
Sonderauswertung von GfK Entertainment zeigt, war der EA-Kracher
"FIFA 18" gleich in fünf Ländern meistverkauftes Game der ersten
sechs Monate. Cristiano Ronaldo und seine Mitstreiter dribbeln in
Dänemark, Italien, Portugal, Schweden und Spanien an die Spitze der
Halbjahres-Charts. Noch erfolgreicher war nur "Far Cry 5". Das
Action-Adventure aus dem Hause Ubisoft sichert sich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|