Neue Westfälische (Bielefeld): Präsident des Bundesverfassungsgerichts rügt Verfassungsminister
Guter Rat aus Lippe
Thomas Seim
Geschrieben am 26-07-2018 |
Bielefeld (ots) - Das sitzt! Andreas Voßkuhle, Präsident des
Bundesverfassungsgerichts aus Detmold, hat einmal mehr der deutschen
Innenpolitik die Werte unserer Bundesrepublik erläutert. Dafür
gebührt ihm Lob und Dank! Die wichtigste Botschaft Voßkuhles lautet:
Politische Entscheidungen sind nicht Saches eines Gerichts, sondern
Pflicht für die gewählten Mandats- und Amtsträger. Wenn es also eine
Flüchtlingssituation gibt, die eine Mehrheit in Deutschland
verunsichert, so ist es Aufgabe der Politik, Maßnahmen gegen diese
Verunsicherung zu treffen. Dies müssen Entscheidungen auf der Basis
von Grundrechten und Rechtsstaat, nicht auf der Basis von Populismus
sein. Wenn man nur diese beiden Festlegungen nimmt, dann müssen zwei
Minister derzeit sehr intensiv darüber nachdenken, ob sie im Amt
bleiben können. Dies sind Bundesinnenminister Seehofer (CSU) und
NRW-Integrationsminister Stamp (FDP). Horst Seehofer hat sich - und
dies auch in der Funktion als Verfassungsminister - zitieren lassen
mit der Formulierung, es gebe in Deutschland eine "Herrschaft des
Unrechts". Das ist absurd, weil Deutschland zu den sichersten
Rechtsstaaten der Welt gezählt werden darf. Wer das nicht glaubt, mag
sich gern in Ländern mit deutlich weniger Rechtssicherheit davon
überzeugen - und dazu zählen nicht nur Länder wie die Türkei,
Russland oder Entwicklungsländer. Und Joachim Stamp hat im
günstigsten Fall unwissentlich eine Gerichtsentscheidung umgangen,
als er den Terrorverdächtigen Sami A. ausfliegen ließ. Aber auch das
verstößt, wenn man der Argumentation des obersten Verfassungsrichters
folgt, gegen die Garantie des Rechtsstaats. Der Grund für dieses
Versagen von Mitgliedern der Regierungen ist die politische
Unsicherheit im Umgang mit populistischen Strömungen. Sie unterwerfen
sich Stimmungen und leiten daraus Handlungen ab. Richtig wäre es
umgekehrt: Unsere Regierungen müssen politische Führung übernehmen
und den Populisten als den Feinden der Verfassung entschieden
entgegen treten. Und zwar mit guter Politik. Das wäre ihre Aufgabe
als Verfassungsorgane. Es wäre außerdem staatstragend und
demokratiefördernd. Denn es ist der Populismus, der die Demokratie
untergräbt. Ein guter Rat aus Lippe, den Andreas Voßkuhle da
übermittelt. Es ist schon der zweite Lipper, der als Garant des
Rechtsstaats einen guten Job macht. Der andere ist Bundespräsident.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
647963
weitere Artikel:
- Das Erste, Freitag, 27. Juli 2018, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7:05 Uhr, Hans Reichart, Landesvorsitzender Junge
Union, CSU, Thema: Junge Union
8:05 Uhr, Christine Lambrecht, Parlamentarische Staatssekretärin,
SPD, Thema: Umsatzsteuer Internethandel
Pressekontakt:
Weitere Informationen unter www.ard-morgenmagazin.de
Redaktion: Martin Hövel
Kontakt: WDR Presse und Information, wdrpressedesk@wdr.de, Tel. 0221
220 7100
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Jeder Deutsche verbraucht mehr als 200 Kilo Verpackungen
Wir brauchen keine Bananen in Plastik
Miriam Scharlibbe Bielefeld (ots) - Die Deutschen sind Spitzenreiter im Produzieren
von Verpackungsmüll. Nicht zum ersten Mal. Allen Mahnern,
Jutebeutel-Verkäufern und Plastiktüten-Sanktionierern zum Trotz
verteidigen wir unseren Titel als Nation der Umweltzerstörer. Dabei
könnte es so einfach sein, wenn wir auf die Natur hören würden, die
viele Lebensmittel schon perfekt erdacht hat. Dann müssten wir
allerdings erst einmal das Prinzip der Schale respektieren, die Obst
und Gemüse schützt, bis es auf unseren Tellern landet. Stattdessen
schweißen wir mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Neuanfang ohne Grindel
= VON GIANNI COSTA Düsseldorf (ots) - Seit Wochen blamiert sich der deutsche Fußball
bis auf die Knochen. Zuvorderst DFB-Präsident Reinhard Grindel. Als
Volksvertreter im Bundestag für die CDU war er ein stramm
konservativer Hinterbänkler. An der Spitze des größten
Sportfachverbands der Welt stolpert der 56-Jährige von einer
Peinlichkeit in die nächste. Durch seine Sprachlosigkeit im Umgang
mit Mesut Özil hat er seine Planlosigkeit offenbart. Es mangelt
Grindel an Themen und Glaubwürdigkeit. Es ist seine Aufgabe, allen
Mitgliedern im DFB das Gefühl mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Juncker ohne Mandat
= VON ANTJE HÖNING Düsseldorf (ots) - Die Börsen feiern, Jean-Claude Juncker freut
sich: Unlängst hatte sich der Kommissions-Präsident mit einem
vermeintlichen Ischias-Anfall zum Gespött gemacht. Nun lässt er sich
als Mann feiern, der Trump einen Deal abhandelte, woran Merkel und
Macron gescheitert waren. Gewiss ist es ein Fortschritt, dass Europa
und die USA an den Verhandlungstisch zurückkehren. Doch von einem
belastbaren Deal ist man weit entfernt. Denn Juncker hat Zusagen
gemacht, für die er kein Mandat hat: Er kann weder ein EU-Land noch
eine mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Urlaub in den Zeiten der Diktatur
= VON CHRISTIAN SCHWERDTFEGER Düsseldorf (ots) - Die Strände in den türkischen
Touristenhochburgen rund um Antalya, Belek und Izmir sind wieder voll
mit Sonnenanbetern. Die Deutschen baden und fahren wieder gerne
Wasserski im Mittelmeer an der türkischen Riviera, so als sei nichts
passiert. Die Nachfrage nach einem Urlaub in der Türkei hat in diesem
Jahr wieder deutlich zugenommen. Ein Rekordjahr könnte es sogar
werden, jubeln Reiseveranstalter. Dabei ist der Putschversuch in der
Türkei gerade einmal zwei Jahre her. Die dramatischen Folgen für die
Bevölkerung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|