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Erdüberlastungstag: Deutschland wirtschaftet als gäbe es drei Erden / Stopp umweltschädlicher Subventionen gefordert

Geschrieben am 27-07-2018

Berlin (ots) - Der "Erdüberlastungstag" (Earth Overshoot Day)
fällt in diesem Jahr auf den 1. August. Dann wird die Menschheit nach
Berechnungen des "Global Footprint Network" die gesamten natürlichen
Ressourcen, die unser Planet innerhalb eines Jahres erzeugen kann,
bereits verbraucht haben. Um ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu
decken, bräuchte die Weltbevölkerung aktuell 1,7 Erden, gemessen am
deutschen Verbrauch sogar drei.

"Ab diesem Mittwoch leben wir auf Pump, aber auf lange Sicht wird
die Erde uns keinen Kredit mehr geben können. Brennende Wälder,
schmelzende Gletscher - längst leuchten die roten Warnlampen des
Planeten", sagte der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Hubert Weiger. "Die Menschen verbrauchen immer
schneller immer mehr Ressourcen und Deutschland gehört zu den größten
Verschwendern. Von der Bundesregierung erwarten wir, dass sie eine
ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung zur Maxime macht und
das verstaubte Wachstumsparadigma endlich ausrangiert. Weniger
Verbrauch lässt sich mit mehr Lebensqualität gut vereinbaren, wenn
die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schafft", so Weiger.

Angesichts des weltweit steigenden Konsums und des wachsenden
Verbrauchs - auch von nicht erneuerbaren Ressourcen und Rohstoffen
wie Öl, Gas, Metallen, seltenen Erden und Mineralien - würden
natürliche Güter immer knapper. Hinzu komme die Belastung von
Ressourcen wie Wasser, Luft und Boden durch Pestizide, Treibhausgase
oder auch Müll. "Unsere Ökosysteme weltweit sind durch Raubbau und
die Folgen des übermäßigen Konsums stark unter Druck. Wir brauchen
bessere politische Anreize für Industrie und Bevölkerung, um
natürliche Rohstoffe zu schonen und Müll zu vermeiden. Dazu gehören
Mehrweg, Recycling und geschlossene Wertstoffkreisläufe, besonders
für Plastik", sagte Weiger.

In Deutschland überziehen Industrie und Bevölkerung ihr
Ressourcen-Budget mit der Folge eines entsprechend hohen
CO2-Ausstoßes. Essenziell seien daher der Ausstieg aus der Kohle vor
2030 und eine Wende in der Verkehrs- und Agrarpolitik, sagte Weiger.
"Die Regierung sollte alle öffentliche Subventionen streichen, die
dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung entgegenstehen", so der
BUND-Vorsitzende. Auch sei es notwendig, den Ressourcenschutz
rechtlich besser zu verankern. Entsprechende Studien und Entwürfe für
ein Ressourcenschutzgesetz lägen im Umweltbundesamt bereits vor. "Ein
Ressourcenschutzgesetz ist sehr sinnvoll, ihm müssen aber auch
konkrete Zielvorgaben zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs folgen",
sagte Weiger.

Zum Schutz von Ressourcen sieht der BUND zudem bei der
industriellen Landwirtschaft dringenden Handlungsbedarf. "Durch die
industrielle Tierhaltung fallen enorme Mengen Gülle an, die das
Grundwasser, Flüsse, Seen und Meere mit Nitrat und die Atmosphäre mit
Ammoniak belasten. Wegen Monokulturen und Pestiziden gehen natürliche
Lebensräume für Insekten und andere Tiere verloren, der Artenschwund
dadurch ist rasant. Damit die Landwirtschaft weiterhin unsere
Lebensgrundlagen erhalten kann, muss sie dringend klima- und
umweltfreundlicher werden", so der BUND-Vorsitzende.

Terminhinweis für Foto-Redaktionen: Am Mittwoch, 1. August 2018,
findet um 10 Uhr auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in
Berlin eine gemeinsame Bildaktion unter dem Motto "Ausgepresst! Was
bleibt für die Zukunft?" der BUNDjugend und anderer Organisationen
anlässlich des Erdüberlastungstages statt. Ansprechpartner für die
Aktion: Kira Heinemann, mobil erreichbar am Aktionstag unter Tel.
0157-32239561. Fotos von der Aktion sind ab nachmittags abrufbar
unter www.flickr.com/photos/_bundjugend



Pressekontakt:
Rolf Buschmann, BUND-Experte für Ressourcenschutz, Tel.:
030-27586-482, E-Mail: Rolf.Buschmann@bund.net bzw. Annika Natus,
BUND-Pressesprecherin, Tel.: 030-27586-464, E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net

Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell


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