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BERLINER MORGENPOST: Berliner Polizei benötigt Unterstützung für Erdogan-Besuch - Von Alexander Dinger

Geschrieben am 09-08-2018

Berlin (ots) - Der Staatsbesuch des türkischen Präsident Recep
Tayyip Erdogan am 28. und 29. September wird zu einem der größten
Einsätze für die Berliner Polizei der vergangenen Jahre. Nach
Informationen der Berliner Morgenpost hat die Behörde mehrere
Bundesländer und die Bundespolizei um Unterstützung für den Einsatz
gebeten. Für den 29. September hat die kurdische Gemeinde bereits
eine Großkundgebung mit mehreren Tausend Teilnehmern vor dem
Brandenburger Tor angemeldet.

Wegen der aufgeheizten Stimmung wird der Einsatz unter
Sicherheitsaspekten polizeiintern als einer der schwierigsten seit
dem Staatsbesuch des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush im Jahr
2002 gesehen. Damals warb Bush für einen Einmarsch im Irak. Europa
war in dieser Frage tief gespalten. Damals hatten zahlreiche Gruppen
zu Protesten in Berlin aufgerufen. Neben Hunderten US-Beamten waren
knapp 10.000 Polizisten in der Stadt im Einsatz. Die Innenstadt glich
einer Festung.

Ein ähnliches Gefährdungspotenzial sieht die Polizei auch beim
Erdogan-Besuch im September. Sorge bereitet den Sicherheitsbehörden
die Mobilisierung der autonomen Szene. Im Internet kursieren bereits
Aufrufe, den Staatsbesuch zu stören. Eine Befürchtung der
Sicherheitsbehörden: Die radikale Berliner linke Szene könnte in dem
Erdogan-Besuch eine Gelegenheit sehen, nach dem für sie
frustrierenden Verlauf der zurückliegenden Kreuzberger
Mai-Demonstrationen wieder mit Aktionen öffentlich wahrgenommen zu
werden. Aus Sicherheitskreisen ist zu hören, dass Linksextremisten
verstärkt den Schulterschluss mit Anhängern der kurdischen PKK suchen
würden.

Beim Erdogan-Besuch will die Polizei auf alles vorbereitet sein.
Das Spezialeinsatzkommando (SEK) wird etwa Interventionsteams sowie
Präzisionsschützen bereithalten. Auch hier sollen Spezialkräfte
anderer Bundesländer unterstützen, wie es zuletzt auch beim Besuch
von Israels Präsident Benjamin Netanjahu im Juni der Fall war.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


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