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Journalismus der Zukunft: Deutsche haben Print noch nicht abgeschrieben und fordern Kennzeichnungen für KI-generierte Texte (FOTO)

Geschrieben am 09-08-2018

Hamburg (ots) -

- 49 % der Befragten stehen automatisiert erstellten Nachrichten
skeptisch/kritisch gegenüber
- Deutsche fordern: Mittels Künstlicher Intelligenz (KI)
entstandene Nachrichten sollten gekennzeichnet werden
- Mehr als die Hälfte der Deutschen (57 %) glaubt, dass
Printmedien überleben werden
- In autonomen Pkw werden Unterhaltung und Nachrichten-Konsum im
Fokus stehen

Ein schneller Blick aufs Smartphone ersetzt oft die Lektüre der
Tageszeitung, ein schnelles Web-Video die 20 Uhr-Nachrichten. Wohin
führt uns die Digitalisierung und welche Auswirkungen hat sie auf den
Medienkonsum? Dieser Frage ist Statista mit einer repräsentativen
Studie im Auftrag von nextMedia.Hamburg im Vorfeld des scoopcamp 2018
auf den Grund gegangen. Gemeinsam mit der Deutschen Presse-Agentur
lädt nextMedia.Hamburg zur jährlichen Innovationskonferenz für Medien
in Hamburg ein. Die jüngste Studie ergab gute Nachrichten für die
klassischen Medien: Eine knappe Mehrheit der Deutschen glaubt, dass
Printprodukte eine Zukunft haben.

Besonders die Altersgruppe über 30 Jahre glaubt weiter an einen
Fortbestand der altbewährten Tageszeitung. Die jüngeren Befragten,
wenn auch knapp, prognostizieren eher eine baldige Ablösung durch
Smartphone und Co. Besonders lohnenswert ist ein Blick auf die
Vielfalt der Print-Produkte. Gerade Fachmagazine sollen bei den
Deutschen auch in zehn Jahren noch hoch im Kurs stehen. 53 Prozent
der 18- bis 29-Jährigen glaubt an ihren Fortbestand; bei der
Tageszeitung sind es immerhin noch 44 Prozent. Die älteren
Altersgruppen schließen sich dieser Prognose weitestgehend an, für
sie bleiben aber auch lokale Zeitungen und Magazine relevant. Andere
Print-Produkte wie Nachrichtenmagazine, Boulevardzeitungen oder
Kundenmagazine werden, da sind sich alle Befragten einig,
wahrscheinlich nicht überleben. Lediglich 9 Prozent aller Befragten
glauben, dass in zehn Jahren überhaupt kein Print-Produkt mehr
relevant sein wird.

Print-Medien werden also in den Augen der meisten Deutschen, ihre
Daseinsberechtigung behalten. Dabei müssen sie sich ihre Zielgruppe
jedoch mit neuen Medien wie etwa Virtual Reality teilen. Zwar haben
erst 15 Prozent der Deutschen Nachrichtensendungen mit VR oder AR
gesehen, doch sie wissen genau, welche Medienbereiche sie gern in
Virtual Reality erleben möchten: 67 Prozent der Befragten wollen
Inhalte zu Natur-Themen über VR erleben. Bei den über 50-Jährigen
sind es sogar 72 Prozent. Etwa die Hälfte der Befragten interessiert
sich hier für Sport oder Wissenschaft. Nur ein Drittel kann sich für
Kultur oder Politik über VR begeistern. Natur-Content sollte laut
Studie am besten als Dokumentation (72 Prozent) oder Reportage (62
Prozent) aufbereitet werden. Auch Live-Formate kommen gut an: 56
Prozent wollen direkt dabei sein, wenn etwas Aufregendes passiert,
denn der Mehrwert von VR liegt laut Befragten hauptsächlich in der
besseren Erlebbarkeit. Lediglich 24 Prozent sehen keinerlei Mehrwert
in VR-Inhalten; bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar nur zehn
Prozent. Neben Virtual Reality gewinnen übrigens auch Podcasts und
Messenger-Dienste immer mehr Bedeutung in der
(Medien-)Berichterstattung - das zeigt die nextMedia.Hamburg-Studie
"Messenger-Dienste, Podcasts und VR/AR" (http://ots.de/fVW8vB) sehr
deutlich.

Auch Künstliche Intelligenzen halten immer weiter Einzug in den
Journalismus. Dennoch sind 45 Prozent der Deutschen der Meinung, dass
sich diese Technologie nicht durchsetzen wird. Entsprechend skeptisch
stehen sie automatisierten Nachrichten gegenüber: 49 Prozent sind
hier eher kritisch, 28 Prozent lehnen diese News ganz ab. Nur drei
Prozent halten Roboterjournalismus für sinnvoll. Diese Einschätzungen
spiegeln sich in der Bewertung der Glaubwürdigkeit automatisierter
Nachrichten wider: 43 Prozent halten diese Meldungen für
unglaubwürdig, nur 18 Prozent schenken diesem Content Glauben, die
restlichen 39 Prozent können die Glaubwürdigkeit gar nicht
einschätzen. Entsprechend nachvollziehbar: 91 Prozent der Deutschen
sprechen sich für eine Kennzeichnung von automatisiert erstellten
Artikeln aus.

Eines der Trend-Themen in Sachen Zukunft von Content ist außerdem
autonomes Fahren. Das Mehr an Zeit, das durch Mitfahren statt
Selbstfahren entsteht, wollen immerhin 22 Prozent nutzen, um sich
über aktuelle Nachrichten zu informieren. Ein Drittel der Befragten
möchte die Zeit allerdings lieber mit Entertainment verbringen: Musik
hören, Serien oder Filme schauen oder ein Buch lesen sind hier die
Favoriten. Nur etwa jeder Fünfte würde arbeiten, soziale Kontakte
pflegen oder sich erholen.

Diese repräsentative Studie wurde im Vorfeld des scoopcamp am 27.
September 2018 (www.scoopcamp.de) von Statista im Auftrag von
nextMedia.Hamburg (http://www.nextmedia-hamburg.de/) zwischen dem 17.
und 24. Mai 2018 durchgeführt. Das scoopcamp ist die
Innovationskonferenz für Onlinemedien. Unter den hochkarätigen
Speakern sind in diesem Jahr Nonny de la Peña (Emblematic Group) und
Marius Thorkildsen (Schibsted) sowie der Scoop Award Preisträger
Jochen Wegener (ZEIT ONLINE). Seit 2009 lädt Hamburg@work - und seit
2014 nextMedia.Hamburg - jährlich zusammen mit der dpa Deutsche
Presse-Agentur GmbH mehr als 250 Experten, Entscheider und
Innovatoren der IT- und Medienbranche zur Diskussion über Trends und
aktuelle Themen an der Schnittstelle zwischen Redaktion,
Programmierung und Produktentwicklung ein. Im Fokus stehen Themen wie
"Data Journalism", "Social Media" und "New Storytelling" in digitalen
Medien. www.scoopcamp.de

Über nextMedia.Hamburg

nextMedia.Hamburg ist die Hamburger Initiative für die Medien- und
Digitalwirtschaft. Sie wird getragen von der der Behörde für Kultur
und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, der Hamburg Kreativ
Gesellschaft, dem Verein Hamburg@work sowie engagierten Unternehmen
und Persönlichkeiten. Ziel der Initiative ist es, die Spitzenposition
der Medienmetropole Hamburg zu sichern und die Rahmenbedingungen für
die hiesigen Unternehmen zu verbessern. Die Initiative ist der
Ansprechpartner zu allen Fragen der digitalen Wirtschaft für
Unternehmen, Institutionen und die Öffentlichkeit in Hamburg.
Abonnieren Sie jetzt den Newsletter und erhalten Sie regelmäßig
aktuelle Informationen aus der Medien- und Digitalbranche. Weitere
Informationen unter www.nextmedia-hamburg.de

Über dpa

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört
zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa
beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen
Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken,
Hörfunkbeiträge und andere Formate. Als international tätige Agentur
berichtet dpa in den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und
Arabisch. Rund 1000 Journalisten arbeiten von mehr als 160 Standorten
im In- und Ausland aus. Gesellschafter der dpa sind 180 deutsche
Medienunternehmen. Die dpa-Redaktion arbeitet nach den im dpa-Statut
festgelegten Grundsätzen: unabhängig von Weltanschauungen,
Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen. Die Zentralredaktion unter
der Leitung von Chefredakteur Sven Gösmann befindet sich in Berlin.
Die Geschäftsführung um ihren Vorsitzenden Peter Kropsch ist am
Unternehmenssitz in Hamburg tätig. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist
David Brandstätter (Main-Post GmbH, Würzburg).

Internet: www.dpa.com (deutsch, englisch, spanisch, arabisch)
Social Web: www.dpa.com/de/social-media



Pressekontakt:
Kristin Splieth
FAKTOR 3 AG
nextMedia.Hamburg
+49 40-679446 6144
k.splieth@faktor3.de

dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Jens Petersen
Leiter Konzernkommunikation
Telefon: +49 40 4113 32843
E-Mail: pressestelle@dpa.com

Original-Content von: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, übermittelt durch news aktuell


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