Der Tagesspiegel: Sächsischer Verfassungsschutz: Polizei in Chemnitz wurde gewarnt
Geschrieben am 28-08-2018 |
Berlin (ots) - Die Polizei in Chemnitz und weitere sächsische
Polizeibehörden waren laut sächsischem Verfassungsschutz vor den
Krawallen am Montagabend über einen größeren Zustrom von Extremisten
informiert. Der sächsische Verfassungsschutz hatte nach Informationen
des Tagesspiegels in einer "Lagebewertung" gewarnt, aus ganz Sachsen
und anderen Bundesländern würden Rechtsextremisten, Hooligans, rechte
Kampfsportler und weitere Angehörige der rechten Szene zu der von
einem Rechtsextremisten angemeldeten Demonstration "Sicherheit für
Chemnitz" kommen. Das Tötungsdelikt an einem deutschen
Staatsangehörigen "unter Beteiligung von Tatverdächtigen mit
Migrationshintergrund bewirkt einen sehr hohen
Emotionalisierungsgrad", steht in dem Papier, das dem Tagesspiegel
vorliegt - und weiter: Aufgrund der flächendeckenden bundesweiten
Mobilisierungen und Anreisebekundungen werde "die Teilnehmerzahl im
unteren bis mittleren vierstelligen Bereich erwartet". Angriffe von
Rechtsextremisten auf den politischen Gegner, die Polizei sowie auf
"neuralgische Örtlichkeiten" wie Wahlkampfbüros und
Flüchtlingsunterkünfte seien nicht auszuschließen. Der
Nachrichtendienst berichtete den Sicherheitsbehörden auch von
Erkenntnissen, dass 200 Autonome aus Leipzig, Thüringen und
Niedersachsen in Chemnitz zu erwarten seien. Wie der Tagesspiegel aus
Sicherheitskreisen erfuhr, kamen die am Montagabend in Chemnitz
versammelten Rechtsextremisten aus ganz Sachsen sowie aus
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin und weiteren Ländern.
Warum die Chemnitzer Polizei trotz der Warnungen des
Verfassungsschutzes nicht genügend Kräfte im Einsatz hatte, sei für
diesen nicht nachvollziehbar, hieß es.
https://www.tagesspiegel.de/politik/krawalle-am-montagabend-verfas
sungsschutz-soll-polizei-in-chemnitz-gewarnt-haben/22966428.html
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Der Tagesspiegel
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