Rheinische Post: Lehre aus Chemnitz: Rechtzeitig hinschauen
Geschrieben am 28-08-2018 |
Düsseldorf (ots) - Die sächsische Polizei war in Chemnitz am
Sonntag überfordert, und sie war es am Montag Abend wieder, weil sie
das Potenzial derer unterschätzt hatte, die auf die Straße gehen
könnten. Natürlich helfen sich die Länderpolizeien aus, wenn
Großlagen erkennbar sind. Und auch die Bundespolizei steht zur
Unterstützung bereit. Doch in Sachsen kommt hinzu, dass die
Politikverantwortlichen über Jahre nicht wahrnehmen wollten, was sich
in verschiedenen Regionen entwickelte. Nun rächt sich das in
regelmäßigen Fehleinschätzungen und schafft schräge Bilder eines
Freistaates, die nicht mehr von der großen Mehrheit der friedlichen,
weltoffenen und toleranten Bürger bestimmt werden. Deshalb ist die
Lehre aus den ausländerfeindlichen Ausschreitungen von Chemnitz,
rechtzeitig genau hinzuschauen, welches extremistische Potenzial sich
wo entwickelt - und vorbeugend zu handeln. Das bezieht sich nicht nur
auf den rechten Rand. Wer den gesamten linken mit einbezieht und
behauptet, hier gebe es nur eine Frontstellung zwischen Demokraten
und Rechtsextremen, der verkleistert die Gefahren. Selbstjustiz und
Ausschreitungen sind in Chemnitz genauso zu verurteilen wie am Rande
des G20-Treffens in Hamburg oder jedem anderen Schauplatz linker
Randale. www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
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