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Börsen-Zeitung: Verfrühte Hoffnungen / Kommentar zu den sich ausweitenden Währungskrisen in den Schwellenländern von Christopher Kalbhenn

Geschrieben am 30-08-2018

Frankfurt (ots) - Experten werden seit Wochen nicht müde, eine
Lanze für die Emerging Markets zu brechen. Die von dem
Türkei-Desaster ausgehenden Ansteckungsrisiken seien gering, nach der
Underperformance der Schwellenländeraktienmärkte böten sich aufgrund
relativ niedriger Bewertungen, aufgrund des im Vergleich zu den
Industrienationen höheren Wirtschafts- und Gewinnwachstums sowie
langfristig viel versprechender Perspektiven interessante
Einstiegsmöglichkeiten.

Es ist zwar möglich, dass die Phase, in der man auf
Schnäppchenjagd gehen kann, bereits begonnen hat - sofern man in der
Lage und bereit ist, gegebenenfalls auch eine längere Durststrecke
auszuhalten, und selektiv an diese sehr vielseitige Asset-Klasse
herangeht. Insgesamt wirkt der verbreitete Optimismus für
Schwellenländeranlagen jedoch ein wenig verfrüht. Die Schwäche der
Emerging Markets zeigt derzeit keinerlei Anzeichen nachzulassen, wie
der Absturz des argentinischen Peso, die Rekordtiefs der der
indischen Rupie und des brasilianischen Real sowie die erneuten
Einbußen der türkischen Lira gestern demonstrierten.
Schwellenländer-Assets werden durch ein Bündel von Faktoren
gedrückt, von denen einige noch eine Zeit lang erhalten bleiben
werden. Dazu zählen - gerade für Schwellenländer ein Problem - der
Handelsstreit sowie die nicht zuletzt auch aufgrund dieses Konflikts
bestehenden Befürchtungen über das langsamere chinesische Wachstum.
Darüber hinaus sind Investoren aufgrund des Handelskonflikts, aber
auch anderer Probleme wie dem sich abzeichnenden Hard Brexit, eher
auf der vorsichtigen Seite, und von Risikoscheu werden die Emerging
Markets ebenfalls überproportional stark betroffen.

Zumal die höheren Zinsen beziehungsweise Renditen in den USA
Dollar-Anlagen attraktiver machen und damit in einigen
Schwellenländern sehr dringend benötigte Kapitalzuflüsse drosseln.
Hoffnungen, dass die Fed in absehbarer Zeit ihr Zinserhöhungstempo
bremst und damit das Problem aus Sicht der Schwellenländer
entschärft, dürften sich ebenfalls als verfrüht erweisen. Die
Entwicklung der US-Wirtschaft signalisiert keinen entsprechenden
Bedarf - ganz im Gegenteil. Zudem hat US-Präsident Trump mit seiner
Kritik an den Zinsanhebungen der Notenbank auch den Spielraum für
eine langsamere Gangart genommen. Sie ist nun geradezu gezwungen, bis
auf weiteres an den geplanten Erhöhungen festzuhalten, damit Zweifel
an ihrer Unabhängigkeit gar nicht erst aufkommen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

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