Allg. Zeitung Mainz: Eine Chance / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur Sammlungsbewegung "Aufstehen"
Geschrieben am 04-09-2018 |
Mainz (ots) - Das Wesen Oskar Lafontaines ist von Egomanie
geprägt, kein Zweifel. Doch genauso zweifelsfrei besitzt er Charisma
und überragendes politisches Talent. Dasselbe gilt für Sahra
Wagenknecht. Lafontaine sagt, Ziel der Bewegung "Aufstehen" sei es,
linken Wählern, die sich in den bisherigen Parteien nicht
wiederfänden, eine Plattform zu bieten. Das trifft in einem Satz
exakt den Punkt. Und Lafontaine weiß, wovon er spricht. Er war es
letztlich, der 2007 die Fusion von WASG (Wahlalternative Arbeit und
soziale Gerechtigkeit) und früherer PDS-Linkspartei zur Partei "Die
Linke" ins Werk setzte. Deren Ziele vor allem in der Außen- und
Steuerpolitik muss man nicht teilen. Aber Lafontaine und Wagenknecht
haben klug erkannt, dass die gesamte Parteienlandschaft heftig in
Bewegung gerät, und dass auf der linken Seite des politischen
Spektrums ein riskantes Vakuum entstanden ist, weil sich SPD, Grüne
und Linke nicht das Schwarze unterm Fingernagel gönnen. Dass jene
Drei "Aufstehen" ablehnen, wen wundert's? Zumal die SPD: Für sie wäre
es der Super-GAU, wenn ihr ehemaliger Parteichef, Kanzlerkandidat und
Bundesfinanzminister seiner alten Partei noch einmal eine Menge
Wasser abgraben würde. Jedoch: Für das Land wäre es besser,
enttäuschte linke Wähler gingen zu Wagenknecht anstatt zur AfD.
Wagenknecht ist glamourös, aber nicht naiv. Deshalb sieht sie das
Flüchtlingsthema weitaus realistischer als die allermeisten Linken,
vielleicht auch realistischer als Merkel. Das ist eine Chance für
"Aufstehen" und, weit wichtiger, dafür, die Verwandlung Deutschlands
in eine strammrechte Republik nach dem Vorbild Österreichs oder der
Trump-USA zu verhindern.
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