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Wie erkenne ich einen Schlaganfall?

Geschrieben am 05-09-2018

Berlin (ots) - Der Schlaganfall - auch Hirnschlag genannt - ist
laut Robert Koch-Institut die zweithäufigste Todesursache in
Deutschland. Überlebt ein Betroffener, hat er oftmals mit dauerhaften
Einschränkungen zu kämpfen. Ob und in welchem Maße diese auftreten,
hängt vor allem von einem Faktor ab: Zeit.

Schlaganfälle können ganz plötzlich auftreten. Auffällige
Beschwerden zeigen dabei an, dass etwas im Gehirn nicht stimmt. Zu
diesen Beschwerden (Symptomen) zählen extreme und plötzlich
auftretende Kopfschmerzen, Sprachstörungen oder
Lähmungserscheinungen. Aber auch taube Körperstellen, Sehstörungen
oder Bewusstseinsstörungen können auf einen Schlaganfall hindeuten.
Bemerkt man bei sich oder bei anderen diese Symptome, ist schnelle
Hilfe entscheidend. Denn mit jeder Minute, die vergeht, werden Zellen
im Gehirn geschädigt. Meist treten nicht alle Symptome auf. Dennoch
ist es richtig immer den Notarzt zu rufen.

Mit den folgenden einfachen Tests kann man einen Schlaganfall
innerhalb kürzester Zeit feststellen. Sie gelten eher für Männer,
können aber auch bei Frauen angewendet werden.

1. Gesicht: Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Wenn sich beim
Lächeln nur ein Mundwinkel nach oben zieht, deutet das auf eine
Halbseitenlähmung hin, eines der Symptome bei einem Schlaganfall.

2. Arme: Bitten Sie den Betroffenen, beide Arme nach vorn zu
strecken und dann die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer
Lähmung kann die Person nicht beide Arme gleich hoch heben, lässt die
Arme wieder sinken oder dreht die Handflächen wieder nach unten.

3. Sprache: Bitten Sie den Betroffenen einen einfachen Satz
nachzusprechen. Wenn die Sprache undeutlich oder abgehackt ist, kann
das ein Zeichen für einen Schlaganfall sein. Es können auch
Wortfindungsstörungen auftreten.

4. Holen Sie so schnell wie möglich Hilfe, indem Sie die 112
anrufen.

Gelingt den Betroffenen eine dieser drei Aufgaben nicht, besteht
der Verdacht auf einen Schlaganfall. Geben Sie beim Notruf an, dass
es sich um einen Schlaganfall handeln könnte.

Verhalten im Notfall - Erste-Hilfe-Maßnahmen

- Bleiben Sie bei der Person bis Hilfe eintrifft. Beruhigen Sie
die Person.
- Geben Sie keine Getränke oder Speisen, da der Schluckreflex
beeinträchtigt sein könnte.
- Lockern Sie enge Kleidung und achten Sie auf freie Atemwege.
- Wenn die Person bewusstlos ist, dann bringen Sie sie in die
stabile Seitenlage.
- Kontrollieren Sie die Atmung der betroffenen Person. Wenn die
Atmung aussetzt, beginnen Sie mit einer Herz-Druck-Massage.

Ursachen eines Schlaganfalls

Bei 80 bis 85 % der Schlaganfälle handelt es sich laut Robert
Koch-Institut um einen sogenannten ischämischen Schlaganfall. Er wird
durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht. Wenn Blutgefäße
verengt oder verschlossen sind, dann können bestimmte Bereiche des
Gehirns nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt werden. In den
meisten Fällen ist der Grund eine Ablagerung in den Arterien
(Arteriossklerose) oder ein Blutgerinnsel. Dieses kann aus der
Halsschlagader oder auch aus dem Herzen kommen. Im Herz kann es sich
durch Vorhofflimmern oder durch Herzklappenerkrankungen gebildet
haben. Die anderen 15 bis 20% der Schlaganfälle werden durch
Hirnblutungen verursacht. Hirnblutungen entstehen, wenn Arterien
innerhalb des Gehirns zerreißen. Das kann passieren, wenn die Gefäße
durch Bluthochdruck dauerhaft geschädigt wurden. Ist die Blutzufuhr
bei einem Schlaganfall komplett unterbrochen, kann das betroffene
Hirngewebe innerhalb von 4 bis 10 Minuten absterben. Wenn das Gewebe
dagegen zum Teil noch durchblutet wird, dann können Gehirnzellen in
diesem Bereich überleben. Je schneller eine Behandlung erfolgt, desto
geringer sind die Schäden im Gehirn. Bei leichten Schlaganfällen
können sich die Schäden auch wieder zurückbilden.

Leichte Schlaganfälle oft unbemerkt

Besonders schwierig sind leichte Schlaganfällen zu erkennen, bei
denen die typischen Beschwerden und Ausfallerscheinungen nach kurzer
Zeit wieder verschwinden. Manchmal sind auch Bereiche des Gehirns von
der Durchblutungsstörung betroffen, die keine oder kaum direkte
Beschwerden zur Folge haben. Ein kurzzeitiger, Mini-Schlaganfall wird
auch transitorische ischämische Attacke (TIA) genannt. Die
Betroffenen bemerken eine solche Attacke oftmals nicht oder sie
führen die Probleme auf andere Ursachen zurück. Unabhängig von der
Dauer der Symptome wird das Krankheitsbild ärztlich aber als
Schlaganfall eingestuft und muss schnellstmöglich medizinisch
abgeklärt werden. Denn ein Mini-Schlaganfall kann ein Anzeichen für
einen bevorstehenden größeren Schlaganfall, mit ernsthaften
gesundheitlichen Folgeschäden, sein.

Stroke Units - Schlaganfall Notdienste

Wenn möglich, sollte man bereits beim Absetzen des Notrufs den
Verdacht auf einen Schlaganfall und die Symptome schildern. Denn der
Rettungsdienst kann den Patienten schneller einordnen und ihn in ein
Krankenhaus bringen, das eine sogenannte Stroke Unit besitzt. Stroke
Units sind auf Schlaganfall-Patienten spezialisierte
Klinikabteilungen in denen schnell die notwendigen medizinischen
Maßnahmen eingeleitet werden können. In Deutschland gibt es mehr als
300 solcher Spezialabteilungen. Die Deutsche
Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall
Hilfe haben ein gemeinsames Verfahren entwickelt nach dem Stroke
Units zertifiziert werden können. Eine Liste aller Units in
Deutschlands finden Sie hier:
http://www.dsg-info.de/stroke-units/stroke-units-uebersicht.html



Pressekontakt:
Una Großmann
Leiterin Kommunikation
una.grossmann@stiftunggesundheitswissen.de
www.stiftunggesundheitswissen.de
T +49 30 419549220
F +49 30 419549299

Katharina Calhoun
katharina.calhoun@stiftung-gesundheitswissen.de
www.stiftung-gesundheitswissen.de
T +49 30 419549222
F +49 30 419549299

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