Bundeskanzlerin Angela Merkel im RTL-Sommerinterview: "Es ist eine angespannte Stimmung"
Geschrieben am 06-09-2018 |
Köln (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag in
einem RTL-Sommerinterview die Stimmung nach den jüngsten Vorfällen in
Chemnitz als "angespannt" bezeichnet. Neben Demonstrationen "mit
Erscheinungen, die nicht in Ordnung sind, hasserfüllt und auch gegen
andere Menschen gerichtet", habe es auch Demonstrationen gegeben,
"die gezeigt haben - das Konzert zum Beispiel - wie Menschen auch
dagegen aufstehen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Also es
ist eine angespannte Stimmung, in der auch jeder und jede Position
beziehen sollte. Und wir haben eine große Aufgabe vor uns. Wir haben
schon viel geleistet im Zusammenhang mit der Aufnahme von
Flüchtlingen, aber auch der Frage, wie ordnen wir das vernünftig.
Diese Aufgabe muss einfach bewältigt werden. Ich finde, wir sollten
den Weg weitergehen, den wir eingeschlagen haben, wo wir noch nicht
am Ende sind, aber Schritt für Schritt die Probleme lösen."
Einen genauen Zeitpunkt, wann sie Chemnitz besuchen werden, könne
sie noch nicht nennen, so Merkel im RTL-Sommerinterview. " Die
Oberbürgermeisterin hat mich für Oktober eingeladen und wir werden
dann zeitnah informieren."
Auf die Frage von RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel, welche
Botschaft sie an die Menschen in Chemnitz habe, sagte die
Bundeskanzlerin: "Die überwiegende Zahl der Menschen in Chemnitz
wollen in einer Stadt leben, die erfolgreich ist, die im Übrigen auch
erfolgreich ist. Die wollen über ihre Probleme diskutieren."
Ausdrücklich lobte sie in diesem Zusammenhang ihren Parteifreund, den
sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. "Das macht
übrigens der sächsische Ministerpräsident, wie ich finde,
hervorragend, indem er durchs Land fährt, in dem er die Menschen
fragt, was stört Euch, was muss gelöst werden und dann gemeinsam auch
versucht, Lösungen zu finden." Chemnitz sei eine sehr erfolgreiche
Stadt mit einer phantastischen Technischen Hochschule und eine große
Tradition mit Maschinenbau. "Das alles gerät jetzt ein bisschen in
den Hintergrund, und deshalb muss ganz klar gesagt werden - das sage
ich auch als Bundeskanzlerin - dass allen Kräften der Rücken gestärkt
wird, die sich gegen Rassismus, gegen Hass wenden. Das sollte die
Botschaft von Chemnitz sein."
Zur Rolle der AfD rund um die Ereignisse in Chemnitz fand Merkel
klare Worte: "Die AfD heizt die Stimmung ja zum Teil mit auf, das
muss man ganz einfach sagen. Es gibt auch Äußerungen, die ich extrem
kritisch bewerte, wie jüngst jetzt wieder, wo gesagt wird, man muss
eine stille Revolution machen, bei der dann gleich auch noch
Journalisten, die nicht so berichten, wie man das gerne möchten,
verschwinden sollen."
Zur Frage, ob die AfD durch den Verfassungsschutz beobachtet
werden sollte, sagte Angela Merkel wörtlich: "Wir sollten uns erst
mal politisch mit der AfD auseinandersetzen. Gleichzeitig ist die
Frage, wer wird vom Verfassungsschutz beobachtet, eine Aufgabe, die
die Sicherheitsbehörden routinemäßig immer wieder überprüfen müssen
und uns dazu dann Empfehlungen geben. Zurzeit gibt es diese
Empfehlung nicht."
Die jüngste Äußerung von Innenminister Horst Seehofer, die
Migration sei die Mutter aller Probleme, kommentierte Merkel so: "Ich
sage das anders. Ich sage, die Migrationsfrage stellt uns vor
Herausforderungen. Dabei gibt es auch Probleme, dabei gibt es auch
Erfolge. Und wir sind dabei, und dazu trägt z. B. der Masterplan von
Horst Seehofer bei, diese Probleme zu lösen. Da haben wir noch etwas
zu tun, aber wir haben auch eine völlig andere Situation als im
Herbst 2015. Deshalb können wir den Menschen auch sagen: so wird sich
diese Situation nicht wiederholen, weil wir jetzt Vorsorge getroffen
haben in vielerlei Hinsicht. "Als Beispiele nannte Merkel das
Abkommen mit der Türkei im Kampf gegen illegale Schlepperei und
Schmuggler sowie Abkommen mit afrikanischen Ländern." Aber das heißt
dann: Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpfen, illegalen
Schleusern das Handwerk legen und denen, die bei uns kein
Aufenthaltsrecht haben, natürlich auch zu sagen, ihr müsst unser Land
wieder verlassen."
Achtung: Bei Verwendung Quellenhinwies "RTL-Sommerinterview"
beachten
Weitere Zitate folgen.
"RTL Aktuell" zeigt die wichtigsten Passagen des RTL-Interviews
mit Angela Merkel ab 18.45 Uhr. Das komplette Interview zeigt n-tv
bereits ab 18.00 Uhr und spät am Abend ein "RTL Nachtjournal Spezial"
ab 00.15 Uhr. Online: rtl.de und n-tv.de
Bei Verwendung der Zitate bitte Quellenhinweis
"RTL-Sommerinterview" beachten.
Pressekontakt:
für RTL: Matthias Bolhöfer
matthias.bolhoefer@mediengruppe-rtl.de
+49 221 456-74227
für n-tv: Alessia Maier
alessia.maier@mediengruppe-rtl.de
+49 221 456-74104
Original-Content von: Mediengruppe RTL Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
652870
weitere Artikel:
- Christina Schade: "Freies Denken und freies unternehmerisches Handeln als Grundlage für Wohlstand in Brandenburg" (FOTO) Potsdam (ots) -
Während die meisten Parlamentarier der Altparteien die Sommerpause
für ausgiebige Urlaube nutzten und Brandenburg den Rücken kehrten,
war die Fraktion der Alternative für Deutschland in der ganzen Mark
unterwegs. In diesem Sommer bei Bürgerdialogen und bei den vielen
Info-Ständen der Pro-Diesel-Kampagne "Kein Diesel ist illegal". Die
wirtschaftspolitische Sprecherin, Christina Schade, war, wie auch
schon in den Vorjahren, auf ihrer "Sommertour" bei den Unternehmen
und Unternehmern der Region. Leise und ohne Medienrummel mehr...
- Bundeskanzlerin Angela Merkel im RTL-Sommerinterview zu anstehendem Erdogan-Besuch: Miteinander reden wichtig Köln (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag in
einem RTL-Sommerinterview die Initiative ihres Gesundheitsministers
Jens Spahn zur Organspende ausdrücklich begrüßt. Den Begriff
'Spurwechsel' im Zusammenhang mit der Diskussion um ein
Fachkräftezuwanderungsgesetz bezeichnete die Kanzlerin als "grob
verwirrend". Mit Blick auf den anstehenden Besuch des türkischen
Präsidenten Erdogan wies sie daraufhin, dass Deutschland ein
strategisches Interesse daran habe, dass sich die Türkei
wirtschaftlich vernünftig entwickelt. mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Kauder erhält Rückendeckung für seine erneute Kandidatur Saarbrücken (ots) - Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) erhält
aus seinem Landesverband Baden-Württemberg Rückendeckung für seine
erneute Kandidatur. Der Vorsitzende der Landesgruppe im Bundestag,
Andreas Jung, sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag): "Ich
unterstütze Volker Kauder. In der derzeit schwierigen politischen
Situation kommt seiner Fähigkeit zur Integration unterschiedlicher
Positionen besondere Bedeutung zu."
Jung betonte weiter, bei der notwendigen Erneuerung von Regierung
und Fraktion "sind wir zudem seit mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD-Fraktionsvize Lauterbach: Seehofer-Äußerungen sind eine Schande Berlin (ots) - Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl
Lauterbach hat Innenminister Horst Seehofer (CSU) wegen dessen
Äußerungen zur Migration scharf angegriffen. "Es ist eine
Unverschämtheit und eine Schande, dass der Innenminister sich so
einlässt", sagte Lauterbach dem Berliner "Tagesspiegel"
(Freitagsausgabe). Seehofers Behauptung, Migration sei die Mutter
aller politischen Probleme, komme einem "Angriff auf Generationen von
Migranten in Deutschland" gleich. Lauterbach rief Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) dazu mehr...
- neues deutschland: LINKE in Chemnitz fordert Dialog mit den Bürgern Berlin (ots) - Die Linkspartei fordert als Konsequenz aus den
rechtsradikalen Demonstrationen und Ausschreitungen in Chemnitz einen
besseren Austausch mit den Bürgern. "Es muss Plattformen geben, wo
Menschen den Unmut loswerden können, der in vielen Fällen tiefere
Ursachen hat als das Thema Flüchtlinge, und Antworten auf ihre Fragen
erhalten", erklärte Susanne Schaper, Landtagsabgeordnete der LINKEN
in Dresden und Fraktionsvorsitzende im Chemnitzer Stadtrat in einem
Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|