Rheinische Post: Chinas Botschafter erwartet weitere Eskalation im Handelskrieg und lädt deutsche Energiekonzerne ein
Geschrieben am 10-09-2018 |
Düsseldorf (ots) - Chinas Botschafter Shi Mingde erwartet eine
Eskalation im Handelskonflikt. "Aus einem Handelsstreit ist ein
Handelskrieg geworden. Und ich fürchte, Donald Trump wird noch
weitere Maßnahmen zur Eskalation ergreifen", sagt Shi Mingde der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Mit Blick auf chinesische
Vergeltungszölle ergänzt er: "Wir wollten diesen Handelskrieg nicht,
wir handeln nur aus Notwehr. Wir hoffen, dass die USA sich bald
wieder an das internationale Regelwerk halten. Aber erpressen lassen
wir uns auch nicht."
Zugleich lädt Shi Mingde deutsche Energiekonzerne ein, in Chinas
Stromnetze zu investieren. "China hat diesen Bereich für ausländische
Beteiligungen geöffnet. Konzerne wie Eon und RWE sind herzlich
eingeladen, in China zu investieren. Bis zu einer Beteiligung von 50
Prozent ist alles möglich. So viel wollten die Chinesen bei 50 Hertz
nicht einmal haben, sie wollten nur 20 Prozent." Dennoch habe
Deutschland den Einstieg von Chinesen bei dem Stromnetzbetreiber 50
Hertz abgelehnt, das könne er nicht verstehen.
Zugleich kritisierte er, dass die Bundesregierung das
Außenwirtschaftsgesetz ändert, um bei ausländischen Beteiligungen
früher einschreiten zu können. "Seit 30 Jahren investieren deutsche
Unternehmen in China, bisher insgesamt 80 Milliarden Euro. Wir
investieren erst seit etwa fünf Jahren in Deutschland. Das kann nicht
länger eine Einbahnstraße sein."
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