Geflügelwirtschaft warnt vor Irrweg bei Tierwohllabel:
"Kennzeichnung muss auch für Gastronomie gelten!"
Geschrieben am 10-09-2018 |
Berlin (ots) - In die aktuelle politische Diskussion zur
Ausgestaltung des staatlichen Tierwohllabels schaltet sich die
deutsche Geflügelwirtschaft mit einem Zwischenruf ein. Bei seiner
heutigen Sitzung in Hannover hat das Präsidium des ZDG Zentralverband
der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. davor gewarnt, das mengen- und
umsatzstarke Großverbrauchersegment bei einer staatlichen
Tierwohlkennzeichnung unberücksichtigt zu lassen. "Mehr als 60
Prozent des Geflügelfleisches werden über Restaurants, Kantinen,
Mensen und weitere Großverbraucherküchen abgesetzt. Eine staatliche
Tierwohl-Kennzeichnung muss diesen wichtigen Vermarktungsweg des
Außer-Haus-Verzehrs zwingend berücksichtigen", fordert ZDG-Präsident
Friedrich-Otto Ripke.
Im Vergleich zum Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat die
Gastronomie klaren Nachholbedarf beim Angebot von Tierwohl-Produkten:
"Während rund 75 Prozent der im LEH angebotenen Hähnchen- und
Putenfleischerzeugnisse aus Betrieben der Wirtschafts-Initiative
Tierwohl Geflügel stammen, fehlt ein entsprechendes Angebot im
Außer-Haus-Bereich völlig." Einzig durch die Ausweitung des
Geltungsbereichs der geplanten staatlichen Tierwohlkennzeichnung auf
den wichtigen und wachsenden Großverbrauchermarkt könne man das von
der Politik gewollte Ziel "Breite statt Nische" erreichen, so Ripke:
"Ministerin Klöckner will nach eigener Aussage, dass sich die
Haltungsbedingungen der Nutztiere spürbar verbessern. Dann darf ihr
Label das so marktrelevante Großverbrauchersegment nicht außen vor
lassen."
Auch dem Verbraucher sei nicht zu vermitteln, warum
Fleischerzeugnisse im Lebensmitteleinzelhandel ein staatliches
Tierwohllabel tragen sollen, die gleichen Produkte in der Gastronomie
aber nicht, so Ripke: "Wenn ich mittags in der Kantine Putensteak
oder Hähnchenbrust esse, werde ich keinerlei Infos zum Tierwohl
finden - wenn ich das exakt gleiche Fleischerzeugnis nachmittags im
Supermarkt fürs Abendessen kaufe, ist es mit dem staatlichen
Tierwohllabel ausgezeichnet. Das versteht doch kein Mensch."
Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Christiane von Alemann
Claire-Waldoff-Str. 7 | 10117 Berlin
Tel. 030 288831-40 | Fax 030 288831-50
E-Mail: c.von-alemann@zdg-online.de | Internet: www.zdg-online.de
Original-Content von: Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V., übermittelt durch news aktuell
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