Börsen-Zeitung: Amazons neuer Gegner / Kommentar zum Warenhausriesen Karstadt/Kaufhof von Christoph Ruhkamp
Geschrieben am 11-09-2018 |
Frankfurt (ots) - Karstadt und Kaufhof mögen zusammen einen
"Warenhausriesen" bilden. Im gesamten Handel sind sie - bei aller
Bekanntheit der beiden über hundert Jahre alten Marken - nur noch ein
Zwerg. Allein der Online-Händler Amazon wird 2018 mit rund 10 Mrd.
Euro Umsatz in Deutschland doppelt so viel einfahren wie Karstadt und
Kaufhof zusammen.
Für die 32000 Beschäftigten des fusionierten Kaufhauskonzerns sind
das keine guten Nachrichten. Nach der Vereinbarung bei Karstadt von
Ende 2016 wird die Gewerkschaft Verdi auch bei Kaufhof einem
Sanierungstarifvertrag zustimmen müssen, bei dem auf Teile von
Weihnachts- oder Urlaubsgeld verzichtet wird. Dadurch könnte der
Verlust von Kaufhof, der zuletzt bei fast 100 Mill. Euro lag, um die
Hälfte reduziert werden. Damit das Unternehmen schwarze Zahlen
schreibt, muss Konzernchef Stephan Fanderl weitere Schritte gehen:
Die Schließung der Karstadt-Zentrale in Essen steht ebenso zur
Debatte wie die Schließung einzelner konkurrierender Filialen. Ganz
sicher wird es Kostensenkungen aus einem gemeinsamen Einkauf und der
Logistik geben.
Für den kanadischen Kaufhof-Eigentümer HBC, die traditionsreiche
und börsennotierte Hudson's Bay Company, sieht der Deal am Ende nicht
mehr ganz so schlecht aus, wie viele vermuteten. Das operative
Geschäft von Kaufhof erhält bei dem Zusammenschluss eine höhere
Bewertung als das von Karstadt.
Außerdem liegt allein der Wert der deutschen HBC-Immobilien, die
zur Hälfte an den Karstadt-Eigentümer Signa des Unternehmers René
Benko verkauft werden, bei 3,25 Mrd. Euro. HBC hatte Kaufhof 2015 für
2,5 Mrd. Euro von der Metro erworben. Jetzt fließen den Kanadiern
unter dem Strich noch mehr als 400 Mill. Euro aus dem Deal zu. Das
Geld reicht zudem, um den Finanzierungspartner Simon Property
teilweise auszuzahlen und in das operative Geschäft zu investieren.
Doch wird die Signa-Holding von Karstadt-Eigentümer Benko die
Mehrheit am neuen Unternehmen halten. Entscheidend ist also, was der
österreichische Immobilieninvestor plant. Benko hatte schon mehrfach
versucht, nach Karstadt auch den Erzrivalen Kaufhof unter seine
Kontrolle zu bringen - jetzt ist er am Ziel. Das Immobilienportfolio
des gebürtigen Tirolers umfasst inzwischen 12 Mrd. Euro, die
Handelsbeteiligungen kommen inklusive Karstadt-Kaufhof auf rund 10
Mrd. Euro Umsatz. Damit erreicht Benko die Umsatzgröße von Amazon in
Deutschland - und muss sich jetzt mit Karstadt-Kaufhof dem
Online-Rivalen stellen.
(Börsen-Zeitung, 12.09.2018)
Pressekontakt:
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