Allg. Zeitung Mainz: Radikal / Ralf Heidenreich zur neuen WEF-Studie
Geschrieben am 16-09-2018 |
Mainz (ots) - Die Digitalisierung der Arbeitswelt hat bislang fast
jede Prognose überholt. Sie vollzieht sich radikal, mit rasender
Geschwindigkeit und führt uns in eine Zukunft, von der wir heute noch
gar nicht genau wissen, was sie für uns bereithält. Und so wird
voraussichtlich auch der Anteil der Arbeit, die von Menschen
verrichtet wird, noch schneller und breiter sinken, als vom
Weltwirtschaftsforum (WEF) in seiner Studie vorhergesagt. Doch
Vorsicht: Das gilt für jene Arbeit, wie wir sie bislang kennen. Die
Digitalisierung wird jedoch auch jede Menge Jobs hervorbringen, die
wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Darin liegt eine
große Chance - und zugleich eine enorme Herausforderung. Experten
betonen immer wieder, wie wichtig in Zukunft hoch qualifizierte
Mitarbeiter sein werden. Das stimmt zwar, verkannt wird aber oft,
dass ein Großteil der Arbeitskräfte im Land gar nicht das Potenzial
hat für hoch qualifizierte Jobs. Früher konnte man in der Industrie
auch mit einer einfachen Ausbildung gutes Geld verdienen. Das gilt
bislang auch für Behörden- und Büroangestellte. Doch auch ihre Arbeit
werden künftig zu einem Großteil Roboter und Algorithmen übernehmen.
Wir müssen nun verhindern, dass diese Beschäftigten, deren Zahl in
die Millionen geht, einfach in den Billiglohnsektor abrutschen. Damit
eine Gesellschaft funktionieren kann, braucht sie eine breite
Mittelschicht. Bewältigen wir diese Herausforderung nicht, spielt das
den Radikalen im Land in die Hände. So, wie das in der Geschichte
fast immer der Fall ist, wenn große Umwälzungen die Menschen
verunsichern.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
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Pressekontakt:
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