Rheinische Post: Kommentar: Mal den Fuß vom Gas nehmen
Geschrieben am 20-09-2018 |
Düsseldorf (ots) - Der starke Anstieg psychischer Erkrankungen ist
ein klares Indiz für die Stresszunahme am Arbeitsplatz. Sie sind
heute die zweitwichtigste Ursache für Krankschreibungen. Wachsender
Leistungs-, Kosten- und Zeitdruck bei zugleich älter werdenden
Belegschaften hinterlassen ihre Spuren. Der volkswirtschaftliche
Schaden ist bereits deutlich angestiegen, und die Unternehmen dürften
das spüren. Immer mehr Leistung zu verlangen, kann sich für ein
Unternehmen am Ende weniger rechnen, als den Fuß auch mal vom
Gaspedal zu nehmen und für ein entspannteres Umfeld zu sorgen. Eine
neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt,
dass Vollzeit-Arbeitskräfte durchschnittlich deutlich mehr arbeiten,
als in Tarif- oder Arbeitsverträgen üblicherweise vorgesehen ist. Bei
Männern beträgt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 43,8, bei
Frauen 41,8 Stunden. Alle würden ihre Arbeitszeit gerne reduzieren.
Zudem klagen Mitarbeiter häufig über Stress, wenn ihre Arbeit nicht
wertgeschätzt wird, sie zu wechselnden Zeiten eingesetzt werden und
sie selbst zu wenig Einfluss auf ihre Tätigkeit haben. Für mehr
Transparenz, Wertschätzung und konstantere Arbeitszeiten zu sorgen,
kostet wenig, könnte die Schäden aber erheblich reduzieren.
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Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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