VDA-Geschäftsführer Bräunig: "Ohne Zulieferer geht gar nichts!"/Die deutschen Zulieferer zeigen auf der 67. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover ihre Innovationen (AUDIO)
Geschrieben am 21-09-2018 |
Hannover (ots) -
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Vollelektrische Stadtbusse, teilautonom fahrende Lkw und digital
vernetzte Transporter - auf der 67. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover
wird deutlich, dass die Zukunft des Transportwesens bereits begonnen
hat. Unter dem Motto "Driving Tomorrow" zeigen über 2.100 Aussteller
435 Weltpremieren. Im Fokus der Öffentlichkeit stehen dabei meist die
großen Hersteller wie Volkswagen, MAN oder Daimler. Doch deren
Hightech-Produkte wären nicht realisierbar ohne die Innovationen der
Zulieferbetriebe, betont Klaus Bräunig, Geschäftsführer des Verbandes
der Automobilindustrie:
O-Ton Klaus Bräunig
Ohne Zulieferer geht gar nichts. Wir haben rund 1.000 Zulieferer
aller Größenklassen aus aller Welt. Keine andere Automesse bietet
eine solche Vielfalt. Damit meine ich nicht die Zahl allein, sondern
es zeigt, dass die über 70 Prozent Wertschöpfung, die die Zulieferer
in der Kette in der Automobilindustrie an Innovationen und
Produktionen bieten, sich hier ausdrückt. (0:25)
Und so zeigen die Zulieferbetriebe in den nächsten sieben Tagen
(noch bis 27. September) in Hannover einmal mehr, wie sie den
Personen- und Gütertransport zukunftsfähig machen. Bei ZF aus
Friedrichshafen dreht sich in diesem Jahr alles um das Thema saubere
und autonome Logistik. Zwei Jahre nach dem "Innovation Truck"
präsentiert das baden-württembergische Unternehmen jetzt den
"Innovation Van", der die Paketzustellung in deutschen Städten
stressfreier und emissionslos machen soll. Insbesondere die Belastung
der Luft in Städten wird mit dem vollelektrischen Transporter dadurch
deutlich reduziert. ZF investiert intensiv in die Elektromobilität,
sagt ZF-Geschäftsführer Wolf-Henning Scheider:
O-Ton Wolf-Henning Scheider
Wie elektrifizieren im Prinzip alle Fahrzeug-Kategorien, vom Pkw
über das leichte Nutzfahrzeug bis zum schweren Lastwagen. Zum
Beispiel im Lieferverkehr für Supermärkte in der Innenstadt, also mit
mittleren Lkws und vor allem im Stadtbus-Bereich. Die ganzen Busse,
die in unseren Städten fahren, die elektrifizieren wir. Da haben wir
auch schon Aufträge für über 1.000 elektrische Achsen, die in Busse
eingebaut werden. Das haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass wir dort
womöglich auch die Nutzfahrzeuge konsequent elektrisch ausstatten. In
diesem Feld wollen wir auch marktführend sein. (0:35)
Das Thema Logistik ist auch die Kernkompetenz der Firma Dako aus
Jena. Das Unternehmen stellt Hard- und Software-Lösungen, also
Bordcomputer und Apps her. Die Technik soll Logistikunternehmen bei
der komplizierten Tourenplanung helfen und die Fahrt zu jedem
Zeitpunkt optimieren. Tina Gersuni von Dako:
O-Ton Tina Gersuni
Man stelle sich vor, man hat als Spedition 50 Standorte, man hat
120 Fahrzeuge, man hat 50 bis 70 Fahrer und ein Dutzend Aufträge, die
man jetzt mit Lieferzeitfenster - 'just in time' ist ein großes Thema
- beliefern muss. Es ist gar nicht mehr menschenmöglich, das Optimum
rauszufinden. Es ist leider auch nicht einfach zu sagen: 'Okay, wir
halten jetzt in Erfurt, Halle, Chemnitz und fahren dann zurück nach
Jena'. Es gibt ja die Lieferzeitfenster, kann ja sein, dass Leipzig
viel früher beliefert werden muss als Gera, Erfurt und dann wird es
schon extrem schwierig. (0:39)
Um diese logistischen Herausforderungen in Zukunft meistern zu
können, spielt Vernetzung die entscheidende Rolle. Sie ist der Hebel,
um mehr Effizienz, aber auch Sicherheit ins Transportsystem zu
bringen. So beliefert Bosch die Lkw-Hersteller mit intelligenten
Telematik-Plattformen, die vorausschauende Diagnosen ermöglichen.
Schon jetzt überwachen Service-Center des Unternehmens mithilfe
entsprechender Sensorik den Zustand besonders kritischer oder sogar
lebenswichtiger Gütertransporte, etwa von Blutplasma - und das rund
um die Uhr. Rolf Bulander, Mobilitätschef bei Bosch:
O-Ton Rolf Bulander
Mobilität in Zukunft wird vernetzte Mobilität sein. Wir werden
nicht mehr nur von Autos sprechen oder nur Lkw. Wir werden von einer
Personenmobilität, die alle Verkehrsträger beinhaltet, sprechen. Weil
wir sonst das Volumen an Menschen, die transportiert werden müssen,
gar nicht beherrschen können und bei den Gütern wird es haargenau
dasselbe sein. Wenn Sie sich vorstellen, wie viele Päckchen ankommen
und wie viele Päckchen einzeln angeliefert werden - das schreit nach
gesteuerten Lösungen, um Transportfahrten nach unten zu bekommen.
Dazu brauchen wir Internet, dazu brauchen wir Vernetzung. (0:38)
Natürlich spielt in Hannover auch das Thema Sicherheit eine große
Rolle. Continental beispielsweise präsentiert einen Blick in die
Zukunft des Rechtsabbiegeassistenten für Lkw. In den nächsten Jahren
werden diese Assistenzsysteme durch die gemeinsame Nutzung von Radar-
und Kameradaten noch zuverlässiger und damit wirkungsvoller,
prognostiziert Nikolai Setzer, Continental-Vorstandsmitglied:
O-Ton Nikolai Setzer
Wir haben ja sehr viele Sicherheitsleistungen, die
zugegebenermaßen häufig von der Pkw-Seite entwickelt wurden, weil
dort die Nachfrage in größeren Stückzahlen früher da ist. Und das
wird jetzt auf die Lkw-Welt appliziert. Und der Abbiegeassistent, der
Spiegel, der nach innen digitalisiert ist, all das sind Lösungen, um
dem Fahrer die Möglichkeit zu geben, dass er nicht in den Spiegel
reingucken muss, sondern der Spiegel ihm das sagt, was er draußen
sehen würde, wenn er hingucken würde. Und das sind natürlich tolle
Möglichkeiten für die Zukunft. Und wir haben dafür auch viele
Lösungen im Angebot. (0:30)
Es lohnt sich also, in Hannover nicht nur die Hallen der großen
Hersteller zu besuchen. Mindestens genauso faszinierend sind die
Produkte und Innovationen der Zulieferer, empfiehlt
VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig:
O-Ton Klaus Bräunig
Die größte Ausstellergruppe sind die Zulieferer. Und das zeigt,
dass sie hier voll teilnehmen und man sieht manchmal bei den
Zuliefererständen die technologische Entwicklung noch besser, bevor
sie im Endprodukt verbaut ist oder zur Anwendung kommt. Das finden
Sie nur auf einer realen Messe und nicht nur digital. Und deswegen
ist das, glaube ich, eine gute Chance und ich kann nur jeden
einladen, sich diese 67. IAA Nutzfahrzeuge nicht entgehen zu lassen.
(0:29)
Abmoderation:
Was die deutschen Zulieferer zu bieten haben, das können Sie bis
zum 27. September auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover sehen. Dort
präsentieren mehr als 2.100 Aussteller ihre Innovationen rund um die
Themen Digitalisierung, Vernetzung, automatisiertes Fahren sowie die
Elektromobilität.
Pressekontakt:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0
Original-Content von: VDA Verband der Automobilindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell
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