SWR Recherche: höherer Landverbrauch für Ölpalmen als bisher bekannt / "odysso: Vorsicht Lebensmittel! Plastik, Palmöl und Co" / 27.9., 21 Uhr, SWR Fernsehen (FOTO)
Geschrieben am 25-09-2018 |
Baden-Baden (ots) -
Die Naturschutzorganisation WWF beziffert in der jüngsten Fassung
ihrer Studie "Auf der Ölspur" den Flächenverbrauch für Ölpalmen auf
ca. 19 Millionen Hektar. Daraus ergäbe sich ein Ölertrag von 3,3
Tonnen pro Hektar - aus Sicht des WWF ein starkes Argument für den
Anbau von Ölpalmen. Ein SWR Rechercheteam der Wissenschaftssendung
"odysso" hat nachgerechnet und konnte mit Unterstützung
internationaler Experten belegen: Für den Anbau von Ölpalmen wird
derzeit eine Fläche von ca. 32 Millionen Hektar verbraucht - zwei
Drittel mehr als der WWF bislang veranschlagt. Weitere Informationen
in "odysso: Wissen im SWR. Vorsicht Lebensmittel! Plastik, Palmöl und
Co" am Donnerstag, 27. September 2018, um 21 Uhr im SWR Fernsehen.
13 Millionen Hektar Ölpalmen zusätzlich von Kleinbauern
bewirtschaftet
In der Flächenberechnung des WWF werden lediglich industrielle
Plantagen berücksichtigt. Über 13 Millionen Hektar, werden jedoch
zusätzlich von Kleinbauern bewirtschaftet. Dies geht aus der
aktuellen Weltnaturschutzunion-Studie "Oil palm and biodiversity"
(2018) hervor. Der tatsächliche weltweite Landverbrauch für den Anbau
von Palmöl beträgt demnach ca. 32 Millionen Hektar. Damit liegt auch
der Flächenertrag der Ölpalmen deutlich niedriger - nämlich bei nur
etwa 2 Tonnen pro Hektar - und entspricht somit nahezu dem Öl-Ertrag
von Raps in Europa. Der Ertrag aus der Ölpalmproduktion muss auch
deshalb korrigiert werden, weil die Ölpalme erst nach frühestens drei
Jahren Früchte trägt und erst nach sieben Jahren optimale Erträge
bringt - aber auch in ihren ertragsarmen Phasen die gleiche Fläche
beansprucht. Im Alter von 20 bis 25 Jahren werden die Palmen
erneuert, weil sie unwirtschaftlich werden. Die Ausgangsdaten der WWF
Studie stammen von der Welternährungsorganisation FAO.
"odysso: Vorsicht Lebensmittel! Plastik, Palmöl und Co"
In "odysso: Vorsicht Lebensmittel! Plastik, Palmöl und Co" wirft
ein Filmteam einen genauen Blick auf alltägliche Lebensmittel. Diese
enthalten Inhaltsstoffe, die nicht nur ökologisch bedenklich, sondern
auch gesundheitsschädlich sind. Auf Palmöl trifft beides zu, wie
neueste Forschungen zeigen. Denn neben der lange bekannten
dramatischen Zerstörung jahrtausendealter Regenwälder für
Palmölplantagen, zeigt sich nun, dass dieses Öl zudem die Bildung von
Metastasen von Tumoren fördert. "odysso" fragt nach, wie groß das
Gesundheitsrisiko für die Verbraucher ist. Außerdem wirft die Sendung
einen kritischen Blick auf die Studienlage zur Nutzung von Palmöl,
das zu Unrecht als unverzichtbarer Rohstoff gilt. Auch die Belastung
der Nahrung mit Mikroplastik ist ein Thema, denn Kunststoff gelangt
mehr und mehr in die globalen Umweltkreisläufe und wird so zum
problematischen Bestandteil der Lebensmittel. Was können die Menschen
tun, um sich vor ungeliebten Inhaltstoffen an der Ladentheke zu
schützen? Was bringen Produkte, die mit "frei von ..."-Slogans werben
und was ist dran an der zunehmenden Unverträglichkeit gegen
Weizenprodukte? "odysso" liefert wissenschaftliche Hintergründe zum
Thema Inhaltsstoffe und gibt wertvolle Tipps zu dem, was die Menschen
täglich mit dem Essen zu sich nehmen.
SWR Wissenschaftsmagazin mit Dennis Wilms mit neuem Sendeplatz
Das SWR Wissenschaftsmagazin "odysso" wird seit dem 20. September
immer schon um 21 Uhr im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Es stellt
Zusammenhänge her und prüft Erkenntnisse der Forschung kritisch auf
ihre Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt. "odysso" fragt
nach, welche Hoffnungen und welche Gefahren sich hinter Entdeckungen
und Entwicklungen der Wissenschaft oder gesellschaftlichen
Veränderungen verbergen. Durch die Sendung führt Moderator Dennis
Wilms, der neben "odysso" auch die Wissensformate "Planet Wissen"
(SWR Fernsehen) und "[W] wie Wissen" (Das Erste) präsentiert.
Sendung:
"odysso: Vorsicht Lebensmittel! Plastik, Palmöl und Co" am
Donnerstag, 27.September, 21 Uhr im SWR Fernsehen
Informationen, kostenloses Bildmaterial und weiterführende Links
unter:http://x.swr.de/s/palml
Fotos über www.ARD-Foto.de
Pressekontakt: Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285,
grit.krueger@SWR.de
Original-Content von: SWR - Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell
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