Neu im Kino: Michael Bully Herbigs DDR-Flucht-Film BALLON/Höchstes Prädikat auch für ALLES IST GUT, DIE UNGLAUBLICHEN 2, NACHLASS und THE MAN WHO KILLED DON QUIXOTE
Geschrieben am 26-09-2018 |
Wiesbaden (ots) - Der Spielfilm BALLON (Start: 27.September) von
Michael Bully Herbig erzählt die wahre Geschichte der Familien
Strelzyk und Wetzel, die im Jahr 1979 mit einem selbst gebauten
Heißluftballon die Flucht aus der DDR in den Westen wagten. "Als
Thriller ist der Film souverän auf den Effekt hin inszeniert und
scheut nie vor Melodramatik zurück, vor allem durch ein
Wall-to-Wall-Sounddesign, das mit elektronischen und klassisch
orchestralen Mitteln die emotionale Disposition erfolgreich diktiert.
Von der Jury wurde BALLON als ein dramaturgisch dichter und in den
Details subtil inszenierter Film gewürdigt, der vor allem in seiner
langen Schlusssequenz von hoher dramatischer Spannung ist: Mit
dynamischer Kamera und einer packenden Parallelmontage zieht er die
Spannungsschraube mitreißend an. Packender Genrefilm und
Geschichtsaufarbeitung gleichermaßen." So schreibt die fünfköpfige
Expertenrunde der FBW in ihrer Begründung für das höchste Prädikat
"besonders wertvoll".
Mehr dazu unter:
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/ballon
In DIE UNGLAUBLICHEN 2 (Start: 27. September), dem neuen
Animationsfilm aus dem Hause Disney Pixar, kehren die UNGLAUBLICHEN
zurück. Als sie von ihrer Regierung für "illegal" erklärt werden,
liegt es an Elastigirl, die Welt vom Gegenteil zu überzeugen -
während ihr Mann zuhause mit der Kinderbetreuung seine bisher
schwerste Herausforderung antreten muss. Die Jury der FBW zeichnet
den Film mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus und schreibt in
ihrer Begründung: "Der Film ist doppelcodiert als Parodie und
ernsthafte Familiengeschichte, in der in genretypischer
Übersteigerung familientypische Probleme erzählt werden: vom Umgang
mit Pubertätsproblemen, Selbstfindung, Babypflege, Ehekonflikte und
der eigenen Körperlichkeit. Wie in einer klassischen
Familiengeschichte erleben wir die Entwicklung der Kinder, die
Emanzipation der Mutter und ihre Suche nach neuen Wegen der
Selbstverwirklichung. Das funktioniert nicht als einfacher
Rollentausch, sondern kann als durchaus kluge Reflexion klassischer
und moderner Rollenverständnisse betrachtet werden, die explizit
thematisiert werden. Die Jury würdigte ausdrücklich die Komplexität
und Vielschichtigkeit in der Darstellung von Geschlechtern,
Generationen und Körperbildern, ohne auf mainstreamkompatible
Wirksamkeit zu verzichten. Erstklassige Unterhaltung für die ganze
Familie auf höchstem Niveau."
Mehr dazu unter:
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/die_unglaublichen_2
Das Langfilm-Debüt von Eva Trobisch, ALLES IST GUT (Start: 27.
September), erzählt die Geschichte von Janne, die nach einer
Vergewaltigung die Tat verdrängt und versucht, ihren Alltag
weiterzuleben, als sei nichts geschehen. Die Jury der FBW hebt in
ihrem Gutachten die überaus gelungene Besetzung der Charaktere hervor
- und ihr Spiel als "glaubhaft und überzeugend gut". Insbesondere
Aenne Schwarz als Janne, in jeder Szene des Films gefordert, kann, so
die Jury, "mit einer überragend präsenten Leistung aufwarten". Eine
gute Kameraführung und eine präzise Montage gehören zu den weiteren
handwerklichen Leistungen dieses "sicher inszenierten und wichtigen
Films". Die Jury zeichnet das Drama, das in diesem Jahr beim Filmfest
München gleich mehrere Preise gewinnen konnte, mit dem höchsten
Prädikat "besonders wertvoll" aus.
Mehr dazu unter:
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/alles_ist_gut
THE MAN WHO KILLED DON QUIXOTE (Start: 27. September) von Terry
Gilliam erzählt die irrwitzig komische Geschichte eines erfolgreichen
Filmemachers, der dem Hauptdarsteller seines ersten Filmes
wiederbegegnet - und feststellen muss, dass dieser seine Rolle von
damals nie abgelegt hat. Nach einhelliger Meinung der Jury ist Terry
Gilliam mit seinem Film, um dessen Fertigstellung er mehrere
Jahrzehnte kämpfen musste, ein "fesselndes Stück Kino gelungen, das
in seiner dichten Atmosphäre und mit seinen vielschichtigen
Bezugsebenen lange nachwirkt". In ihrer Begründung für das Prädikat
"besonders wertvoll" schreibt die Jury weiter: "Bei aller Komplexität
der Erzählstruktur, die niemals den Geist seiner klassischen Vorlage
verrät, und bei aller Ernsthaftigkeit der genannten Anliegen: Wie in
allen seinen Filmen zuvor gelingt es Terry Gilliam auch hier wieder,
mit absurder Komik den Ton stets heiter zu halten. Großen Anteil
daran halten sicherlich auch die beiden Hauptdarsteller Jonathan
Pryce und Adam Driver, die exakt jene Balance perfekt beherrschen.
Enorme Schauwerte halten schließlich auch Kostüm, Maske und
Ausstattung bereit, die ebenso detailverliebt den Sog des Films
unterstützen wie die herausragende Musik. Ein wahrhaft opulenter Film
über Ritter in einer Zeit, in der die sprichwörtliche Ritterlichkeit
vor die Hunde geht."
Mehr dazu unter:
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/the_man_who_killed_don_quixote
Außerdem neu im Kino: Der Dokumentarfilm NACHLASS (Start: 27.
September) von Christoph Hübner und Gabriele Voss, der sich anhand
von Zeugeninterviews aus unterschiedlichen Generationen der
Aufarbeitung der Verbrechen des Holocaust während der Nazizeit aus
der Perspektive von Täter- und Opferfamilien widmet. Dabei wird
deutlich, wie sich das Trauma beider Gruppen, Opfer und Täter, auch
zwei Generationen später nicht verflüchtigt hat, sondern subtil
weitergegeben wird. "Formal überzeugt der Dokumentarfilm mit einem
dezenten, aber sehr atmosphärischen Musikeinsatz, der sich mit den
oft meditativ-ruhigen visuellen Impressionen ergänzt. Trotz
minimalistischer Technik kann der Film so einen eigenen, genuinen
Filmemacherstandpunkt zum Thema verdeutlichen, der neben den
geäußerten Meinungen steht und den Zuschauer zur Stellungnahme
herausfordert. Er ist so involvierend, stellt persönliche Fragen,
u.a. danach, was das letztlich mit uns zu tun hat. NACHLASS ist auf
diese Weise auch selbstreflexiv in der Wahl seiner filmischen Mittel.
Dabei vermeidet er den ethischen Imperativ, der bei dem Thema
möglicherweise nahe gelegen hätte." Dies schreibt die fünfköpfige
Expertenrunde der FBW in ihrer Begründung und zeichnet den Film mit
dem höchsten Prädikat "besonders wertvoll" aus.
Mehr dazu unter:
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/nachlass
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com. Die Deutsche Film- und
Medienbewertung (FBW) zeichnet herausragende Filme mit den Prädikaten
wertvoll und besonders wertvoll aus. Über die Auszeichnungen
entscheiden unabhängige Jurys mit jeweils fünf Gutachtern aus einem
Pool aus 85 Experten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet die Filme
innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com
Original-Content von: Deutsche Film- und Medienbewertung, übermittelt durch news aktuell
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