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MEDICA 2018 zeigt die Zukunft der Medizin - total digital, aber mit "Human Touch" (FOTO)

Geschrieben am 27-09-2018

Düsseldorf (ots) -

Künstliche Intelligenz, Big Data oder IoT (Internet of Things) -
es gibt wohl kaum eine Branche, in der diese Begriffe und
entsprechende Einsatzoptionen nicht weit oben auf der Agenda stehen.
Dass die Gesundheitswirtschaft diesbezüglich keine Ausnahme bildet,
wird im November einmal mehr die mit mehr als 5.000 Ausstellern aus
gut 70 Nationen weltführende Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf zeigen
(Laufzeit: 12. - 15. November 2018). "Die digitale Transformation ist
das Top-Thema und wir beleuchten es mit unseren begleitenden
Konferenzen sowie den in die Fachmesse integrierten Foren
zielgruppengerecht aus verschiedenen Blickwinkeln", erklärt Horst
Giesen, Global Portfolio Director Health & Medical Technologies der
Messe Düsseldorf GmbH und hat dabei zum Beispiel im Blick das MEDICA
HEALTH IT FORUM sowie das MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM
(inklusive der MEDICA App COMPETITION). Allein diese beiden Foren in
Halle 15 des Düsseldorfer Messegelände zählten im Vorjahr mehr als
8.000 Besucher.

In den Diskussionen, Präsentationen und Vorträge dieser Foren geht
es einerseits um grundlegende Digitalisierungs- und IT-Trends wie
beispielsweise Einsatzoptionen Künstlicher Intelligenz, Analyse
großer Datenbestände (Big Data) mittels Algorithmen oder Maßnahmen
der Cyber Security. Zugleich werden aber auch innovative Produkte und
Technologien präsentiert, etwa aus dem Bereich der Wearable
Technologies, Telehealth, Robotics und Apps.

Bereits zum Start der MEDICA 2018 stehen Big Data und Künstliche
Intelligenz beim MEDICA HEALTH IT FORUM auf dem Programm und zwar am
Montag, 12. November, von 11 bis 14 Uhr. Dann geht es beispielsweise
um Künstliche Intelligenz für das smarte Krankenhaus - vom Deep
Learning bis zur Prozess-Automatisierung, aber auch um erweiterte
Patientenakten.

Zu Künstlicher Intelligenz, IoT (Internet of Things) und Big Data
kann der interessierte Fachbesucher dann aber auch am Dienstag, 13.
November, von 11 bis 13 Uhr beim MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM
"aus dem Vollen schöpfen".

So wird IBM Watson Health die Fortschritte in der "Precision
Medicine" am Beispiel der Onkologie darlegen. Mateij Adam, IBM Watson
Health, wird erläutern, wie die Künstliche Intelligenz dies
unterstützt.

Wenn Mensch und Maschine zu einer Einheit verschmelzen

Auf die Mensch-Maschine-Schnittstelle ist `Cortec Neuro´
spezialisiert. "CorTec Brain Interchange ONE" verbindet das
Nervensystem mit künstlicher Intelligenz. Das komplett implantierbare
System zur Ableitung und Stimulation auf 32 Kanälen ermöglicht
Interaktion mit dem Nervensystem in Open- und Closed-Loop Anwendungen
- und kann so in erster Linie neurologische Erkrankungen und deren
Symptome wie Epilepsie und Lähmungserkrankungen bekämpfen. Dr. Fabian
Kohler von CorTec wird am Dienstag, 13. November, im Rahmen des
MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM das implantierbare
Gehirn-Computer-Interface zur Erforschung einer Closed-Loop-Therapie
erläutern.

Die Neurostimulation und Robotik selbst stehen dann am Mittwoch,
14. November,11 bis 12:30 Uhr auf der Forum-Agenda. Hier wird Prof.
Arndt Schilling von der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und
Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen referieren.
Der Übergang zur Robotik ist fließend. Er nennt die sogenannten
"gedankengesteuerten Prothesen" als typisches Beispiel für
intelligente Prothesen. Sie können die Nervensignale aufnehmen, um
daraus Aktionen wie zum Beispiel "Prothesenhand öffnen" abzuleiten
und auszuführen. Die größte Herausforderung dabei sei es, den Willen
des Patienten zuverlässig richtig zu deuten. Schilling verdeutlicht:
"Die Gedanken sind nach wie vor frei und daher sehr schwer in
Algorithmen einzufangen. Zudem ist es für den Entwickler, der in der
Regel ja nicht selbst Prothesenträger ist, manchmal schwierig, die
komplex veränderte Alltagssituation des Patienten zu verstehen." Um
eine intelligente Steuerung an die Bedürfnisse des Patienten anpassen
zu können, sei daher eine sehr enge Zusammenarbeit in einem
interprofessionellen Team von Patienten, Ärzten und Ingenieuren
notwendig.

Die Prothese lernt den Menschen kennen - und nicht umgekehrt

"Machine Learning" könne bei der Entwicklung solcher Prothesen und
Orthesen helfen. So musste der Patient bisher bei der konventionellen
Steuerung lange trainieren, um zu lernen, die Bewegungen so
auszuführen, dass die Prothese ihn versteht, erläutert Schilling. Er
führt aus: "Durch Machine Learning kann der Patient die Bewegung
jetzt so ausführen, wie sie ihm am sinnvollsten erscheint und die
Prothese trainiert es, den Patienten zu verstehen." Über das Machine
Learning werde also quasi das Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen
Patient und Prothese umgekehrt. "Das führt beim Patienten zum
angenehmen Gefühl, dass jetzt die Prothese ihm dient und nicht
umgekehrt", so Schilling.

Durch Machine Learning in Kombination mit erweiterter Sensorik
könne der Prothese zudem ein einfaches Verständnis der Umgebung
gegeben werden. Schilling verdeutlicht: "In unserem Projekt InoPro
arbeiten wir zum Beispiel an Prothesen die erkennen können, ob der
Patient ein Glas oder einen Stift greifen will und die Handposition
und Griff entsprechend vorbereitet und den Patienten dadurch
entlastet."

Mittlerweile gebe es bereits erste Prothesen, mit einem noch
relativ begrenzten Einsatz von Intelligenz, um etwa die Mechanik an
die jeweilige Gangphase anzupassen oder die Geschwindigkeit des
Greifens zu regulieren. "Erste Start-ups nehmen sich aber bereits
dieser Thematik an und ich erwarte da ähnliche rasche Fortschritte
wie bei der Spracherkennung in den letzten Jahren", meint Schilling.

Die grundsätzliche technische Schwierigkeit würde sich daraus
ergeben, dass der menschliche angeborene Bewegungsapparat so
phantastisch ausgereift ist: "Der Versuch, etwas zu entwickeln, das
einer Hand oder einem Fuß auch nur entfernt nahekommt ist automatisch
Hightech." Eine intelligente Prothese müsse nicht nur schlau, sondern
auch noch robust, leicht und wasserdicht sein, dürfe dabei aber nur
wenig Energie verbrauchen, damit sie nicht ständig aufgeladen werden
muss. Die Sensorik müsse zuverlässig auch bei Bewegung und
unterschiedlichen Zuständen des Trägers funktionieren, ob er gerade
schwitzt oder friert. Das erfordert hinsichtlich der verwendeten
Materialien Biokompatibilität im Zusammenspiel mit der
Körperoberfläche.

Ethischer Grenzfall: Hat jeder ein Recht auf Hightech?

Eine ethische Grenze sieht Schilling aktuell vor allem in der
Diskussion, wem Zugang zu derartigen modernen Hilfsmitteln ermöglicht
oder verweigert werden sollte, da Hightech natürlich erstmal sehr
teuer sei: "Hat jeder Bürger im Bedarfsfall ein Recht auf Versorgung
mit den modernsten Prothesen? Welcher Standard kann von der
Solidargemeinschaft übernommen werden? Wieviel wollen wir in die
Weiterentwicklung investieren? Wie können wir sicherstellen, dass
auch Menschen außerhalb unserer Solidargemeinschaft von den
Entwicklungen profitieren können?" Schilling glaubt, die Antworten
auf diese ethisch-gesellschaftspolitischen Fragen würden wesentlich
die künftige Entwicklung in diesem Bereich bestimmen.

Bereits Realität sind s. g. Exoskelette, die in den Bereich der
Wearables fallen. So ist das Roboter-Exoskelett "EksoGT" das erste
kommerzielle Roboter-Exoskelett, das für die Anwendung bei
Halbseitenlähmung aufgrund eines Schlaganfalls und bei
Wirbelsäulenverletzungen auf Höhe von T4 bis L5 sowie C7 bis T3 von
der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen wurde.

Dass zudem Augmented Reality in den OP einzieht wird ebenfalls am
Mittwoch, 14. November, vom Fraunhofer IGD beim MEDICA CONNECTED
HEALTHCARE FORUM anschaulich vermittelt. Spannenden Produktneuheiten
sind im Übrigen auch die täglichen `MEDICA DISRUPT´-Sessions des
Forums gewidmet. Hier stellen mehr als fünfzig Start-ups täglich von
13 bis 14 medizinische Lösungen vor. Am Mittwoch,14. November,
startet MEDICA DISRUPT bereits um 12 Uhr. Denn von 13 bis 17 Uhr gibt
es ein weiteres Programm-Highlight: Die Finalisten der diesjährigen
MEDICA App COMPETITION präsentieren auf der Bühne ihre Lösungen und
der Gewinner der "weltbesten Health App" wird gekürt.

Alle Informationen zum Programm des englischsprachigen MEDICA
CONNECTED HEALTH CARE FORUM mit seinen insgesamt 12 Sessions sowie
zum Ausstellungsbereich sind online abrufbar unter:
http://www.medica.de/mchf1

Alle Informationen zum Programm des deutsch- und
englischsprachigen MEDICA HEALTH IT FORUM online unter:
http://www.medica.de/mhif1

Alle Pressemeldungen, Hintergrundartikel, Vorschau-Statements oder
auch hochauflösendes Logo- und Fotomaterial sind online verfügbar
unter: http://www.medica.de/presse



Pressekontakt:
Messe Düsseldorf GmbH
Presseteam MEDICA 2018
Martin Koch/ Larissa Browa
Tel. +49(0)211-4560-444/ -549
E-Mail: KochM@messe-duesseldorf.de
Internet: http://www.medica.de/presseteam

Original-Content von: MEDICA, übermittelt durch news aktuell


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