Forderungen des Deutschen Bauernverbandes zur Agrarministerkonferenz -
Krüsken: Nationale Sonderwege befördern Sauenhaltung ins Aus
Geschrieben am 27-09-2018 |
Berlin (ots) -
(DBV) Anlässlich der Agrarministerkonferenz im
nordrhein-westfälischen Bad Sassendorf weist der Deutsche
Bauernverband (DBV) auf die dramatische Situation der Schweinehalter
in Deutschland hin. "Auslöser dieser besorgniserregenden Entwicklung
sind nationale gesetzliche Sonderwege bei Haltungsanforderungen,
mangelnde Investitionssicherheit, Blockaden beim Bau- und
Genehmigungsrecht, ein scharfer innereuropäischer Wettbewerb und
nicht zuletzt die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest.
Allein diese hausgemachten, von der Politik verordneten Regelungen
haben die Sprengkraft, den Betriebszweig Ferkelerzeugung in
Deutschland vollends ins Aus zu befördern", sagt der Generalsekretär
des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Ein entscheidender
Faktor ist aus Sicht des DBV der Ausstieg aus der betäubungslosen
Ferkelkastration: "Wir wollen den Ausstieg, aber wir brauchen für
alle Betriebe praktikable Lösungswege, um im europäischen Wettbewerb
konkurrenzfähig zu bleiben. Deshalb ist es zwingend notwendig,
zusätzlich die Lokalanästhesie durch den Landwirt möglich zu machen.
Bis das geschehen ist muss die Ausstiegsfrist verlängert werden", so
Krüsken.
In Dänemark, einem wichtigen Wettbewerber in der Ferkelaufzucht,
ist die Lokalanästhesie schon zugelassen. Bereits jetzt werden über
11 Millionen Ferkel pro Jahr aus Dänemark und den Niederlanden
importiert. Der DBV geht davon aus, dass sich dieser Trend
verstetigt. Der Strukturwandel in der deutschen Sauenhaltung,
maßgeblich angetrieben von verschärften gesetzlichen Anforderungen,
schreitet deutlich voran. Seit 2005 ist die Zahl der sauenhaltenden
Betriebe um 75 Prozent zurückgegangen. Von damals knapp 34.000
Betrieben sind nur noch rund 8.100 Betriebe im Jahr 2018 übrig
geblieben.
Große Sorge macht den Schweinehaltern in Deutschland auch der
drohende Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. Das Virus ist
inzwischen neben Osteuropa auch in Belgien nachgewiesen worden.
Obwohl das Virus für den Menschen und andere Tiere völlig
ungefährlich ist, befürchtet der Deutsche Bauernverband, dass ein
Ausbruch dramatische wirtschaftliche Folgen für die Betriebe haben
wird. "Das Virus steht vor unserer Tür. Schweinehalter und
Veterinärbehörden sind in Alarmbereitschaft und bereiten sich auf
dieses Szenario vor. Wir appellieren an Bund und Länder, in die zur
Seuchenbekämpfung im Wildschweinebestand erforderliche technische und
organisatorische Infrastruktur zu investieren", erklärt
DBV-Generalsekretär Krüsken.
Zur Agrarministerkonferenz haben rund 1.000 Landwirte und
Schweinehalter angekündigt, ihren Unmut sichtbar zu machen
Hintergrund:
Laut einer Studie der Interessengemeinschaft der deutschen
Schweinehalter (ISN) aus August 2018 denken mehr als die Hälfte der
deutschen Ferkelerzeuger ans Aufgeben. Als Gründe werden in erster
Linie gesetzliche Auflagen und mangelnde Planungssicherheit genannt.
Die Landwirte beklagen, dass über wichtige Zukunftsfragen zur Haltung
von Ferkeln und Sauen nicht entschieden werde. 52,1 Prozent der 645
befragten Sauenhalter wollen in den kommenden zehn Jahren aus der
Ferkelerzeugung aussteigen. Bei jedem sechsten befragten Betrieb ist
der Ausstieg sogar schon in den kommenden 24 Monaten geplant.
Besonders drastisch ist das Ergebnis bei den kleinen Betrieben mit
bis zu 150 Sauen. Hier wollen 84,6 Prozent aufgeben. Die Sauenhaltung
in Zukunft ausbauen wollen dagegen nur 12 Prozent der Betriebe.
Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Axel Finkenwirth
Pressesprecher
a.finkenwirth@bauernverband.net
Tel.: 030 / 31904 240
Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell
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