Kfz-Gewerbe: Nachrüstung für Diesel schafft regionales Ungleichgewicht
Geschrieben am 02-10-2018 |
Bonn (ots) - Die von der Bundesregierung beschlossene Möglichkeit
der Hardware-Nachrüstung älterer Diesel-Fahrzeuge sei grundsätzlich
begrüßenswert, schaffe aber ein regionales Ungleichgewicht für
Verbraucher und Handel. So bewertet der Zentralverband Deutsches
Kfz-Gewerbe (ZDK) das Ergebnis der gestrigen Verhandlungen im
Koalitionsausschuss. "Es war längst überfällig, den Weg der
Hardware-Nachrüstung freizumachen", so ZDK-Präsident Jürgen
Karpinski. "Die privaten und gewerblichen Halter dieser zum Teil noch
jungen und langlebigen Fahrzeuge haben nun bald die Möglichkeit,
deren Wertverlust zu mindern und die individuelle Mobilität
aufrechtzuerhalten."
Allerdings führe die Beschränkung der geförderten Umrüstmaßnahmen
auf die 14 Städte, die von Grenzwertüberschreitungen bei Stickoxiden
betroffen seien, und deren Grenzregionen zu einem regionalen
Ungleichgewicht bei Handel und Verbrauchern. "Der Handel mit
gebrauchten Fahrzeugen macht vor Emissionsgrenzen nicht halt.
Deutschland in einen Flickenteppich unterschiedlicher Regionen
bezüglich der Nachrüstförderung aufzuspalten ist ein Anachronismus,
der an die Zeiten der Kleinstaaterei des 19. Jahrhunderts erinnert",
so Karpinski. "Was machen Dieselfahrer, die aus nicht betroffenen
Regionen in die besagten 14 Städte fahren müssen und noch nicht über
ein Fahrzeug mit Zufahrtsberechtigung verfügen? Und was machen die
Händler außerhalb dieser Zonen mit ihren Bestandsfahrzeugen?" Daher
sollte ausnahmslos jeder Halter eines Euro 5-Dieselfahrzeugs, der
eine Hardware-Nachrüstung durchführen lassen wolle, in den Genuss der
Fördermaßnahme kommen. Die für die Nachrüstung notwendigen
genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen müssten nun schnellstmöglich
auf den Weg gebracht werden.
Bezogen auf das Tauschprogramm von Euro 4- und Euro
5-Dieselfahrzeugen mit Prämien und Rabatten warnte Karpinski davor,
den Kfz-Unternehmen weitere Lasten aufzuerlegen. "Es muss
sichergestellt sein, dass Hersteller und Importeure diese Kosten
komplett übernehmen und diese auch nicht nur teilweise beim Handel
hängenbleiben." Wenn jetzt noch mehr kaum weiterverkäufliche
Fahrzeuge auf den bereits vollen Höfen der Händler landeten,
überschreite das die Kapazitäten der Kfz-Betriebe insbesondere in den
14 benannten Städten und deren Regionen.
Pressekontakt:
Ulrich Köster, ZDK-Pressesprecher
Tel.: 0228/ 91 27 270
E-Mail: koester@kfzgewerbe.de
Original-Content von: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, übermittelt durch news aktuell
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