NOZ: Verfahren gegen Deutschland wegen Tierversuchen: Mängelliste der EU deutlich länger als bekannt
Geschrieben am 04-10-2018 |
Osnabrück (ots) - Verfahren wegen Tierversuchen: Mängelliste der
EU deutlich länger als bekannt
Kommission kritisiert deutsche Umsetzung - Grüne und
Tierschutzbund fordern Ausstieg
Osnabrück. Deutschland verstößt weit umfänglicher gegen
EU-Regelungen zu Tierversuchen als bisher bekannt. Wie die "Neue
Osnabrücker Zeitung" berichtet, kritisiert die EU-Kommission die
Umsetzung von mehr als 20 Artikeln sowie mehreren Anhängen einer
entsprechenden EU-Richtlinie in deutsches Recht. Im Juli hatte
Brüssel deswegen ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die
Bundesrepublik eingeleitet. Laut "NOZ" arbeitet das
Bundeslandwirtschaftsministerium derzeit an einer Stellungnahme, hat
aber Fristverlängerung beantragt.
Die Kommission hatte der Bundesregierung zuvor einen mehrseitigen
Mängelkatalog übermittelt. Darin kritisiert Brüssel die eingeforderte
Sachkunde der Versuchsteilnehmer oder die mögliche Abwesenheit von
Tierärzten bei Versuchen. Gar nicht umgesetzt sieht die Kommission
beispielsweise Vorgaben zur Züchtung von Affen: Versuchs-Primaten
sollen möglichst Nachkommen von Tieren sein, die bereits in
Gefangenschaft leben. Der Anspruch sei im deutschen Recht nicht
formuliert, so die Kommission. Deutlich fällt auch die Kritik an den
rechtlichen Grundlagen für Kontrollen von Tierversuchen in
Deutschland hinsichtlich Häufigkeit und Risikoorientierung aus.
Renate Künast, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen im
Bundestag, sagte, es sei eine Schande, wie in Deutschland mit
Versuchstieren umgegangen werde. "Die Große Koalition ist der
Alptraum aller Tiere", so Künast. Sie forderte
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf, den
Ausstieg aus Tierversuchen voranzutreiben. Dafür sprach sich auch
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, aus: "Wir
fordern die Bundesregierung auf, die kritisierten Mängel umgehend zu
beheben. Zusätzlich muss eine konkrete Strategie zum Ausstieg aus
Tierversuchen her." Das Vertragsverletzungsverfahren der EU
bezeichnete er als "Armutszeugnis für Deutschland". Nach Zahlen der
Bundesregierung wurden 2016 insgesamt etwa 2,8 Millionen Tiere für
Versuche benutzt.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
656996
weitere Artikel:
- Welttierschutztag: Bundesregierung muss endlich Tierwohl für unsere Nutztiere garantieren Hamburg (ots) - Nicht nur der Hund auf dem Sofa, sondern auch Kuh,
Schwein und Huhn im Stall sind Lebewesen, deren Wohlergehen von der
physischen und psychischen Verfassung abhängt. Obwohl gesetzliche
Mindeststandards in der Nutztierhaltung eigentlich eine artgerechte
Haltung gewährleisten sollen, bestehen in der modernen Tierproduktion
erhebliche Defizite im Bereich Tierwohl. Dass die vorherrschenden
Haltungsbedingungen die Nutztiere krank machen, ist ein untragbarer
Zustand. Anlässlich des internationalen Welttierschutztages am 4. mehr...
- Gauland: Geplantes Einwanderungsgesetz ist Kontrollverlust in Gesetzesform Berlin (ots) - Zum geplanten Einwanderungsgesetz erklärt der
AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland:
"Das geplante Einwanderungsgesetz wirft alles über den Haufen,
wofür Seehofer und die CSU in der Asylpolitik gestanden haben. Es ist
der Spurwechsel, den Seehofer um jeden Preis verhindern wollte. Die
CSU wirft damit ihre Überzeugungen über Bord. Jetzt wird jeder
abgelehnte Asylbewerber bei uns bleiben können.
Denn jeder soll uneingeschränkt nach Deutschland kommen können,
der eine beliebige berufliche Qualifikation nachweisen mehr...
- Vereinte Nationen setzen auf weltweiten Agrarhandel (FOTO) Berlin (ots) -
Im Kampf gegen Hunger und Klimawandel sieht die FAO eine
zunehmende Bedeutung des Agrarhandels. OVID fordert mehr politisches
Engagement gegen Protektionismus.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen (FAO) kommt in ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht
"Zustand der landwirtschaftlichen Rohstoffmärkte 2018" zu dem
Schluss, dass die Bedeutung des internationalen Agrarhandels zur
Ernährung der Menschheit angesichts des Klimawandels steigt. Demnach
dürfte der Klimawandel dazu mehr...
- rbb-exklusiv: Juso-Chef Kevin Kühnert zum Dieselkompromiss: SPD muss Druck auf Autohersteller machen Berlin (ots) - Nach dem Dieselgipfel will Juso-Chef Kevin Kühnert
den Druck auf die Autohersteller aufrecht erhalten.
Im Inforadio vom rbb sagte Kühnert am Donnerstag, seine Partei
werde sich nicht damit zufrieden geben, wenn die Autohersteller sich
nicht geschlossen an den technischen Nachrüstungen beteiligen. Das
sehe auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) so.
"Ich bin sehr froh, dass Svenja Schulze nach dem Gipfel nochmal
deutlich gesagt hat, das letzte Wort ist für sie noch nicht
gesprochen. Sie wird sich nicht mehr...
- Bayernpartei: Berlin ist ein verrottendes Utopia München (ots) - Der Berliner Senat packt wieder einmal das
Füllhorn aus. Demnächst soll nämlich in der Bundeshauptstadt das
"Solidarische Grundeinkommen" getestet werden. Für gewisse vom Land
Berlin angebotene Jobs - wie etwa Assistenz-Tätigkeiten in Kitas und
Schulhorten, Concierge-Dienste bei landeseigenen
Wohnungsgesellschaften sowie Kiez-Guides für Touristen - soll es eben
dieses Einkommen geben. Das dann natürlich weit über Hartz-IV-Sätzen
liegt.
Eine weitere Meldung aus Berlin: Dreiviertel der dortigen
Drittklässler schaffen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|