NOZ: Umweltstiftung: Einsatz von Antibiotika in Tierhaltung reduzieren
Geschrieben am 06-10-2018 |
Osnabrück (ots) - Umweltstiftung: Einsatz von Antibiotika in
Tierhaltung reduzieren
Generalsekretär Bonde fordert Umdenken bei Tierarzneien -
"Umweltwirkungen in den Blick nehmen"
Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat sich für
ein Umdenken beim Arzneimitteleinsatz in der Tierhaltung
ausgesprochen. Generalsekretär Alexander Bonde sagte der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) mit Blick auf Antibiotika in Ställen:
"Eine weitere Reduktion ist notwendig und möglich." Bonde verwies
aber auch darauf, dass die Umwelteffekte weiterer Tierarzneien in den
Blick genommen werden müssten. "Umweltwirkungen sind nicht nur bei
der Anwendung von Antibiotika, sondern auch durch viele andere
Wirkstoffgruppen zu verzeichnen." Dies werde bislang aber kaum
thematisiert. Das Bewusstsein der Nebenwirkungen müsse bei Tierärzten
und Landwirten geschärft werden, so Bonde.
Er rief dazu auf, über die Art der Verabreichung der Wirkstoffe
nachzudenken: "Es bestehen berechtigte Zweifel, dass die derzeitige
Verabreichung von Tierarzneimitteln über Futtermittel und
Tränkewasser eine sichere Medikation gewährleistet." Auch bei der
Anwendungshäufigkeit und der Entsorgung der Restmengen herrsche
Weiterbildungsbedarf.
Nach Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit geht die abgegebene Antibiotika-Menge an
Tierärzte seit Jahren kontinuierlich zurück. Die amtliche Statistik
weist seit 2011 einen Rückgang von 57 Prozent auf zuletzt 733 Tonnen
im Jahr 2017 auf. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika in Human-
und Tiermedizin wird kritisch gesehen, da Erreger Resistenzen
ausbilden können. Einem solchen Supervirus stünde die Menschheit
weitgehend schutzlos gegenüber.
Die DBU veranstaltet am 16. Oktober ein Forum zur Umweltbelastung
durch Tierarzneimittel. Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik diskutieren zum Thema "Sanfte Medizin für gesunde Tiere".
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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