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WDR WESTPOL: Acht von zehn Nordrhein-Westfalen lehnen Rodung des Hambacher Forsts ab - CDU bricht ein, Grüne profitieren

Geschrieben am 07-10-2018

Düsseldorf/Köln (ots) - Große Teile der Bevölkerung lehnen die von
RWE geplante Rodung des Hambacher Forsts ab. 79 Prozent der
Nordrhein-Westfalen finden die Rodung nicht richtig. Lediglich 18
Prozent befürworten die geplante Abholzung des Waldstücks. Das ist
das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest dimap im Auftrag des
WDR-Magazins WESTPOL (7.10., 19.30 Uhr, WDR Fernsehen, danach in der
Mediathek) in dieser Woche erhoben hat. Auch 71 Prozent der
CDU-Anhänger wollen den Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen
erhalten.

Hambacher Forst: RWE trägt Hauptverantwortung für Zuspitzung des
Konflikts

Darüber hinaus sprechen sich zwei Drittel der Befragten (68
Prozent) für einen Ausstieg aus der Braunkohle vor dem Jahr 2045 aus.
Das sind 4 Prozentpunkte mehr als bei der Befragung im Januar 2018.
Ein Viertel (27 Prozent) will dagegen am Braunkohleabbau bis 2045
festhalten. Die Hauptverantwortung für die Zuspitzung des Konflikts
im Hambacher Forst sehen die Bürger bei RWE: 39 Prozent der Befragten
schreiben die verschärfte Auseinandersetzung dem Energiekonzern zu.
Die Landesregierung wird von 24 Prozent der Bürger verantwortlich
gemacht. Deutlich weniger Befragte sehen die Verantwortung bei
Baumbesetzern (16 Prozent), Umweltverbänden (8 Prozent) oder den
Grünen (7 Prozent).

Sonntagsfrage: CDU verliert massiv, Grüne profitieren

Wenn an diesem Sonntag in NRW Landtagswahl wäre, käme die
regierende CDU derzeit auf 28 Prozent, ein Minus von 7 Punkten. Der
Koalitionspartner FDP legt gegenüber Mai 2018 leicht zu und käme
aktuell auf 11 Prozent (+2). Die SPD bekäme derzeit 21 Prozent (-1);
der niedrigste jemals im NRW-Trend erhobene Wert für die
Sozialdemokraten. Die NRW-Grünen könnten mit einem Stimmenanteil von
17 Prozent rechnen - ein Plus von 5 Punkten im Vergleich zum Mai
2018. Die AfD verharrt bei 12 Prozent. Die Linke wäre mit nun 8
Prozent (+1) deutlich über der Fünf-Prozent-Hürde. Bei einem solchen
Wahlausgang hätte Schwarz-Gelb keine Mehrheit im Landtag. Die
Zufriedenheit mit der Landesregierung bleibt insgesamt verhalten: Wie
im Mai stellen unverändert 44 Prozent der Befragten der
schwarz-gelben Landesregierung ein gutes Zeugnis aus, während 53
Prozent (+2) die Regierungsarbeit kritisch sehen.

Mehrheit will Laschet nicht als Bundeskanzler

In der Diskussion um eine Nachfolge Angela Merkels im Kanzleramt
bewerten die Menschen in NRW Armin Laschet als Bundeskanzler
mehrheitlich skeptisch: 58 Prozent sind der Auffassung, dass Laschet
kein guter Bundeskanzler wäre. Ein Fünftel (20 Prozent) ist der
Meinung, er wäre ein guter Nachfolger Merkels. Auch in der
CDU-Anhängerschaft ist jeder Zweite (49 Prozent) der Ansicht, dass
Laschet kein guter Bundeskanzler wäre, 35 Prozent trauen ihm das Amt
zu. Bei der Auswahl zwischen drei Kandidaten für das Kanzleramt
würden sich die meisten für die derzeitige CDU-Generalsekretärin
entscheiden: 35 Prozent aller Bürger in NRW sprechen sich für
Annegret Kramp-Karrenbauer als Merkel-Nachfolgerin aus, 20 Prozent
für Laschet und 12 Prozent für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Allerdings überzeugt dieses Personalangebot viele nicht, denn 32
Prozent können bzw. wollen sich für keinen der drei Politiker
entscheiden. Auch in der CDU-Anhängerschaft schneidet die
Saarländerin Annegret Kramp-Karrenbauer am besten ab.

Mehr dazu am heutigen Sonntag (7.10.) um 19.30 Uhr in WESTPOL im
WDR Fernsehen (Redaktion: Marc Steinhäuser).

Verwendung bitte nur im Zusammenhang mit "WDR WESTPOL".

Für den NRW-Trend hat Infratest dimap in dieser Woche von
Donnerstag bis Samstag 1.000 Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen
telefonisch befragt. Ihre Antworten sind repräsentativ für alle
Wahlberechtigten. Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl
Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte (* bei einem
Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%)

Die Fragen im Einzelnen:

1. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag in
Nordrhein-Westfalen Landtagswahl wäre?
2. Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Landesregierung in
Nordrhein-Westfalen?
3. Derzeit wird darüber diskutiert, wer Angela Merkel zukünftig als
Bundeskanzlerin bzw. Bundeskanzler nachfolgen könnte. Wäre Ihrer
Meinung nach der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin
Laschet ein guter Bundeskanzler oder wäre er das nicht?
4. Wenn Sie zwischen Armin Laschet, dem Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn und der CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer
wählen könnten: wen würden Sie sich als Nachfolger bzw. Nachfolgerin
von Angela Merkel im Bundeskanzleramt wünschen?
5. In NRW soll bis 2045 Braunkohle abgebaut werden. Das ist politisch
umstritten. Die einen wünschen sich einen schnelleren Ausstieg und
begründen das mit dem Klima-und Naturschutz. Die anderen möchten bis
2045 an der Braunkohle festhalten und begründen dies mit
Versorgungssicherheit und Arbeitsplätzen. Welcher Meinung sind Sie?
6. Der Stromkonzern RWE plant den Abbau von Braunkohle im "Hambacher
Forst". Dafür sollen weite Teile des Waldstücks gerodet werden.
Finden Sie es richtig, dass der "Hambacher Forst" für den
Braunkohleabbau abgeholzt wird oder finden Sie das nicht richtig?
7. Der Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern einer Rodung des
Hambacher Forsts hat sich in den letzten Wochen zugespitzt. Wer trägt
dafür aus Ihrer Sicht die Hauptverantwortung? (max. 2 Nennungen)



Pressekontakt:
WDR Presse und Information
Telefon 0221 220 7100
wdrpressedesk@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


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